Maximale Länge von Zwischenringen

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krimberger
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Maximale Länge von Zwischenringen

Beitragvon krimberger » 4. Jan 2016, 08:13

Hallo Makrofreunde,
ich bin mir nicht sicher ob dieser Artikel besser in den Bereich "Hier wird es gross" passt.
Ich habe mir vor kurzem zu meinem Oly. MFT 60mm Dörr Automatik-Zwischenringe mit der Gesamtlänge von 47mm gekauft. Es
funktioniert alles inklusive Focusstacking. Da ich sehr zufrieden war, hat sich ein Bekannter die gleichen Zwischenringe
gekauft. Jetzt habe ich mir die Zwischenringe des Bekannten ausgeborgt und mit 94mm Auszugsverlängerung getestet. Da
auch diese Testergebnisse nicht unzufriedenstellend sind, bin ich bei der Überlegung einen zweiten Zwischenringsatz zu
kaufen.
Kann ich mir damit Probleme mit der Spannung am Objektiv oder der Kamera einhandeln?

Gibt es eine optische Grenze, wie lang die Auszugsverlängerung sein darf. Natürlich die Beleuchtung wird immer
schwieriger, das ist mir klar. Wo liegen die optischen Grenzen des Objektives, wenn man immer feinere Details darstellen
will? Habe ich diese optischen Grenzen im Beispiel schon überschritten?

Hier ein Beispiel, das ich gestern von einer verstaubten Fliege aus dem Vorjahr gemacht habe (Focusstacking aus 42
Aufnahmen). Zugegeben, das Licht habe ich noch nicht im Griff aber ich muss die Zwischenringe wieder zurück geben und
deshalb zeige ich dieses Beispiel.

BildFliege
by Kurt Krimberger, auf Flickr

Auf Hinweise wäre ich sehr dankbar.

Grüße
Kurt
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Beitragvon ji-em » 4. Jan 2016, 08:38

Hoi Kurt,

Nur so, grundsätzlich: was ist der Unterschied zwischen ZR und einen Auszugsbalg ?

Lieber Gruss,
Jean
Vergleichen macht vieles klar ... ! :-)
Mein Kommentar wiederspiegelt nur meine momentane, bescheidene, persönliche Meinung.
Bitte, auf kein Fall, persönlich auffassen auch wenn ich mich irreführend mitgeteilt habe.
Ich lese lieber 2-3 aufrichtige, negative Kommentare ... als gar keine ! :-)
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krimberger
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Beitragvon krimberger » 4. Jan 2016, 21:37

Hallo Jean,
ein Balg ist variable und ZR haben fixe Längen.
Was hat das mit meinen Fragen zu tun?

Mir geht es bei den Zwischenringen vor allem auch um Übertragung der automatischen Funktionen. Für MFT kenne ich kein
Balgengerät mit Automatikübertragung zu einem vernünftigen Preis. Was fange ich andererseits mit meinem Objektiv an,
wenn weder Blende noch Schärfeneinstellung automatisch betreiben kann?
Ich will auf keinen Fall auf diese Automatikfunktionen verzichten.

Ich will lediglich wissen, ob ich von meiner Optik da zu viel verlange und ob elektrotechnische Probleme auftreten
können.

Grüße
Kurt
ji-em
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Beitragvon ji-em » 4. Jan 2016, 22:11

Hoi Kurt,

Ich wollte dir nur aufmerksam machen, dass von der optische Leistung her,
vermutlihc keine Problemen auftreten wurden ...

Mehrere Ringe ... ist doch gleich wie Abstand vergrössern mit einen Balgen ...
oder bin ich jetzt ganz doof geworden ? ... :wink:

Was die Elektronik angeht, glaube ich auch nicht, dass du Problemen haben wirst.

Wo ich am eheste Probleme sehe, ist mit der mechanische Wiederstand von
ein solche Konstruktion ... beziehungweise, das Spiel zwischen den Ringe
dass sich mehrt und mehrt und mehrt ... bis ... ?

Lieber Gruss
Jean
Vergleichen macht vieles klar ... ! :-)
Mein Kommentar wiederspiegelt nur meine momentane, bescheidene, persönliche Meinung.
Bitte, auf kein Fall, persönlich auffassen auch wenn ich mich irreführend mitgeteilt habe.
Ich lese lieber 2-3 aufrichtige, negative Kommentare ... als gar keine ! :-)
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Beitragvon makrolino » 4. Jan 2016, 22:36

Hallo Kurt,

das ist durchaus ein interessantes Thema mit dem ich mich die letzte Zeit
auch ein wenig beschäftigt habe.
Grundsätzlich habe ich festgestellt, dass das Gesamt-System wackliger wird,
je mehr ZR man verwendet. Deshalb sollten diese auch möglichst gut sitzen.

Ein weiterer Punkt ist das verwendete Objektiv.
Kleinere sind leichter und haben ein anderes Gewicht und eine andere
Hebelwirkung an der Kamera als die längeren Brennweiten.
Bei deinem 35 mm sollte das weniger ins Gewicht fallen, als beispielsweise
bei einem mit 100mm oder gar noch mehr.
Ich hatte neulich drei ZR vor das 150'er Sigma gesetzt, was sich schon bemerkbar
machte. Dabei zeigte sich auch ein deutlicher Unterschied, ob ich das System mittels der
Staivschelle adaptierte oder die Kamera direkt auf das Stativ montierte. Gewichtsverteilung
und Schwingungsverhalten waren deutlich verschieden. Das hatte ich zwar erwartet, jedoch
nicht in diesem Ausmaß.

Auch braucht die Kamera beim Einsatz mehrerer ZR länger, bis sie "zur Ruhe" kommt und
natürlich wird das Ganze anfälliger für äußere Einflüsse, wie z. B. Wind.


Und ja, es gibt auch optische Grenzen.
So können zu viele Zwischenringe bei kurzen Objektiv-Brennweiten dazu führen, dass mit dem
durch das Objektiv vorgegebenen Verstellbereich kein Bild mehr scharfgestellt werden kann.

Hier kann man noch etwas näher nachlesen (einschl. Berechnungsformel):
Wikipedia

Und wenn man sich selbst nicht die Mühe machen will, gibt es hier einen
Makrorechner. :wink:


Viel Spaß beim Experimentieren.
Liebe Grüße,
Inka
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Fotografie ist für mich:
Bekanntes neu entdecken, genießen und ehrfürchtig staunen.


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Beitragvon Guppy » 5. Jan 2016, 22:04

Hallo Kurt

Ich habe das AF MICRO NIKKOR 105mm 1:2.8 D jahrelang mit Zwischenringen/Balgen bis zu einem Abbildungsmassstab von 3:1
verwendet, es ist minim "besser" wie ein Zeiss Luminar 63mm.
Bei 4:1 ist das Luminar 40mm besser wie das AF MICRO NIKKOR 105mm 1:2.8 D mit Zwischenringen/Balgen.

Kurt
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Beitragvon guido.coza » 8. Jan 2016, 09:18

Hallo Kurt
Als erstes danke fuer den Article, da ich mich das gleiche frage.
Ich habe china billig Zwichenringe gekauft die mit Metalanschluss UND stativ gewinde versehen sind. Ich montiere den
laengsten Zwichenring an die camera und befestige daran das statif damit habe ich eine gute Balance zwichen Sigma 150
und canon 1d.
Frage aber genau das, wann ist das OBJETIV an seiner Aufloesungsgrenze
Not much right in my left brain, not much left in my right brain!
http://www.ipernity.com/home/294387
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Beitragvon Guppy » 14. Jan 2016, 15:57

Hallo Guido

Messtechnisch gesehen ist ein Objektiv an seiner Auflösungsgrenze, wenn es nur noch 10% seines maximalen Kontrastes
zeigt, wann diese Grenze mit einem 105mm Fotoobjektiv erreicht ist, weiss ich nicht, da es sinnlos ist, ein Objektiv zu
gebrauchen, bis es nur noch 10% Kontrastunterschied zwischen Schwarz und Weiss zeigt, so vermute ich, dass dies nicht
das ist, was du wissen willst.
Sondern, ab wann sind stärker vergrössernde Objektive besser?
Das ist bei etwa 4:1 der Fall.
"Bei 4:1 ist das Luminar 40mm besser wie das AF MICRO NIKKOR 105mm 1:2.8 D mit Zwischenringen/Balgen."

Oder meinst du Folgendes:
Das AF MICRO NIKKOR 105mm 1:2.8 D mit Zwischenringen/Balgen an einer Nikon D7100.
1.5:1 = 180 LP/mm
2:1 = 220 LP/mm
2.4:1 = 240 LP/mm
2.8:1 = 260 LP/mm
3:1 = 280 LP/mm
4:1 = 320 LP/mm
5:1 = 320 LP/mm
6:1 = 320 LP/mm
7:1 = 320 LP/mm
8:1 = 320 LP/mm
So gesehen endet die Auflösung bei 320 LP/mm

Kurt

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