Vorteile Blitz, Vorteile Spots

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Gonzolenfox
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Beitragvon Gonzolenfox » 1. Okt 2016, 20:35

Hi zusammen,
bei meinen bisherigen Bildern benutzte ich immer Dauerlicht, mittels LED-Lampen.
Somit konnte ich bei der Kamera "Geräuschlose Aufnahme" einsetzen.
Vorteile: Der Verschluss wird nicht benutzt, die Bilder werden softwaretechnisch(?) erstellt.
Folglich wird der Verschluss sehr geschont.

Bei dem Einsatz von Blitzen kann diese Funktion nicht aktiviert werden.

Momentan plane ich meine Stacking-Station und frage mich, welche Vorteile es bei der Fotografie mit Blitzen gibt.
Der einzige Vorteil, der mir einfällt wäre, dass man die Verschlusszeit sehr niedrig halten kann.

Mich würde interessieren, welche Variante ihr bevorzugt bzw. ob ihr euch über den Verschleiß des Verschlusses eher keinen Kopf macht und somit eher auf Blitz schwört.
Ich habe das Gefühl, dass ich mir wieder viel zu viele Gedanken wegen des Verschleißes beim Verschluss mache?! :D


Gruß Stefan
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Beitragvon didi » 1. Okt 2016, 21:52

Hallo Stefan,

natürlich spielt der Verschleiß des Verschlusses bei vielen Usern eine Rolle. 1000 Auslösungen oder mehr bei einer Aufnahmenreihe lassen den mechanischen Verschluß schnell altern!

Das würde also für den Einsatz des elektronischen Verschlusses sprechen. Wenn, ja wenn es nicht diesen dämlichen Ausschluß des Blitzens bei Einsatz des elektronischen Verschlusses gäbe!

Mit einer Nikon D70 konnte auch mit dem elektronischen Verschluß geblitzt werden, allerdings war die Verschlusszeit auf eine 1/500s begrenzt. Aber es gab einen Trick, mit dem auch das Blitzen mit ultra kurzen Blitzzeiten und dem elektronischen Verschluß möglich wurde!

Dazu wurde der Blitzkontakt mit Tesafilm so abgeklebt, daß der Blitz nur über den Mittenkontakt mit der Kamera verbunden war. Nun konnte man mit der Nikon D70 im manuellen Modus, auch mit dem elektronischen Verschluß, ultrakurze Blitzzeiten realisieren!

Ob sich deine Kamera mit diesem Trick auch überlisten läßt, ist zweifelhaft. Weil ja das Blitzen mit elektronischem Verschluß überhaupt nicht funktioniert. Aber einen Versuch wäre es wert!

Der Hauptvorteil des Blitzens gegenüber einer Beleuchtung mit Lampen ist die Möglichkeit der ultrakurzen Blitzzeiten! Mit Belichtungszeiten unter 1/20.000stel oder gar 1/40.000stel werden Bewegungsunschärfen ganz sicher vermieden!

Wenn du mit Lampen beleuchtest, hast du oft viel zu lange Belichtungszeiten. Ein am Haus vorbei fahrendes Auto bringt deine vermeintlich verwacklungsfreie Anlage immer zum Schwingen! Diese "Verwacklungen" können so eklig sein, daß dir keine scharfen Aufnahmen gelingen!
Auch der Spiegelschlag und der sich bewegende Verschluß kann zu Verwacklungen führen, die scharfe Aufnahmen unmöglich machen!
Diese Probleme hast du mit Blitzlicht und ultrakurzen Belichtungszeiten nicht!
Gruß, Uwe
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Beitragvon krimberger » 2. Okt 2016, 06:36

Hallo Stefan,
ich verwende manchmal 4 LED oder 3 Blitze und manchmal den Ringblitz.
LED's haben für mich den Vorteil, dass ich alles bei der Einstellung vorher besser sehe. Schatten und Ausleuchtung kann ich dadurch besser und vor allem schneller kontrollieren. Bei Blitzbetrieb fallen mir schlechte oder negative Ausleuchtungen immer erst später auf bzw. brauche ich bei der Einrichtung eines Sets länger, weil mehr Testaufnahmen erforderlich sind. Wenn es einmal gut eingestellt ist, bin ich mit dem Ergebnis durch Blitzlicht sehr zufrieden.

Grüße
Kurt
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Beitragvon Gonzolenfox » 2. Okt 2016, 20:12

Hi,
Danke für eure Antworten,
Ich habe den Versuch mit den angeklebten Kontakten ausprobiert, sodass nur der Mittenkontakt Verbindung hat.
Leider funktioniert das nicht. Die Blitzfunktion wird, sobald ich geräuschlose Aufnahme aktiviere, nicht gegeben (ausgegraut).
Da ich bisher nur mit LED-LAMPEN, die eben in alle Richtungen scheinen, gearbeitet habe, würden mich die Belichtungszeiten mit SPOTS interessieren.
Habt ihr evtl. Erfahrungswerte, mit welchen Zeiten ich mit Spots bei nem ca. 40 cm langen Auszug rechnen muss?

Gruß Stefan

Edit:
Ich habe gerade in einem Buch von Schott-Fostec DCR Geräten gelesen.
Hat jemand mit diesen Geräten bei dem oben genannten Auszug Erfahrung machen können?
Zuletzt geändert von Gonzolenfox am 3. Okt 2016, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon krimberger » 3. Okt 2016, 12:40

Hallo Stefan,
was verstehst du unter Auszug? Meinst du damit den Auszug durch Zwischenringe oder Balgen? Wenn ja, meinst du wirklich 40 cm oder sollen das 40 mm sein?

Grüße
Kurt
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Beitragvon Gonzolenfox » 3. Okt 2016, 16:08

Hallo Kurt,
Ja, der Abstand zwischen Sensor und Objektiv.
Bei dem Rodenstock 50mm 2.8 benötigt man um die 40 cm Auszug für den ABM 7:1.

Gruss Stefan
Zuletzt geändert von Gonzolenfox am 3. Okt 2016, 16:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon didi » 3. Okt 2016, 19:11

Hallo Stefan,

dass deine Kamera die Manipulation des Blitzschuhes verweigert, war anzunehmen.

Es gäbe eventuell noch eine Möglichkeit:
Der elektronische Verschluß läßt doch Lanzeitbelichtung zu?
Dann arbeitest du im Dunkeln, öffnest den elektronischen Verschluß z.B. für 2 Sekunden und löst in dieser Zeit den Blitz (zum Testen reicht manuelles Auslösen) aus.

Es wäre interessant zu wissen, ob der Sensor das kurze Blitzlicht überhaupt aufzeichnen kann.
Vielleicht wird der Bildwandler nur zeilen- oder spaltenweise ausgelesen und dabei werden Bildinformationen nicht wahrgenommen oder gehen verloren (Rolling-Shutter-Effekt).
In diesem Fall wäre der elektronischen Verschluß zum Blitzen wirklich nicht brauchbar.
Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb der Blitz vom Hersteller beim Einsatz des elektronischen Verschlusses gesperrt wurde.

Vielleicht ist es aber auch nur eine Vorsichtsmassnahme, um eventuelle Bildfehler auszuschließen.
Nachvollziehbar ist es für mich nicht, weil ja heute alle Konsumerkameras nur noch einen elektronischen Verschluß haben und auf einen mechanischen Verschluß ganz verzichten.
Auch beim Blitzen gibt es mit diesen Billigkameras kaum Probleme.
Warum sollte das Blitzen bei "hochwertigeren" Kameras mit elektronischen Verschluß also nicht gehen? Weil billige Konsumerkameras einen "besseren" Sensor haben?
Immerhin soll ja die Olympus F nun auch mit dem elektronischen Verschluß blitzen können! Auch wenn die Blitz-Zeit auf 1/50stel Sekunde begrenzt ist!


Den Verlängerungsfaktor der Belichtungszeit kannst du (ohne Gewähr!) nach folgender Formel berechnen:
VF = (Auszug²) : (Brennweite²)
Verlängerungsfaktor = Kameraauszug (400 x 400) : Objektivbrennweite (50 x 50)

Zum Beispiel mit deinen Werten:
400 x 400 = 160.000
50 x 50 = 2500
160.000 : 2500 = 64.

Der Verlängerungsfaktor ist also 64, somit verlängert sich die Belichtungszeit um den Faktor 64!
Statt einer angenommenen Belichtungszeit von 1 Sekunde belichtest du nun mit 64 Sekunden!

Übrigens, heute hat doch jede Kamera Innenmessung?
Du brauchst also weder eine Zollstock noch Formeln, die Kamera sollte dir bei jedem Auszug anzeigen, wie lange du belichten mußt!
Gruß, Uwe
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Beitragvon Gonzolenfox » 4. Okt 2016, 15:44

Hi Uwe,
Es wäre ein Versuch wert, aktuell muss ich aber noch warten, bis bei mir hier mein Aufbau steht.
Ich wüsste jedoch nicht, wie man das ganze automatisch realisieren könnte, gerade mit Stackshot.

Die Kamera zeigt mir rein optisch und mit Histogramm an, welche Zeit ich benötige, damit das Bild korrekt belichtet ist. Jedoch habe ich keine Spots, mit denen ich den Versuch machen kann.

Ich habe auch in einem anderen Forum gehört, dass der silence-Modus spaltenweise ausliest und evtl. Bildfehler generiert.
Danke für deine Sichtweise.

Sobald ich den oberen Versuch mit dem Blitz gemacht habe, melde ich mich nochmal in diesem Thread!

Gruß Stefan

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