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Verfasst: 25. Nov 2014, 23:18
von cleo
Hallo Anja,

sehr beeindruckende, faszinierende Bilder die Du uns hier zeigst...
auch wenn der Anlass zutiefst traurig ist.
Vielen Dank für Deinen informativen Beitrag

Liebe Grüße
Christina

Verfasst: 26. Nov 2014, 00:09
von StephanFingerknoten
Hallo Anja,

solange es die sogenannte "Erste Welt" nicht hinbekommt, ihre eigenen Ansprüche, Lebensgewohnheiten, liebgewonnenen Eitelkeiten ... nicht so herunterzuschrauben, dass auch die Menschen in der sogenannten "Zweiten" und "Dritten Welt" (ich kenne nur "eine Welt") menschenwürdig und nachhaltig (was auch immer das genau sein mag) leben können, wird das leider traurige Realität bleiben.

Arbeiten wir daran ;-)

Eine schöne Doku ist das aber trotzdem!

LG
Stephan

Verfasst: 26. Nov 2014, 18:04
von Gabi Buschmann
Hallo, Anja,

eine eindrucksvolle Dokumentation.
Ja, die Wilderei braucht in Ländern, wo die Armut
so groß ist, nicht zu wundern, zumal, wenn der
"Ertrag" so hoch ist.
Kaum vorstellbar, 3 Tiere pro Tag, das ist grausam.

Deine Bilder stehen im Kontrast zu der bedrohlichen
Schilderung und vermitteln den Eindruck eines
friedlichen Lebens im Park. Hoffen wir, dass die gezeigten
Tiere das noch lange genießen können!

Verfasst: 29. Nov 2014, 07:19
von SunTravel
Hi Anja,

beeindruckende Bilder und eine traurige Geschichte dazu....

Gruß

Uwe

Das Schlachten der Kolosse - Update 09.2016

Verfasst: 22. Sep 2016, 20:22
von Ajott
Hallo zusammen,

zur Feier des Tages hohle ich diesen Thread mal wieder nach oben. Heute ist nähmlich World Rhino Day - Tag des Nashorns.
Wobei, viel Grund zu feiern gibt es eigentlich nicht.

Leider hat sich in den vergangenen zwei Jahren, seit ich den Thread erstellt habe, nur mäßig viel getan. Trotz großer Bemühungen
sinken die Wildereifälle in Südafrika kaum. Auf dem südafrikanischen Schwarzmarkt bekommt man über 5000 Euro pro Kilo,
bis nach Asien geschmuggelt ist ein Kilo Nashorn-horn über 50.000 Euro wert (weiter gestiegen).
Für mich als Westeuropäer ist das viel Geld. Für die Leute, die beim Wildern letztlich ihre Freiheit (wirst du erwischt drohen über
10 Jahre Haft) und ihr Leben riskieren (500 wildernde Mosambiquianer wurden zwischen 2010 und 2015 erschossen) kann der
Bruchteil davon, den sie tatsächlich erhalten, aber einen so enormen Unterschied ausmachen, dass die Verlockung einfach sehr
groß ist. Die Summen, die die Wilderer selbst ausgezahlt bekommen (die Summe weiß ich leider nicht) haben sich in den letzten
vier Jahren verzehnfacht! Wilderei wird risikoreicher, aber auch lukrativer. Ein ausgewachsener Bulle kann übrigens gut und gerne
10 Kilo Horn mit sich rumtragen. Für manche ein wandelnder Goldklumpen.

In manchen Ländern scheint es gelungen zu sein, die Wilderei wieder etwas einzudämmen, allen voran Kenya und verschiedenen
Asiatische Länder. Allerdings sind das auch nicht gerade die Epizentren der Wilderei. Dort waren es meist "nur" um die 50 Fälle
in den schlimmsten Phasen, sicherlich bedingt durch weit geringere Anzahlen an Nashörnern. Sowohl Breitmaul- als auch
Spitzmaulnashorn sind vor allem im südlichen Drittel Afrikas verbreitet. Südafrika beherbergt 70% der knapp 30.000 Nashörner
weltweit.

2014, das Jahr indem ich diesen Thread erstellte, war bisher das schlimmste in Bezug auf die Nashornwilderei in Südafrika.
Am Ende gab es in Südafrika allein 1215 dokumentierte Fälle. Dass 2015 die Zahl auf 1175 gesunken ist kann nur ein minimaler
Trost sein. Die Rate ist weiterhin viel zu hoch. die aktuelle Statistik benennt 702 gewilderte Nashörner.. etwa 50 weniger als im
Jahr zuvor zur gleichen Zeit, aber es wird sich zeigen, ob der Trend über das Jahr anhält. Es sieht so aus, als ob der Krüger-Park
sein Wildereiproblem zumindest eindämmen konnte, was angesichts der Tatsache, dass nach wie vor jeden Tag 2-3 der rund
9000 Nashörner des Parks durch Wilderer sterben besser klingt als es ist. Der Cefranger des Krugerparks beschreibt die Zustände
als Krieg. Krieg zwischen den Rangern und den Wilderern. Die Polizeistadionen rund um den Park meint er kaum als solche zu erkennen,
weil die Polizei gemeinsame Sache mit den Wilderern macht. Viele Wilderer werden einfach wieder freigelassen. 2015 gab es 1000
Verhaftungen im Kampf gegen die Wilderei, aber nur 62 wurden tatsächlich verurteilt.

Derweil verlagert sich das Problem weiter in die Provinz Kwa-Zulu-Natal, die weiter im Osten, südlich von Mosambique liegt und
weit weniger massive Abwehrmaßnahmen als der krügerpark etabliert hat bisher. Hier steigen die Wildereifälle derzeit sprunghaft an.

Übrigens, nachdem es seit der Jahrtausendwende im Krügerpark über ein jahrzehnt lang keine Verluste mehr in der Elefantenpopulation
durch Wilderei zu verzeichnen gab, steigt die Elfenbeinwilderei seit letztem Jahr plötzlich wieder an.

traurige Grüße
Aj

Edit: KZN muss bluten. Am World Rhino Day gestern wurden 6 Nashörner in der Provinz Kwa-Zulu-Natal gewildert. 113 Nashörner musste in der Region dieses
Jahr bereits ihr Leben lassen. Das ist ein Anstieg von 20% im Vergleich zum Vorjahr.

Das Schlachten der Kolosse - Update 09.2016

Verfasst: 28. Feb 2017, 11:21
von Ajott
Hallo zusammen,

ich weiß, es langweilt vielleicht, aber für mich ist dieses Thema brandheiß.
Ganz frisch ist nun endlich die südafrikanische Statistik für das vergangene Jahr 2016 rausgekommen, bisher leider nur auf englisch, aber ich denke die Grafik ist selbsterklärend.
http://lowvelder.co.za/376918/antipoach ... hinos-day/

Im Begleittext wird erläutert, dass der scheinbar stetige Rückgang der Wildereifälle zwar erfreulich, aber nicht wirklich beruhigend ist. Nach wie vor sind die Zahlen viel zu hoch. Jedes Jahr gut 1000 Tiere weniger. Rechnet man nicht in absoulten Zahlen sondern in relativen, die die geringere Populationszahl in jedem Jahr mit einkalkuliert, hat sich an der Wildereistatistik nicht wirklich was getan - jedes Jahr werden etwa 9% der Gesamtpopulation an Nashörnern gewildert.

Mal in Zahlen ausgedrückt: der Census der Nashörner im Krüger Nationalpark kam 2015 auf 8365 bis 9337 Tiere. Im Folgejahr wurden noch 6649 bis 7830 Tiere gezählt. Man kann sich vorstellen, wieviele Jahre so noch ins Land gehen können, bevor die Populationen zusammenbrechen. Ich denke, der Krügerpark ist auf einem guten Weg. Hier können auch recht massive Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Wie aber schon im letzten Beitrag erläutert, drückt es die Wilderer im Moment aber schlicht in umliegende, weniger bewachte Gebiete. In der Provinz Kwa-Zulu-Natal gab es einen Wildereianstieg um fast 40% mit 161 gewilderten Nashörnern.

Liebe Grüße
Aj

Das Schlachten der Kolosse - Update 09.2016

Verfasst: 7. Mär 2017, 18:38
von Ajott
Gestern Nacht wurde im Pariser Zoo ein Nashorn mit 3 Kugeln in den Kopf erschossen, und eins der beiden Hörner mit einer Kettensäge abgetrennt. Das zweite Horn war angesägt, aber die Wilderer haben es nicht mehr geschafft, es auch abzutrennen und mitzunehmen. Vermutlich wurden sie gestört. Das ist der erste Fall, bei dem ein lebendes Nashorn in Europa gewildert wurde, um an das begehrte Horn zu kommen.
Einbrüche in Museen hatte es in der Vergangenheit schon einige gegeben - auch in Deutschland, zum Beispiel in Hamburg, Oerell, Offenburg, Erfurt, Bonn... In letzterem Fall hatte die Museumsleitung aber rechtzeitig reagiert und die Original-Hörner mit Gipshörnern ausgetauscht, die den Dieben vermutlich keine 40.000 Euro eingebracht haben werden. Die Verlockung des Geldes ist wohl auch hierzulande für einige Menschen sehr groß.

Das Schlachten der Kolosse - Update 2017

Verfasst: 7. Mär 2017, 19:26
von Harmonie
Hallo Anja,

.......und das alles nur, weil einige Menschen glauben, dass das Horn eine besondere Wirkung hat.........
Vllt. hat deren "Horn" ja auch eine besondere Wirkung, dann sollten sie mal besser darauf aufpassen......
Das ist sowas von Hir........verbrannt......... da bekomme ich einen dicken Hals.

LG
Christine

Das Schlachten der Kolosse - Update 2017

Verfasst: 7. Mär 2017, 19:29
von hawisa
Hallo Anja,

ist schon traurig.
Der Respekt vor der Natur wird des geldes wegen immer geringer.

Danke für deine Infos.

Das Schlachten der Kolosse - Update 2017

Verfasst: 7. Mär 2017, 19:41
von Otto G.
Hallo Anja

da macht Einen sehr betroffen,es ist unglaublich,wie stark die kriminelle Energie ansteigt,um noch etwas mehr Geld zu scheffeln.

Gruss
Otto