Die Blaue Mauritius
Verfasst: 11. Mär 2017, 14:02
Moin,
wenn man sich das Foto von Nesocodon mauritianus, einer endemischen Glockenblume der Insel Mauritius,
ansieht, wird man zuerst nichts besonderes daran finden. Sie hat zwar ein sehr schönes Blau und die Adern
auf der Krone sehen sehr apart aus, aber sonst........ eine Glockenblume eben.
Wenn man dann in die Blüte reinsieht, entdeckt man das botanisch wirklich besondere: blutroter Nektar! Im
gesamten (!) Pflanzenreich gibt es, so viel ich weiß, nur drei (!) Pflanzen, die roten Nektar produzieren.
Man hat lange gerätselt, wer sie bestäubt. Anfangs dachte man an Vögel. Diese können rot ja besonders
gut sehen. Nur wird der Nektar nicht sofort gesehen, weil die Blüte ja glockig hängt. Er kann seine Signalwir-
kung als nur schlecht entfalten.
Ein Problem bei der Klärung dieser Frage war, dass diese Art nur an einer einzigen, knapp 150 m hohen Fels-
wand von Mauritius in weniger als 20 Exemplaren wächst. Dazu noch in der Nähe eines Wasserfalls. Das be-
deutet, der Lebensraum ist steil und glitschig. Man braucht also eine gute Sicherung und darf bestimmt keine
Höhenangst haben. Schlussendlich wurde die Frage dann doch geklärt. Es sind Eidechsen. Sie schaffen es von
unten die Felswand hochzuklettern und können so den Nektar gut sehen.
In den Kulturen der botanischen Gärten ist diese Glockenblume nun schon sehr gut etabliert und die Felswand
steht unter strengem Schutz. Die Art für sich dürfte damit einigermassen sicher sein. Aber der Naturstandort
ist so speziell, dass schon eine kleinere Änderung der Ökologie vor Ort das Aussterben der Art verursachen könnte.
wenn man sich das Foto von Nesocodon mauritianus, einer endemischen Glockenblume der Insel Mauritius,
ansieht, wird man zuerst nichts besonderes daran finden. Sie hat zwar ein sehr schönes Blau und die Adern
auf der Krone sehen sehr apart aus, aber sonst........ eine Glockenblume eben.
Wenn man dann in die Blüte reinsieht, entdeckt man das botanisch wirklich besondere: blutroter Nektar! Im
gesamten (!) Pflanzenreich gibt es, so viel ich weiß, nur drei (!) Pflanzen, die roten Nektar produzieren.
Man hat lange gerätselt, wer sie bestäubt. Anfangs dachte man an Vögel. Diese können rot ja besonders
gut sehen. Nur wird der Nektar nicht sofort gesehen, weil die Blüte ja glockig hängt. Er kann seine Signalwir-
kung als nur schlecht entfalten.
Ein Problem bei der Klärung dieser Frage war, dass diese Art nur an einer einzigen, knapp 150 m hohen Fels-
wand von Mauritius in weniger als 20 Exemplaren wächst. Dazu noch in der Nähe eines Wasserfalls. Das be-
deutet, der Lebensraum ist steil und glitschig. Man braucht also eine gute Sicherung und darf bestimmt keine
Höhenangst haben. Schlussendlich wurde die Frage dann doch geklärt. Es sind Eidechsen. Sie schaffen es von
unten die Felswand hochzuklettern und können so den Nektar gut sehen.
In den Kulturen der botanischen Gärten ist diese Glockenblume nun schon sehr gut etabliert und die Felswand
steht unter strengem Schutz. Die Art für sich dürfte damit einigermassen sicher sein. Aber der Naturstandort
ist so speziell, dass schon eine kleinere Änderung der Ökologie vor Ort das Aussterben der Art verursachen könnte.