Verzichtet auf gefüllte Blüten
Verfasst: 12. Mär 2017, 18:57
Hallo Makrofreunde,
ihr möchtet etwas für den Naturschutz, insbesondere für die am meisten fotografierten Motive hier im Forum, den Insekten tun?
Geht ganz einfach: verzichtet auf Pflanzen mit gefüllten Blüten.
So langsam geht es wieder los im Garten. Jetzt könnt ihr wieder Primeln, Vergissmeinnicht und Gänseblümchen kaufen.
Habt ihr euch schon einmal die gekauften Gänseblümchen näher angeschaut? Macht es mal.
Gänseblümchen (Bellis perennis) gehören zur Familie der Korblütler (Asteraceae). Die Blüten aus der Unterfamiie Asteroidea zu denen die Gänseblümchen zählen haben Zungen- und Röhrenblüten ein sogenanntes Köpfchen/Körbchen . Es besteht aus zig Einzelblüten, bei den Gänseblümchen sind das die gelben Röhrenblüten in der Mitte.
Die Zungenblüten (Schauorgane) haben die Aufgabe Insekten anzulocken (Fernwirkung / Signalwirkung). Die Röhrenblüten in der Mitte produzieren Pollen und Nektar.
Es gibt aber auch gefüllte Blüten. Ist eine Genmutation die in der Natur vorkommt. Da ist der größte Teil (oder auch alle) der Röhrenblüten bzw. Staubblätter in Zungenblüten umgewandelt. Also wird kein Nektar/Pollen mehr produziert oder durch die Schauorgane kommen die Insekten da nicht mehr ran.
Die Fernwirkung ist also noch Vorhanden bzw. hat sich sogar noch verstärk. Die Insekten werden verstärkt angelockt bekommen aber keine Belohnung in Form von Pollen und Nektar. Sie werden also getäuscht.
Die Insekten sind aber lernfähig. Nach ein paar Fehlversuchen steuern sie gefüllte Blüten nicht mehr an. Es muss ja nicht unnötig Energie verschwendet werden.
Gefüllte Blüten gibt es besonders bei Rosen, Dahlien, Astern, Chrysanhtemen, Nelken, Gänseblümchen, Sonnenblumen und vielen anderen Blütenpflanzen.
Der Gartenbau hat sich diesen Gendefekt zu Nutze gemacht und so bei einig Blütenpflanzen diesen Effekt verstärkt. Sieht ja auch sehr schön aus so eine gefüllte Blüte. Aber für die Insekten nicht geeignet.
Ich plädiere jetzt nicht dafür, dass ihr z.B. alle gefüllt blütigen Rosen aus euren Gärten entfernt, aber wenn ihr neue Blütenpflanzen pflanzt, denkt an die Insekten.
Klärt auch eure Freunde und Verwandte dahingehend auf. Viele wissen es nicht.
Gut wäre natürlich auch, wenn alle Stadt, Kreis-, Kurverwaltungen und Parkanlagen da etwas für die Insekten tun würde. Auch da können wir einwirken.
Hat auch für sie Vorteile, Oft gibt es ja die sogenannte Wechselbepflanzung (Früh-, Sommer- und Herbstbepflanzung). Da müssen jedes Mal wieder die Beete Vor- bzw. Aufbereitet werden. Das kann entfallen, wenn Staudenbeete angelegt werden. Die Erstbepflanzung ist aufwendig (Planung, Kosten) aber auf Dauer preisgünstiger und weniger arbeitsaufwendig. Die Staudenbeete können so angelegt werden, dass immer etwas Blüht und Insekten ganzjährig versorgt sind.
Quellen:
http://www.imkerei-albert.de/Imkerei/Bienenweide.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Gef%C3%BCllte_Bl%C3%BCte
http://www.bund-bremen.net/themen_und_p ... _pflanzen/
Bücher:
Botanische Bestimmungsübungen von Thomas Stützel (utb, 3. Auflage)
Blütengeheimnisse von Bruno P. Kremer (Haupt)
Wiesen- und Alpenpflanzen von Walter Dietl und Manuel Jorquera (avBuch / Forschungsanstalt Art)
Die Bilder sind von mir.
ihr möchtet etwas für den Naturschutz, insbesondere für die am meisten fotografierten Motive hier im Forum, den Insekten tun?
Geht ganz einfach: verzichtet auf Pflanzen mit gefüllten Blüten.
So langsam geht es wieder los im Garten. Jetzt könnt ihr wieder Primeln, Vergissmeinnicht und Gänseblümchen kaufen.
Habt ihr euch schon einmal die gekauften Gänseblümchen näher angeschaut? Macht es mal.
Gänseblümchen (Bellis perennis) gehören zur Familie der Korblütler (Asteraceae). Die Blüten aus der Unterfamiie Asteroidea zu denen die Gänseblümchen zählen haben Zungen- und Röhrenblüten ein sogenanntes Köpfchen/Körbchen . Es besteht aus zig Einzelblüten, bei den Gänseblümchen sind das die gelben Röhrenblüten in der Mitte.
Die Zungenblüten (Schauorgane) haben die Aufgabe Insekten anzulocken (Fernwirkung / Signalwirkung). Die Röhrenblüten in der Mitte produzieren Pollen und Nektar.
Es gibt aber auch gefüllte Blüten. Ist eine Genmutation die in der Natur vorkommt. Da ist der größte Teil (oder auch alle) der Röhrenblüten bzw. Staubblätter in Zungenblüten umgewandelt. Also wird kein Nektar/Pollen mehr produziert oder durch die Schauorgane kommen die Insekten da nicht mehr ran.
Die Fernwirkung ist also noch Vorhanden bzw. hat sich sogar noch verstärk. Die Insekten werden verstärkt angelockt bekommen aber keine Belohnung in Form von Pollen und Nektar. Sie werden also getäuscht.
Die Insekten sind aber lernfähig. Nach ein paar Fehlversuchen steuern sie gefüllte Blüten nicht mehr an. Es muss ja nicht unnötig Energie verschwendet werden.
Gefüllte Blüten gibt es besonders bei Rosen, Dahlien, Astern, Chrysanhtemen, Nelken, Gänseblümchen, Sonnenblumen und vielen anderen Blütenpflanzen.
Der Gartenbau hat sich diesen Gendefekt zu Nutze gemacht und so bei einig Blütenpflanzen diesen Effekt verstärkt. Sieht ja auch sehr schön aus so eine gefüllte Blüte. Aber für die Insekten nicht geeignet.
Ich plädiere jetzt nicht dafür, dass ihr z.B. alle gefüllt blütigen Rosen aus euren Gärten entfernt, aber wenn ihr neue Blütenpflanzen pflanzt, denkt an die Insekten.
Klärt auch eure Freunde und Verwandte dahingehend auf. Viele wissen es nicht.
Gut wäre natürlich auch, wenn alle Stadt, Kreis-, Kurverwaltungen und Parkanlagen da etwas für die Insekten tun würde. Auch da können wir einwirken.
Hat auch für sie Vorteile, Oft gibt es ja die sogenannte Wechselbepflanzung (Früh-, Sommer- und Herbstbepflanzung). Da müssen jedes Mal wieder die Beete Vor- bzw. Aufbereitet werden. Das kann entfallen, wenn Staudenbeete angelegt werden. Die Erstbepflanzung ist aufwendig (Planung, Kosten) aber auf Dauer preisgünstiger und weniger arbeitsaufwendig. Die Staudenbeete können so angelegt werden, dass immer etwas Blüht und Insekten ganzjährig versorgt sind.
Quellen:
http://www.imkerei-albert.de/Imkerei/Bienenweide.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Gef%C3%BCllte_Bl%C3%BCte
http://www.bund-bremen.net/themen_und_p ... _pflanzen/
Bücher:
Botanische Bestimmungsübungen von Thomas Stützel (utb, 3. Auflage)
Blütengeheimnisse von Bruno P. Kremer (Haupt)
Wiesen- und Alpenpflanzen von Walter Dietl und Manuel Jorquera (avBuch / Forschungsanstalt Art)
Die Bilder sind von mir.