Kein Glück gehabt

Interessante Beobachtungen aus dem Leben unserer Makromotive oder unserer Naturmotive mit dokumentarischem Charakter
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Nele
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Beitragvon Nele » 21. Sep 2006, 21:15

Das ist echt ein super Foto.
Mich wundert, dass die Wanze tatsächlich in der Lage ist, die Flügeldecke eines Marienkäfers zu durchbohren, ohne dass sich der Käfer noch verkrümeln kann. Der Käfer scheint sogar noch zu leben, denn sonst wäre seine Beinhaltung bestimmt anders. ;)

Hab grad nochmal nachgeguckt - es scheint Arma custos der Waldwächter zu sein.
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Knut
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Beitragvon Knut » 22. Sep 2006, 17:06

Hallo,

ist gestern etwas zu spät geworden, daher erst jetzt die Antwort ...
Zunächst Danke für das vielfältige Feedback.

Die Bilder sind vor 2 Wochen bei meinen Eltern im Garten entstanden (was ein Waldwächter dort zu suchen hat, weiß ich allerdings auch nicht;-).

Ich hatte zufällig die Wanze unter einer Blüte gesehen und wunderte mich über den seltsamen "Fortsatz", der sich dann bei näherer Betrachtung als "aufgespießter" Marienkäfer entpuppte. Das erste Foto dieser Situation habe ich unten angehangen. Dort wird auch deutlich, dass die Wanze den Käfer wirklich komplett "angebohrt" hatte. Wie sie dies aber geschafft hat, kann ich auch nicht sagen, da die "Tat" bereits stattgefunden hatte, bevor ich Opfer und Täter entdeckte.

Bei den nächsten Bildern stellte ich dann fest, dass der Käfer noch lebte (wie Nele bereits richtig vermutete). Daraufhin habe ich dann in den Lauf der Natur eingegriffen und die Wanze von dem Käfer weggeschnippt. Ob der Käfer das Ganze aber letztendlich überlebt hat oder bereits zu sehr angegriffen war, weiß ich aber nicht, da er bei der Aktion ins Gras fiel und ich ihn nicht mehr auffinden konnte.

Der Titel kann insofern also wirklich durchaus unterschiedlich interpretiert werden (wobei ursprünglich das mangelnde Glück des kleinen Glückbringers in der gezeigten Situation gemeint war).

Gruß
Knut
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Objektiv: MP-E 65 (1x)
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Beitragvon Artpix » 22. Sep 2006, 19:23

Das 2. Bild gefällt mir auch sehr gut.

Danke für die Info!

Gruß Jörn
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Beitragvon Gabi Buschmann » 23. Sep 2006, 16:06

hallo, knut,
danke für die aufklärung.
das zweite bild finde ich auch stark. vor allem fragt man sich, wie um alles in der welt die wanze diesen zappelnden käfer mit ihrem rüssel festhält. müssen irgendwelche widerhaken vorhanden sein. aber auch die hebelwirkung ist doch enorm.
ich finde es sehr sympathisch, dass du den marienkäfer weggeschnippt hast, verspüre auch immer solche regungen, habe sie mir aber aberzogen, weil ich mir sage, dass die wanze ja keine wahl hat, sie muss sich irgendwie ernähren und das ist halt ihre genetisch festgelegte art und weise.
ich "rette" nur noch solche insekten, die z.b. im wasser zappeln, oder regenwürmer auf asphalt...
gabi
Liebe Grüße Gabi

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