Tiere und Pflanzen des Jahres 2011
Verfasst: 2. Aug 2011, 10:51
Beitrag von Tobi verfasst!
Großer Schillerfalter (Apatura iris)
Der Große Schillerfalter gehört aufgrund seiner Größe und der Färbung der Männchen zu den schönsten und beeindruckendsten Faltern Mitteleuropas.
Er gehört zur Familie der Edelfalter und bildet zusammen mit seinem „kleinen Bruder“, dem Kleinen Schillerfalter (Apatura iris),
die Unterfamilie der Schillerfalter (Apaturinae). Mit einer Flügelspannweite von bis zu 70 mm übertrifft er die meisten heimischen Falter.
Die männlichen Falter besitzen auf den Flügeloberseiten winzige, mit Luft gefüllte Schuppen, an denen Licht gebrochen wird.
Betrachtet man den Falter aus einem bestimmten Winkel, kann man den namensgebenden, charakteristischen Blauschiller sehen, der bei den Weibchen nicht auftritt.
Die grünen Raupen tragen auffällige, hornartige Fühler, und hinterlassen an den Blättern der Nahrungspflanzen ein charakteristisches Fraßbild,
bei dem beidseitig eine Furche in das Blatt gefressen wird und nur die Mittelrippe stehen gelassen wird. Die Raupe überwintert an
Ästen der Futterpflanze, bevor sie im Frühjahr bis zur endgültigen Größe weiterfrisst. Sie verpuppt sich im Frühjahr an der Unterseite eines Blattes.
Der Große Schillerfalter kommt an schattigen, teilweise feuchten Waldwegen von Laub- und Mischwäldern vor,
die einen Bestand an breitblättrigen Weichhölzern, vorzugsweise Salweide (Salix caprea), aufweisen.
Insgesamt bevorzugt die Art eher kühlere und feuchtere Gebiete. Die Falter fliegen je nach Standort von ca. Anfang Juni bis Ende August in einer Generation.
Da die Falter die meiste Zeit in den Baumkronen verbringen, sind sie sehr schwer aufzufinden.
Hinzu kommt, dass der Große Schillerfalter einer der wenigen Tagfalter ist, die keine Blüten besuchen,
um dort Nektar zu saugen. Stattdessen haben sie eine Vorliebe für übel Riechendes wie Kot, Aas,
verdorbenes Obst oder auch Schweiß, wo sie Mineralstoffe aufnehmen. Gerne sitzen sie auch an
feuchten Stellen auf ungeteerten Waldwegen, wo sie ebenfalls gerne saugen.
Das gesamte Verbreitungsgebiet des Großen Schillerfalterserstreckt sich von Westfrankreich bis nach Nordchina,
wobei die Art im Mittelmeerraum fehlt. In Deutschland steht der Falter in der Roten Liste auf der Vorwarnstufe (V, Stand 1998)
und ist durch die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) besonders geschützt.
Dabei kommt er in Baden-Württemberg und Hessen noch vergleichsweise häufig vor,
in anderen Gegenden, insbesondere im Norden, ist er hingegen stark gefährdet.
Die Gefährdung ist insbesondere auf einen Rückgang der Lebensräume zurückzuführen, da junge Weiden oft entfernt werden.
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Der „Schmetterling des Jahres“ wird seit 2003 vom NABU Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. gekürt.
Bild von Thorsten
Großer Schillerfalter (Apatura iris)
Der Große Schillerfalter gehört aufgrund seiner Größe und der Färbung der Männchen zu den schönsten und beeindruckendsten Faltern Mitteleuropas.
Er gehört zur Familie der Edelfalter und bildet zusammen mit seinem „kleinen Bruder“, dem Kleinen Schillerfalter (Apatura iris),
die Unterfamilie der Schillerfalter (Apaturinae). Mit einer Flügelspannweite von bis zu 70 mm übertrifft er die meisten heimischen Falter.
Die männlichen Falter besitzen auf den Flügeloberseiten winzige, mit Luft gefüllte Schuppen, an denen Licht gebrochen wird.
Betrachtet man den Falter aus einem bestimmten Winkel, kann man den namensgebenden, charakteristischen Blauschiller sehen, der bei den Weibchen nicht auftritt.
Die grünen Raupen tragen auffällige, hornartige Fühler, und hinterlassen an den Blättern der Nahrungspflanzen ein charakteristisches Fraßbild,
bei dem beidseitig eine Furche in das Blatt gefressen wird und nur die Mittelrippe stehen gelassen wird. Die Raupe überwintert an
Ästen der Futterpflanze, bevor sie im Frühjahr bis zur endgültigen Größe weiterfrisst. Sie verpuppt sich im Frühjahr an der Unterseite eines Blattes.
Der Große Schillerfalter kommt an schattigen, teilweise feuchten Waldwegen von Laub- und Mischwäldern vor,
die einen Bestand an breitblättrigen Weichhölzern, vorzugsweise Salweide (Salix caprea), aufweisen.
Insgesamt bevorzugt die Art eher kühlere und feuchtere Gebiete. Die Falter fliegen je nach Standort von ca. Anfang Juni bis Ende August in einer Generation.
Da die Falter die meiste Zeit in den Baumkronen verbringen, sind sie sehr schwer aufzufinden.
Hinzu kommt, dass der Große Schillerfalter einer der wenigen Tagfalter ist, die keine Blüten besuchen,
um dort Nektar zu saugen. Stattdessen haben sie eine Vorliebe für übel Riechendes wie Kot, Aas,
verdorbenes Obst oder auch Schweiß, wo sie Mineralstoffe aufnehmen. Gerne sitzen sie auch an
feuchten Stellen auf ungeteerten Waldwegen, wo sie ebenfalls gerne saugen.
Das gesamte Verbreitungsgebiet des Großen Schillerfalterserstreckt sich von Westfrankreich bis nach Nordchina,
wobei die Art im Mittelmeerraum fehlt. In Deutschland steht der Falter in der Roten Liste auf der Vorwarnstufe (V, Stand 1998)
und ist durch die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) besonders geschützt.
Dabei kommt er in Baden-Württemberg und Hessen noch vergleichsweise häufig vor,
in anderen Gegenden, insbesondere im Norden, ist er hingegen stark gefährdet.
Die Gefährdung ist insbesondere auf einen Rückgang der Lebensräume zurückzuführen, da junge Weiden oft entfernt werden.
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Der „Schmetterling des Jahres“ wird seit 2003 vom NABU Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. gekürt.
Bild von Thorsten