Tiere und Pflanzen des Jahres 2012

Interessante Beobachtungen aus dem Leben unserer Makromotive oder unserer Naturmotive mit dokumentarischem Charakter
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Ute Hahn
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Tiere und Pflanzen des Jahres 2012

Beitragvon Ute Hahn » 9. Nov 2012, 13:22

Beitrag von Ute verfasst!

Polygonium & Co - Die Knöteriche


Früher war es einfach - da gab es nur Polygonium

Heute sind die Knöteriche in die Gattungen Persicaria, Bistorta, Aconogon und Fallopia eingeteilt. Es gibt rund 170 Knötericharten,
ihre ursprüngliche Heimat haben sie in Südostasien. In Verruf geraten sind die Pflanzen durch Vertreter der Gattung Fallopia (bzw. Reynoutria),
die als invasive Neophyten eingestuft sind. Diese sind: Fallopia japonica (Gewöhnlicher Japan-Knöterich), Fallopia sachalinensis (Sachalin-Knöterich)
und Fallopia x bohemica (Bastard-Knöterich).

Auf bei uns heimische Arten, wie den Wiesenknöterich (Bistorta officinalis)
und den Vogelknöterich (Polygonium aviculare), soll hier eingegangen werden.
Beide fallen aber nicht unter die Staude des Jahres, da sie vom Erscheinungsbild und der
Verwertbarkeit nicht unbedingt den Erwartungen des gewerblichen Gartenbaues entsprechen.

Wiesenknöterich wurde als heimische, rhizombildende Staude als Heil- und Zierpflanze genützt,
früher gegen Schlangenbisse eingesetzt (die gewundene Wurzel erinnert an eine Schlange).
Tatsächlich jedoch hilft er bei Durchfallerkrankungen wegen der Gerbstoffe. Junge Triebe sind ein zartes, wohlschmeckendes
Frühlingsgemüse. Er wird hierfür am besten im Mai vor der Blüte geerntet. Die Blütezeit reicht von Mai bis August, der Blütenstand
ist dicht walzenförmig, rosarot, die Stengel wachsen aufrecht mit länglich eiförmigen Blättern. Er liebt nährstoffreiche, feuchte Standorte.

Zu den eigentlichen Polygoniumarten gehört der Vogelknöterich.
Variabel im Erscheinungsbild, klein und unscheinbar hat ihn wohl jeder schon gesehen, aber sicherlich nicht bewußt wahrgenommen.
Die verschiedenen Unterarten wachsen aufrecht oder liegend an Feld und Wegrändern, Äckern und Schuttplätzen.
Gerne auch in Pflastersteinfugen oder um Straßenlaternen im Siedlungsbereich, dabei erweist er sich als sehr trittfest.

Er ist eine einjährige Pflanze, die bei den ersten Frösten abstirbt ,die Samen überdauern im Boden und keimen im
Frühjahr aus. Die Triebe können ca. 50cm lang werden, die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober, die winzigkleinen
Blüten sind grün mit weiß oder rötlich gefärbtem Rand. Die Blätter sind klein und elliptisch, die Pflanze ist stickstoffliebend,
Sie enthält Flavonoide und Kieselsäure, findet als Heilpflanze Anwendung bei Atemwegserkrankungen, Durchfall und Rheuma.

Gerne dürfen in diesem Mitmachthread weitere Knötericharten vorgestellt werden,
vielleicht habt ihr in Euren Archiven stimmungsvolle Bilder mit Zuchtformen aus unseren Gärten
oder Fotos zu den Neophyten.

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Zuletzt geändert von Ute Hahn am 17. Feb 2013, 07:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Knöteriche für Ute

Beitragvon Gabriele » 19. Jan 2013, 18:16

Hallo Ute,

du hast ja leider noch keine Bilder von den Knöterichen.
Ich habe mal mein Archiv durchsucht. Da dümpeln
unzählige Fotos ohne Namen rum, weil ich kaum dazu
komme die fotografierten Pflanzen zu bestimmen.
Drei Knöteriche habe ich gefunden, glaube ich zumindest.
Sicher bin ich mir aber nicht.

Die Bilder sind nicht gerade gut, aber bis es bessere gibt
könnten sie ja (wenn die Bestimmung stimmt) als
Platzhalter dienen.

LG Gabriele
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Beitragvon Gabi Buschmann » 25. Jan 2013, 15:34

Hallo, Ute und Gabriele,

vielen Dank schon mal für die interessanten Bilder
und Infos.
Vielleicht kommt ja im Laufe der Zeit noch was dazu.

Gabi
Liebe Grüße Gabi
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Beitragvon Ajott » 16. Feb 2013, 14:22

Hi ihr zwei,

oh schön, hier sind ja sogar ein paar Bilder dazu gekommen. Vielleicht kann man da eins in den Ursprungsthread übernehmen, damit es auch in der Übersicht ersichtlich ist? Oder im Titel den Hinweis auf die beigefügten Bilder= Ich denke, für viele ist es verlockender einn Thread mit Bildern anzuklicken.
Danke jedenfalls für die schön Beschreibung eine Pflanzengruppe, die sicherlich oft übersehen wird und danke auch für die optische Untermalung.

liebe Grüße
Aj
Wer an allem zweifelt sollte darauf achten, dass gesunde Skepsis nicht bald zur blinden Paranoia wird.

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