Gebänderte Flussköcherfliege - Insekt des Jahres 2013
Verfasst: 30. Jan 2013, 14:18
Hallo zusammen,
hier nun der Text zum Insekt des Jahres 2013.
Viel Spaß beim durchlesen.
Gebänderte Flussköcherfliege (Rhyacophila fasciata)
Die Gebänderter Flussköcherfliege gehört zur Ordnung der
Köcherfliegen (Trichoptera), der in Europa rund 300 Arten
angehören. Man kann sie in weiten Teilen Europas finden.
Die Flügelspannweite beträgt 30 mm, der Körper wird bis
zu 14 mm lang. Die Flügel, die währen der Ruhephase
dachartig über den Körper gelegt werden, zeigen eine
unregelemäßige grau-braune Gitternetzstrukur mit drei
schrägen, dunklen Querrbinden. Der Körper ist
gelblich-braun bis gelblich-grau gefärbt.
Das Weibchen gibt Pheromone ab, die das Männchen mit
seinen Fühlern wahrnimmt. Nach der Paarung legt das
Weibchen die Eier mit Hilfe einer Kittsubstanz einzeln in
die Ritzen von Holz oder Steinen in die Nähe von schnell
fließenden Flüssen ab. Nach dem Schlüpfen leben die
grünen Larven auf dem Boden der Gewässer wobei
Bachoberläufe bevorzugt werden. Sie werden bis zu 25 mm
groß und zeigen eine braun-gelbe Zeichnung. Auf dem Kopf
befindet sich eine dunkle Dreieckszeichnung und an den
Seiten ein dunkler Streifen. Sie hat drei kräftige Beinpaare.
Die Rhyacophilia-Larven (Rhyacophilia sp.) sind die einzigen
heimischen Larven die keinen Köcher bauen, sondern frei
im Wasser herumschwimmen.
Mit den beiden kräftigen Analfüßen findet die Larve Halt in
der Strömung. Zusätzlich spinnt sie mit einer Spinnendrüse
an den Mundwerkzeugen einen Sicherheitsfaden, den sie
an große Steine klebt. Sie ernährt sich räubersich von kleinen
Wasserinsekten und durchläuft bis zur Verpuppung fünf
Häutungen. Dazu baut sie sich aus kleinen Steinchen an
einem größeren Stein eine ovale Kuppel in der sie sich in
einem festen brauen Kokon verpuppt. Nach etwa zwei
Wochen schlüpfen die erwachsenen Tiere.
Die Larve ist eine wichtige Indikatorart für Fließgewässer.
Nach dem Saprobiensystem, ein System zur Ermittlung des
biologischen Verschmutzungsgrades von Fließgewässern,
hat sie einen Wert von 1,5 und kommt somit nur in
unbelasteten (I) oder gering belasteten Gewässern (I-II) vor.
Die Kokonwand ist halbdurchlässig (semipermeabel), der
osmotische Druck ist darin höher als im Wasser, wodurch
der Kokon immer straff bleibt. Dieser Umstand ist auch ein
Grund für die Empfindlichkeit gegenüber Umweltgiften.
LG Gabriele
Beide Bilder sind von Sven A. Vielen Dank für die Bereitstellung.
Textquellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rhyacophila_fasciata
http://de.wikipedia.org/wiki/Saprobiensystem
Heiko Bellmann: "Der neue Kosmos-Insektenführer". 1999,
Franckh-Kosmos-Verlags Gmbh & Co., Stuttgart.
ISBN 3-440-07682-2, Seite 324.
hier nun der Text zum Insekt des Jahres 2013.
Viel Spaß beim durchlesen.
Gebänderte Flussköcherfliege (Rhyacophila fasciata)
Die Gebänderter Flussköcherfliege gehört zur Ordnung der
Köcherfliegen (Trichoptera), der in Europa rund 300 Arten
angehören. Man kann sie in weiten Teilen Europas finden.
Die Flügelspannweite beträgt 30 mm, der Körper wird bis
zu 14 mm lang. Die Flügel, die währen der Ruhephase
dachartig über den Körper gelegt werden, zeigen eine
unregelemäßige grau-braune Gitternetzstrukur mit drei
schrägen, dunklen Querrbinden. Der Körper ist
gelblich-braun bis gelblich-grau gefärbt.
Das Weibchen gibt Pheromone ab, die das Männchen mit
seinen Fühlern wahrnimmt. Nach der Paarung legt das
Weibchen die Eier mit Hilfe einer Kittsubstanz einzeln in
die Ritzen von Holz oder Steinen in die Nähe von schnell
fließenden Flüssen ab. Nach dem Schlüpfen leben die
grünen Larven auf dem Boden der Gewässer wobei
Bachoberläufe bevorzugt werden. Sie werden bis zu 25 mm
groß und zeigen eine braun-gelbe Zeichnung. Auf dem Kopf
befindet sich eine dunkle Dreieckszeichnung und an den
Seiten ein dunkler Streifen. Sie hat drei kräftige Beinpaare.
Die Rhyacophilia-Larven (Rhyacophilia sp.) sind die einzigen
heimischen Larven die keinen Köcher bauen, sondern frei
im Wasser herumschwimmen.
Mit den beiden kräftigen Analfüßen findet die Larve Halt in
der Strömung. Zusätzlich spinnt sie mit einer Spinnendrüse
an den Mundwerkzeugen einen Sicherheitsfaden, den sie
an große Steine klebt. Sie ernährt sich räubersich von kleinen
Wasserinsekten und durchläuft bis zur Verpuppung fünf
Häutungen. Dazu baut sie sich aus kleinen Steinchen an
einem größeren Stein eine ovale Kuppel in der sie sich in
einem festen brauen Kokon verpuppt. Nach etwa zwei
Wochen schlüpfen die erwachsenen Tiere.
Die Larve ist eine wichtige Indikatorart für Fließgewässer.
Nach dem Saprobiensystem, ein System zur Ermittlung des
biologischen Verschmutzungsgrades von Fließgewässern,
hat sie einen Wert von 1,5 und kommt somit nur in
unbelasteten (I) oder gering belasteten Gewässern (I-II) vor.
Die Kokonwand ist halbdurchlässig (semipermeabel), der
osmotische Druck ist darin höher als im Wasser, wodurch
der Kokon immer straff bleibt. Dieser Umstand ist auch ein
Grund für die Empfindlichkeit gegenüber Umweltgiften.
LG Gabriele
Beide Bilder sind von Sven A. Vielen Dank für die Bereitstellung.
Textquellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rhyacophila_fasciata
http://de.wikipedia.org/wiki/Saprobiensystem
Heiko Bellmann: "Der neue Kosmos-Insektenführer". 1999,
Franckh-Kosmos-Verlags Gmbh & Co., Stuttgart.
ISBN 3-440-07682-2, Seite 324.