Giftpflanze des Jahres 2014 Das Maiglöckchen
Verfasst: 16. Mär 2014, 12:20
Giftpflanze des Jahres 2014 Das Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Seit November 2004 ruft der Botanische Sondergarten Wandsbek dazu auf, die "Giftpflanze des Jahres" zu wählen.
Die Begründung:
„Diese Aktion soll eine aktive Auseinandersetzung mit dem Themenbereich der Giftpflanzen zur Folge haben“
In unseren Parks, Gärten und Wohnungen werden eine ganze Menge giftiger Pflanzen gepflegt,
diese Wahl soll sich mit diesen Besonderheiten auseinandersetzen.
Auf Platz 2 kam dieses Jahr die Engelstrompete, gefolgt von Blauregen und Tomate.
Systematik
Früher wurden Maiglöckchen zu der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) gezählt.
Heute werden sie aufgrund von modernen molekulargenetischen Untersuchungen der
Familie der Ruscaceae (Mäusedorngewächse) zugeordnet.
Vorkommen
Die ursprüngliche Heimat des Maiglöckchens sind die schattigen Laubwälder Westeuropas bis nach Ostasien.
Heute sind Maiglöckchen auch in Nordamerika eingebürgert.
In Deutschland stehen die unterirdischen Teile unter Naturschutz, die Blüten dürfen gepflückt werden.
Giftigkeit
Alle Pflanzenteile enthalten herzwirksame Glykoside und gelten als sehr stark giftig,
besonders aber Blüten und Früchte.
Das Gift wird jedoch schlecht vom Körper aufgenommen, sodass es durch den Verzehr von bis zu 5 Beeren
nicht zu schweren Vergiftungserscheinungen kommt.
Auch sind die Gifte nur schwer wasserlöslich, sodass die Überlieferung,
das Blumenwasser würde zu Vergiftungen führen, falsch ist.
Obwohl das Maiglöckchen, die Herbstzeitlose und auch der Bärlauch recht bekannt sind,
kommt es immer wieder zu Verwechslungen.
Geht man nach dem Geruch ist es sehr einfach:
Maiglöckchen – schwer, betörend
Herbstzeitlose – neutral
Bärlauch – Knoblauch
Doch Vorsicht beim Sammeln von Bärlauch. Der typische Geruch nach Knoblauch geht auf die Haut über,
beim Schnuppern an Blättern aus der Hand nimmt man diesen auch noch nach längerer Zeit wahr.
Nur ein Sammeln mit einer exakten optischen Kontrolle der Blätter bringt Sicherheit.
Durch Verwechslung kommt es jedes Jahr zu tödlichen Vergiftungsunfällen, vor Allem durch Herbstzeitlose.
Eine schöne Beschreibung findet sich im 1. und 2. Link.
Tiere
Das Maiglöckchen ist für eine ganze Reihe von Tieren wie Schweine, Ziegen, Pferde, Hunde,
Katzen, Nager und Vögel genauso giftig wie für Menschen.
Amseln und Rotdrosseln jedoch fressen die Früchte und tragen dadurch zur Vermehrung bei.
Inhaltsstoffe und medizinische Wirkung
Die medizinische Wirkung beruht auf den in allen Pflanzenteilen enthaltenen Glykosiden
Convallotoxin, Convallamarin, Convallosid, Lokundjosid, Carotin und Saponine.
Hinweise auf eine Intoxikation sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle,
Krämpfe des Magen-Darm-Kanals, Schwindel, Benommenheit, eine erhöhte Harnausscheidung und Sehstörungen.
Im kardialen Bereich tritt eine Insuffizienz, Bradykardie, Arrhythmien,
erst Blutdruckanstieg und später Blutdruckabfall auf.
Bei einem tödlichen Verlauf kommt es zu Vorhofflattern oder Vorhofflimmern wie beim Fingerhut, Digitalis.
Bei äußerlichem Kontakt mit der Pflanze treten Haut- und Augenreizungen auf.
Aber es gilt auch hier wie immer die Feststellung von Philippus Aureolus Theophrastus Paracelsus
„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist“.
Verwendung
Getrocknete Blüten des Maiglöckchens verursachen Niesreiz.
Aufgrund dieser Eigenschaft wurden sie dem Schneeberger Schnupftabak beigefügt.
Etwas ausführlicher wird die Verwendung von Maiglöckchen in der Volksmedizin im 3. Link aufgeführt.
Symbolik
• Hoffnung auf Liebe, Glück und das Ende allen Kummers
• Symbol für Heilkundige
• Marienblume: für die keusche Liebe, die Demut und die Bescheidenheit von Maria,.
• „Blumensprache“: Das Glück kehrt zurück"
Aufgrund dieser Symbolik wurden Maiglöckchen gerne für Brautsträuße verwendet,
wer am 1. Mai Maiglöckchen bei sich trägt, hat das ganze Jahr über Glück.
Auch ist es in einigen Gegenden üblich, dass Konfirmanden Maiglöckchen bei sich tragen.
Über die Symbolik ist in Link 7 einiges zusammengetragen.
Quellen und weiterführende Links
1. http://www.luontoportti.com/suomi/de/ku ... iglockchen
2. http://de.hortipedia.com/wiki/Convallaria_majalis
3. http://www.henriettes-herb.com/eclectic ... laria.html
4. http://www.zauber-pflanzen.de/convall.html
5. http://www.hamburg.de/wandsbek/giftpflanze-des-jahres/
6. http://www.convallaria-majalis.de/botanik.html
7. http://www.fischer-oberschwaben.de/Liebe/429.html
Seit November 2004 ruft der Botanische Sondergarten Wandsbek dazu auf, die "Giftpflanze des Jahres" zu wählen.
Die Begründung:
„Diese Aktion soll eine aktive Auseinandersetzung mit dem Themenbereich der Giftpflanzen zur Folge haben“
In unseren Parks, Gärten und Wohnungen werden eine ganze Menge giftiger Pflanzen gepflegt,
diese Wahl soll sich mit diesen Besonderheiten auseinandersetzen.
Auf Platz 2 kam dieses Jahr die Engelstrompete, gefolgt von Blauregen und Tomate.
Systematik
Früher wurden Maiglöckchen zu der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) gezählt.
Heute werden sie aufgrund von modernen molekulargenetischen Untersuchungen der
Familie der Ruscaceae (Mäusedorngewächse) zugeordnet.
Vorkommen
Die ursprüngliche Heimat des Maiglöckchens sind die schattigen Laubwälder Westeuropas bis nach Ostasien.
Heute sind Maiglöckchen auch in Nordamerika eingebürgert.
In Deutschland stehen die unterirdischen Teile unter Naturschutz, die Blüten dürfen gepflückt werden.
Giftigkeit
Alle Pflanzenteile enthalten herzwirksame Glykoside und gelten als sehr stark giftig,
besonders aber Blüten und Früchte.
Das Gift wird jedoch schlecht vom Körper aufgenommen, sodass es durch den Verzehr von bis zu 5 Beeren
nicht zu schweren Vergiftungserscheinungen kommt.
Auch sind die Gifte nur schwer wasserlöslich, sodass die Überlieferung,
das Blumenwasser würde zu Vergiftungen führen, falsch ist.
Obwohl das Maiglöckchen, die Herbstzeitlose und auch der Bärlauch recht bekannt sind,
kommt es immer wieder zu Verwechslungen.
Geht man nach dem Geruch ist es sehr einfach:
Maiglöckchen – schwer, betörend
Herbstzeitlose – neutral
Bärlauch – Knoblauch
Doch Vorsicht beim Sammeln von Bärlauch. Der typische Geruch nach Knoblauch geht auf die Haut über,
beim Schnuppern an Blättern aus der Hand nimmt man diesen auch noch nach längerer Zeit wahr.
Nur ein Sammeln mit einer exakten optischen Kontrolle der Blätter bringt Sicherheit.
Durch Verwechslung kommt es jedes Jahr zu tödlichen Vergiftungsunfällen, vor Allem durch Herbstzeitlose.
Eine schöne Beschreibung findet sich im 1. und 2. Link.
Tiere
Das Maiglöckchen ist für eine ganze Reihe von Tieren wie Schweine, Ziegen, Pferde, Hunde,
Katzen, Nager und Vögel genauso giftig wie für Menschen.
Amseln und Rotdrosseln jedoch fressen die Früchte und tragen dadurch zur Vermehrung bei.
Inhaltsstoffe und medizinische Wirkung
Die medizinische Wirkung beruht auf den in allen Pflanzenteilen enthaltenen Glykosiden
Convallotoxin, Convallamarin, Convallosid, Lokundjosid, Carotin und Saponine.
Hinweise auf eine Intoxikation sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle,
Krämpfe des Magen-Darm-Kanals, Schwindel, Benommenheit, eine erhöhte Harnausscheidung und Sehstörungen.
Im kardialen Bereich tritt eine Insuffizienz, Bradykardie, Arrhythmien,
erst Blutdruckanstieg und später Blutdruckabfall auf.
Bei einem tödlichen Verlauf kommt es zu Vorhofflattern oder Vorhofflimmern wie beim Fingerhut, Digitalis.
Bei äußerlichem Kontakt mit der Pflanze treten Haut- und Augenreizungen auf.
Aber es gilt auch hier wie immer die Feststellung von Philippus Aureolus Theophrastus Paracelsus
„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist“.
Verwendung
Getrocknete Blüten des Maiglöckchens verursachen Niesreiz.
Aufgrund dieser Eigenschaft wurden sie dem Schneeberger Schnupftabak beigefügt.
Etwas ausführlicher wird die Verwendung von Maiglöckchen in der Volksmedizin im 3. Link aufgeführt.
Symbolik
• Hoffnung auf Liebe, Glück und das Ende allen Kummers
• Symbol für Heilkundige
• Marienblume: für die keusche Liebe, die Demut und die Bescheidenheit von Maria,.
• „Blumensprache“: Das Glück kehrt zurück"
Aufgrund dieser Symbolik wurden Maiglöckchen gerne für Brautsträuße verwendet,
wer am 1. Mai Maiglöckchen bei sich trägt, hat das ganze Jahr über Glück.
Auch ist es in einigen Gegenden üblich, dass Konfirmanden Maiglöckchen bei sich tragen.
Über die Symbolik ist in Link 7 einiges zusammengetragen.
Quellen und weiterführende Links
1. http://www.luontoportti.com/suomi/de/ku ... iglockchen
2. http://de.hortipedia.com/wiki/Convallaria_majalis
3. http://www.henriettes-herb.com/eclectic ... laria.html
4. http://www.zauber-pflanzen.de/convall.html
5. http://www.hamburg.de/wandsbek/giftpflanze-des-jahres/
6. http://www.convallaria-majalis.de/botanik.html
7. http://www.fischer-oberschwaben.de/Liebe/429.html