zum angetackerten Beitrag MPE 65 von Knut

Balgengeräte, Zwischenringe, Nahlinsen etc.
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Jürgen Fischer
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Beitragvon Jürgen Fischer » 24. Mai 2007, 00:10

Hi Knut (Danke auch Jörg als Übermittler), super Infos über das Teil ! Sehr detailliert, fundiert und erschöpfend. Ich weiß nun 100 % ig, exakt und sicher was ich mache, ich kauf mir das Objektiv v i e l l e i c h t !!!
Nein, Spaß beiseite, die Entscheidung ist wirklich nicht leicht, aber durch deine Ausführungen sicherlich leichter (Danke dafür). Zum Preis: hab das Teil bisher nur für ca 1000 € gesehen. Wo kriegt man es für 800-900€ ?
LG Jürgen
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Beitragvon Knut » 24. Mai 2007, 22:01

Jürgen hat geschrieben:...Zum Preis: hab das Teil bisher nur für ca 1000 € gesehen. Wo kriegt man es für 800-900€ ?
...


Hallo Jürgen,

Mea Culpa! Ich war davon ausgegangen, dass die Preise seit meinem Kauf vor gut einem Jahr relativ stabil geblieben wären. Aktuell scheint der Preis aber wirklich um knapp 100€ höher zu liegen.
Allerdings kannst Du grade beim MP-E 65 immer mal wieder Glück mit gebrauchten (und i.d.R. fast unbenutzten) Objektiven haben, da viele Käufer die Anfangsschwierigkeiten unterschätzen und das Teil dann frustriert wieder los werden wollen. Stöber mal in der Bucht bzw. in den Verkaufsrubriken der größeren Foren.

Viel Glück und Gruß
Knut
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Beitragvon mayuka2 » 3. Nov 2007, 12:01

Vielen Dank für diese hilfreiche Vorstellung. Ist dieses extreme Objektiv überhaupt ohne Stativschwelle sinnvoll einsetzbar? Ich habe bereits jetzt Probleme mit meinem Stativkopf, weil die Kamera mitsamt 150er Makro etwas verrutscht. Vielleicht sollte ich mir auch einen besseren Kopf zulegen. Ausgefahren wird das Objektiv sicherlich einiges Gewicht erzeugen oder?

Was mich noch zusätzlich interessieren würde, sind die Fokusgrenzen. Welchen Bereich kann ich bei 1:1 und bei 5:1 abdecken? Die max. Fokusdistanz bei 1:1 liegt bei 10 cm, doch wo liegt die minimale Fokusdistanz? :?:

Was sind bei ISO 200 und 5:1 typische Belichtungszeiten bei normal hellem Tageslicht?

Kann ich auch einen "normalen" Blitz damit verwenden oder wirft dieser Schatten wenn das Objektiv voll ausgefahren ist?

Ich kann nur sagen. Krasses Objektiv. Ein gebrauchtes im guten Zustand könnte mich wirklich reizen. :shock:
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Beitragvon Knut » 25. Nov 2007, 23:14

Hallo Monika,

sorry für die späte Antwort, ich habe die Fragen aber erst grade gesehen.

mayuka2 hat geschrieben:Ist dieses extreme Objektiv überhaupt ohne Stativschwelle sinnvoll einsetzbar? Ich habe bereits jetzt Probleme mit meinem Stativkopf, weil die Kamera mitsamt 150er Makro etwas verrutscht. Vielleicht sollte ich mir auch einen besseren Kopf zulegen. Ausgefahren wird das Objektiv sicherlich einiges Gewicht erzeugen oder?:
Das MP-E 65 wird mit (einer sehr stabilen) Stativschelle geliefert. Ein vernünftiger Stativkopf ist vermutlich aber auch sinnvoll (wobei das Gewicht aber auch in ausgefahrenem Zustand gleich ist, ..., ich weiß, Du meintest die Gewichtsverteilung;-). Da ich aber ausschließlich Freihand fotografiere, kann ich Dir hier nicht wirklich kompetent antworten. Zusammen mit einem MT-24ex (der ja vorne am Objektiv befestigt wird) ist jedenfalls eine Menge Gewicht da, die auf dem Kopf lastet.

mayuka2 hat geschrieben:Was mich noch zusätzlich interessieren würde, sind die Fokusgrenzen. Welchen Bereich kann ich bei 1:1 und bei 5:1 abdecken? Die max. Fokusdistanz bei 1:1 liegt bei 10 cm, doch wo liegt die minimale Fokusdistanz?
Das MP-E 65 funktioniert hier etwas anders als normale Objektive. Bei 1:1 hast Du 10 cm Fokusdistanz, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Bei 5:1 sind es dann entsprechend max und! min 4,5 cm.

mayuka2 hat geschrieben:Was sind bei ISO 200 und 5:1 typische Belichtungszeiten bei normal hellem Tageslicht?
Wenn ich mit dem MP-E unterwegs bin, nutze ich immer auch den Blitz und eine Belichtungszeit von 1/100 Sek., da die Aufnahmen alle freihand sind. Hier im Forum sind aber einige MP-E Nutzer etwas flexibler als ich und könne hierzu vielleicht etwas sagen?!

mayuka2 hat geschrieben:Kann ich auch einen "normalen" Blitz damit verwenden oder wirft dieser Schatten wenn das Objektiv voll ausgefahren ist?
Ab 2-3:1 wird ein normaler Blitz ohne weitere Hilfsmittel (Reflektoren, Spiegel, ...) nicht mehr wirklich sinnvoll einsetzbar sein. Abgesehen davon ist allein das Fokussierhilfslicht der Makrospezialblitze eine nicht zu unterschätzende Hilfe.



Ulriko hat geschrieben:Man benötigt dafür seeeeehr viel Erfahrung und Enthusiasmus.
100%-Zustimmung (und danke fürs Lob:-)


Hier übrigens noch der Link zum ursprünglichen Thread: http://www.makro-forum.de/ftopic7755.html

Gruß
Knut
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Beitragvon mayuka2 » 26. Nov 2007, 08:38

Erstmal danke für die Antwort. Weihnachten ist noch nicht da und ich kann mit dem Kauf noch ein wenig warten.... Eigentlich wollte ich erstmal keinen Ringblitz dazukaufen. Ich wollte meinen normalen Blitz mit Softbouncer einfach mit einem Kabel entkoppeln und das Objekt von der Seite anstrahlen. Bei 4 cm Naheinstellung wird das verdammt eng, aber sollte eigentlich noch funktionieren. Mal sehen.

Aber eigentlich wollte ich überhaupt keinen Blitz verwenden, da mir die Wirkung nicht gefällt. Belichtungszeiten von 20 Sekunden finde ich nicht weiter schlimm. Gut Ding will Weile haben. Wenn dafür der Hintergrund nicht schwarz ist, hat sich das Warten allemal gelohnt. Es darf dann halt niemand über den Boden gehen. :)
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Beitragvon moritzruebe » 26. Nov 2007, 11:26

Hallo Monika,

Belichtungszeiten von 20 Sekunden sind mit dem MP-E hoch problematisch. Bei diesen Abbildungsmaßstäben reicht schon ein Hauch von Wind aus um Bewegungsunschärfe zu bekommen.
Ich selbst benutze das MP-E an einer Crop-Kamera. Outdoor gehe ich selbst wenn ich ein Stativ benutze höchstens bis zu 3:1. Dies setzt allerdings schon ein sehr gutes Stativ ,Stativkopf und Makroeinstellschlitten voraus. Alles was darüber hinaus geht ist kaum noch praktikabel, da die Belichtungszeiten sehr lang werden und es selten so lange wirklich 100 % Windstill ist.

Gruß

Martin
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Beitragvon Anja » 26. Nov 2007, 12:33

Hallo Monika,
mich würde mal interessieren, was du damit fotografieren willst. Denn wie Martin schon schreibt 2-3Sekunden Belichtung finde ich schon bei normalen Makro Objektiven die Grenze für Aufnahmen im Freien.
Wenn du im Haus nur unbewegliche Objekte fotografieren willst könnte es gehen, aber sonst vergiss es.
Wenn du kurze Belichtungszeiten willst brauchst du ohne Blitz wahrscheinlich volle Sonne, und dieses Licht ist meist noch weniger schön, als mit speziellen Makro Blitzen.
Ich hab viel mit Retroobjektiven rumprobiert, was von der Naheinstellgrenze und Vergrößerung ähnlich ist.
Ich hatte bei voller Sonne meist f 13, iso 400 (hat ziemlich gerauscht) 1/100s.
Da hast du natürlich noch zusätzlich das Problem, daß du einen Standpunkt wählen mußt, wo du dir nicht selbst im Licht stehst.
Ich denke, das Fotos wie die von Knut sehr beeindruckend sind man aber nicht vergessen sollte, daß da sehr viel Erfahrung und Übung dahintersteckt. Ich denke, es ist wie wenn man ein Instrument lernt, ein teures Klavier macht noch keinen Pianisten aber wenn man einer werden will braucht man zumindest erst mal ein Klavier. ;-)
LG Anja
Zuletzt geändert von Anja am 26. Nov 2007, 20:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon mayuka2 » 26. Nov 2007, 16:58

Ich habe bereits Makros mit 20 Sekunden Belichtungszeit in dunklen Wäldern gemacht. Davon war nur die Hälfte verwackelt. Das ist für mich "normaler" Ausschuß. Wenn ich sonst bei Sonnenschein Makroaufnahmen freihand mache, dann ist davon auch die Hälfte verwackelt. Selbst wenn ich bei 1/500 bin... Aber zurück zum Thema. Meint ihr das ich mit dem entkoppelten "Normalblitz" + Softbouncer (den ich ja sowieso auch einsetzen wollte) gute Ergebnisse erziele oder würdet ihr mir da gleich zu einem Ringblitz raten? Der ist ja auch nicht gerade billig. Das Photographieren viel Erfahrung braucht weiß ich natürlich. Leider gibt es nirgens einen Dienst, wo man sich Objektive gegen ein wenig Geld ausleihen kann.
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Beitragvon Anja » 26. Nov 2007, 20:35

Ich weiss jetzt nicht, womit du fotografierst aber wenn Geld fuer dich nicht egal ist, und es an deiner Kamera moeglich ist probier doch mal ein Objektiv in Retrostellung. Das ist zwar in einigen Punkten nicht ganz so komfortabel aber man bekommt schon mal ein Gefuehl fuer den Motivabstand Licht und so.
Ich hab das MP-E nicht ausprobiert, aber ich finde man kann auch mit einem Objektiv in Retrostellung sehr schoene Extremmakros machen. Und da so ein Umkehrring preislich in keinem Verhaeltnis zum MP-E steht wuerde ich es auf jeden Fall mal ausprobieren.
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Beitragvon mayuka2 » 27. Nov 2007, 08:47

Anja hat geschrieben:Ich weiss jetzt nicht, womit du fotografierst aber wenn Geld fuer dich nicht egal ist, und es an deiner Kamera moeglich ist probier doch mal ein Objektiv in Retrostellung.


Ich habe mal vor einer Weile dieses Kit-Objektiv 18-55 mit einem Retroring ausprobiert. Doch leider mußte man dort die Blende und die Belichtung selbst einstellen bevor man das Objektiv falsch herum ranschraubt weil es keinerlei Daten an die Kamera sendet und die Kamera (damals noch eine 400D) denkt vorne wäre kein Objektiv dran.

Da es im Internet das 14-tägige Rückgaberecht gibt, werde ich mir zu Weihnachten das Objektiv bestellen und wenn ich damit überhaupt nicht klarkomme, dann schicke ich es zurück. Ich habe mich bereits auf pbase rumgetrieben. Da finden sich einige wundervolle Photos (z.B. von Eiskristallen) die wohl nur mit diesem Objektiv möglich sind.

Wenn ich das Objektiv habe, kann ich gerne mal einen kleinen Einsteigerbericht schreiben.

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