ZEISS Luminar

Balgengeräte, Zwischenringe, Nahlinsen etc.
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Beitragvon Safari » 8. Apr 2012, 23:48

Hallo Kurt,

mir ist nicht so klar welches Forum für diese Fragenstellung besser ist. Hier sind mehr die Praktiker, die ja letztendlich auch die Bilder machen. Ich glaube hier mit der Fragestellung besser aufgehoben ist.

Zur Zeit bin ich allerdings auch ein reiner Theoretiker, da stehen bei mir zuhause Mikroskope von WILL, Zeiss und Olympus. Endlich und Unendlich. Auflicht, Invers und Stereo. Kameras und Objektive in Mengen, aber ich komme nicht dazu etwas auszuprobieren. Von Montags bis freitags arbeite ich und verbringe meine Abende im Hotel.

Ich freue mich schon auf weitere Bilder von Dir.
Gruß

Wolfgang
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Beitragvon HCS » 9. Apr 2012, 01:54

Guppy hat geschrieben:...Da ein Erhöhen der Verlängerung zwischen dieser Kombination und der Kamera
keine nennenswerte Steigerung der Vergrösserung bringt,
schliesse ich, dass der Strahlengang sehr parallel ist
und somit die Strahlen fast senkrecht (90° Winkel) auf den
Foto-Chip und somit die kleinen Linsen vor den Pixeln auftreffen.
Dies ergibt ev. die Steigerung der Auflösung, da es weniger Streiflicht
gibt????


Hallo Kurt,
irgendwie habe ich hier Bauchschmerzen. Bei zwei Sammellinsen addieren sich die Brechkräfte in erster Näherung, d.h., die resultierende Brennweite verkürzt sich. Deshalb nimmt die "Parallelität" des Strahlengangs ab und der Einfallswinkel wird ungünstiger. Eine echte Tubuslinse befindet sich ja auch nicht so eng neben dem Objektiv, das würde wenig Sinn machen. Der Strahlengang ist ein ganz anderer.
Abgesehen davon dürfte die optische Qualität leiden, wenn zwei völlig verschiedene Objektive kombiniert werden. Für viele ist schon eine Planglasscheibe vor der Frontlinse Teufelswerk.
Wenn es das Gesamtergebnis verbessert, dann wahrscheinlich nur rein zufällig und bis auf die Vergrößerung, die zunimmt, sehe ich keinen wirklichen Sinn in einer solchen Kombination.
Grüße
Christian


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Beitragvon Guppy » 9. Apr 2012, 11:59

Hallo Christian
Ich bin absolut kein Freund von Konvertern und Vorsatzlinsen.
Ich bezeichne solche Kombinationen als optischen Murks.
Dennoch, um diese Einstellung mit gutem Gewissen aufrecht zu halten,
teste ich solche Kombinationen. In der Vergangenheit war ich
mir gewohnt, dass ein Vorteil, andere Nachteile nach sich zieht.

Dies Kombination von Luminar mit 105mm Fotoobjektiv bringt eine
höhere Auflösung, im Bereich von 10-20% (das ist viel!),
das nützt einem Luminar Besitzer, ohne hohe Kosten
zu veranlassen.
Da ich bis jetzt keinen Nachteil gefunden habe,
bin ich nun mit eurer Hilfe auf der Suche eventueller Nachteile.

Es macht vorerst auch den Anschein, dass diese Kombination nicht sehr
kritisch ist und nicht nur ausnahmsweise funktioniert.

Bauchschmerzen machte mir die Überwindung, meine Beobachtung
zu veröffentlichen, denn eine Blamage liegt auf der Hand.
Im Interesse etwas zu lernen habe ich die Bauchschmerzen in kauf genommen.

Gut Licht

Kurt
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Beitragvon Safari » 9. Apr 2012, 16:07

Nachdem ich zu der Fraktion gehöre, die schon bei einem UV-Filter sich unwohl fühlen, ist mir die ganze Objektiv kombinierei sehr suspekt.
Beide Objektive, dass 105mm und das Luminar sind Objektive die für analoge Kameras gerechnet wurden. Tubuslinsen gab es dabei nicht. Tubuslinsen kenne ich erst von Mikroskopen mit unendlich Optik.
Für mich ist das Luminar in der Kombination einfach eine Vorsatzlinse.

Eine Beurteilung der optischen Qualität ist allerdings bei gestackten Aufnahmen kaum möglich. Ich werde mal versuchen Aufnahmen mit einem Olympus Objekt Micrometer zu machen.
Gruß



Wolfgang
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Beitragvon Guppy » 9. Apr 2012, 16:24

Hallo Wolfgang
Vielen Dank für deine Zweifel.
Ich habe inzwischen versucht, in etwa vergleichbare Aufnahmen herzustellen.
Ich habe lediglich die Blitzdauer korrigiert,
da ja das Luminar alleine etwas dunkler ist.
Zusätzlich habe ich noch ein altes (ca. 30 Jahre) 105mm Objektiv
von Nikon dazugenommen.
Die Auflösung mit dem AF MICRO NIKKOR 105mm 1:2.8 D
ist am höchsten, jedoch auch am flausten.
Das 30Jahre alte 105mm Nikkor löst nicht so fein auf,
doch ist der Kontrast etwas stärker.
Das Luminar alleine, löst nicht so hoch auf,
jedoch ist es am kontrastreichsten mit sauberen Kanten.

Ich mag das Flaue AF MICRO NIKKOR 105mm 1:2.8 D,
da ich jederzeit den Kontrast etwas mit der Verarbeitung
erhöhen kann.

Die Bilder sind keine Stacks.
Es sind Pixelmässig 1:1 Ausschnitte,
die hier gezeigten 1000 Pixel Bildbreite sind ein Ausschnitt von der Original Bildhöhe mit 3264Pixel.

Die Distanz zwischen Luminar und vorderster Linse der 105mm Objektive ist unterschiedlich,
der Abbildungsmassstab ändert sich dadurch nicht.
Distanz zwischen Frontlinse 105mm bis Auflagefläche Luminar:
AF MICRO NIKKOR 105mm 1:2.8 D = 17mm
Micro-NIKKOR 105mm 1:4 = 22mm

Vielleicht bringen diese Bilder etwas Licht in die Sache.

Gut Licht

Kurt
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Beitragvon HCS » 9. Apr 2012, 19:31

Hallo Kurt,
das Experiment ist die Frage an die Natur und wenn die Natur positiv antwortet, hat man Glück gehabt. Von den drei Bildern erscheint mir aber gerade das erste am besten zu sein, also das "reine" Luminar. Das zweite ist deutlich schlechter und das dritte fast wie das erste, nur einen winzigen Hauch schlechter. Jedenfalls, soweit man das am Monitor sehen kann.
Ich habe leider kein Luminar, aber drei Photare. Wenn ich mal Zeit habe, probiere ich das auch einmal. Ich befürchte nur, dass die Photare nicht besser werden... :nono:
Grüße
Christian


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Beitragvon SunTravel » 9. Apr 2012, 19:37

Hi Kurt,

auf den ersten Blick fand ich das erste auch am besten, bei genauem hinsehen, ist die 500
ganz unten am besten aufgelöst, dafür aber die 220 deutlich weicher.

Bist du sicher das die Vorlage exakt rechtwinklich zur Kam war?

Gruß

Uwe
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Beitragvon Guppy » 9. Apr 2012, 21:21

Nein Uwe
Wenn absolut gerade, dann immer absolut gerade.
Mir behagt besser, leicht schräg, immer leicht schräg!

Ich habe es auch schon darauf angelegt, mehr nachgewiesene
Auflösung zu erhalten, indem ich das Objekt bis auf einen Pixel genau
waagerecht ausgerichtet habe.
Die feinste "sauber" aufgelöste Liniengruppe sah dann besser aus, aber die nächst feinere Gruppe
wurde dadurch nicht akzeptabler.
Da die Auflösung der Kamera höher ist wie die Optik,
kommt deine Vermutung vermutlich nicht zum tragen.

Gut Licht

Kurt
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Beitragvon Herbert_R » 13. Apr 2012, 22:33

Hallo Kurt ,

zunächst mal möchte ich sagen, dass ich Deine Bilder schon lange bewundere und schon seit einiger Zeit hier im Forum mitlese.
Ich habe mich jetzt mal angemeldet, weil ich speziell zu diesem Thema auch mal etwas beitragen möchte.

Bei einer Kombination aus 2 Objektiven verändert sich ja die Brennweite, sie wird kürzer. Bei gleichem Auszug bekommt man eine höhere Vergrößerung und damit auch eine bessere Auflösung, die Beugungsunschärfe steigt ja nicht an, da die effektive Blende gleich bleibt.
Ändert man den Auszug so, dass man wieder den gleichen Abbildungsmaßstab bekommt, wird das Bild heller, die effektive Blende ist größer und damit wird auch die maximal mögliche Auflösung besser als mit einem Objektiv alleine.
Voraussetzung ist natürlich, daß die Optik mitspielt und in der Kombination nicht schlechter wird.

Ich hoffe, ich habe verständlich ausgedrückt, was ich meine,

viele Grüße und gut Licht,

Herbert
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Beitragvon Guppy » 13. Apr 2012, 22:55

Hallo Herbert
Herzlich Willkommen im Forum.
Und ein ganz freundiges Willkommen von meiner Seite als Extra.
Deine Erklärung leuchtet mir ein, es ist schön,
wenn du deine Kenntnisse hier einbringst.
Es dürfen natürlich auch Bilder sein.
Bin sehr gespannt, was ich (wir) von dir noch lernen können.

Vorerst gut Licht

Kurt

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