Lightroom und Gimp

Hier seid ihr richtig, wenn ihr mehr aus euren digitalen Bildern machen möchtet.
Benutzeravatar
nemo
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 133
Registriert: 4. Jan 2014, 13:34
alle Bilder
Vorname: Carl

Lightroom und Gimp

Beitragvon nemo » 20. Dez 2016, 12:27

Hallo, GIMP-er

ich möchte hier mal etwas positives für GIMP beitragen.

ich habe LINUX auf meinem Rechner und auf dem Notebook, da gibt es ausschließlich GIMP. Für RAW nutze ich RawTherapee. Beide tools sind miteinander verheiratet, beide mußten sehr intensiv erlernt werden. insbesonders Schärfen und Entrauschen machten mir extrem viel Stress. Diese Werkzeuge sind aber, wenn man sie etwas berherrscht, gut genug und zudem kostenlos. incl Updates und vielen Plugins und Zusatz-scripts.

Aktuell arbeite ich nach folgendem Prinzip:
Fotos in RAW+JPG, 1 Stufe überbelichten, das JPG nur zur Erstkontrolle im Dateimanager. die RAWs nun entwickeln RT: entrauschen nur grob, schärfen nein, Weißabgleich bestmöglich, Farben und Schwarzpunkt optimal, Beschnitt nein. export als JPEG 100%, weil bei tiff die exifs zZ. nicht mitgehen.
die halbfertigen Bilder kommen danach in GIMP (noch 2.18 mit allen Plugins) zu Endbearbeitung: Farben/Werte optimieren falls nötig, nur selten. Schärfen mit Unscharfmaskieren. Ansicht im Kontrollfenster mit 200% !!, dazu etwa diese Werte: Radius <5, eher 2-3, Menge zunächst 50% der Skala, Schwellwert =0-1, nun langsam den Wert Menge reduzieren, bis die Schärfe zufriedenstellend ist und der Rauschpegel optimal. dann den Schwellwert hochziehen bis keine Randfehler und Artefakte mehr erkennbar sind. das wars. es kann sein, dass anschliessend der Helligkeitswert in Farben/Werte reduziert werden muß. Nun wird die Feinarbeit wie lokales schärfen, Flecken und Ausschnitt etc gemacht. ich speichere generell zwischendurch im GIMP-eig Format (verlustfrei incl. Arbeitsablauf) anschliessend wird das fertige Bild als JPG100% ohne Kompression abgelegt und für das Forum mit einem Batch-script convert (stammt aus der Imagemagic-Sammlung) passend convertiert, dabei kann sowohl der Kompressionsfaktor als auch die Grösse optimal eingestellt werden.

Einige meiner Fotos, die hier als unscharf begutachtet wurden, und ich dann alles auf schlechte Aufnahmen zurückführte, konnten über die nun bessere Arbeitsweise halbwegs gerettet werden. die Originale waren leider weg, es gab nur noch die falsch bearbeitet Bilder.

das aktuelle GIMP wird wohl Anfang 2017 ersetzt, dann stehen 16bit und noch bessere Möglichkeiten bereit.

Im Zeitschriftenhandel liegt aktuell ein GIMP-Magazin 01/2017 das ist sehr lehrreich, und hat mir endlich vieles erklärt und geholfen.- besser als das Handbuch.
Benutzeravatar
jo_ru
Makro Crew
Makro Crew
Beiträge: 14556
Registriert: 21. Aug 2016, 17:08
alle Bilder
Vorname: Joachim

Lightroom und Gimp

Beitragvon jo_ru » 20. Dez 2016, 18:10

Hallo Carl,

danke für deine Anmerkungen, da werde ich mal einiges auch so probieren.
Es ist schon nicht ganz einfach, den optimalen Workflow zu finden, aber zunächst RAW zu importieren (Therapee) ist
oft wirklich empfehlenswert.

Gruß

Joachim
Gruß Joachim

Alle meine Bilder stehen grundsätzlich für das Artenportal zur Verfügung - ein kurzer Hinweis genügt.
Benutzeravatar
kilosierra
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 415
Registriert: 11. Feb 2013, 20:39
alle Bilder
Vorname: Kerstin

Lightroom und Gimp

Beitragvon kilosierra » 20. Dez 2016, 18:34

Ich habe es gerade getested? Das selektive Schärfen funktioniert schon in LR 3.6, aber nbur bei RAWs.
Man muss die Taste ALT gedrückt halten und dann den Maskierungsschieber bewegen. Dabei sieht man in SW die Kanten, an denen geschärft werden wird.

Ich mache alles mit LR (ausser sehr seltenen Montagen, bei denen ich Ebenen brauche) und seit die kostenlos sind, spiele ich manchmal mit den NIK-Filtern.
Bislang fehlt mir PS nicht. :lol:

LG Kerstin
Achim.KB
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 912
Registriert: 24. Jun 2013, 10:02
alle Bilder
Vorname: Achim

Lightroom und Gimp

Beitragvon Achim.KB » 20. Dez 2016, 19:04

Hallo zusammen,
mit großem Interesse habe ich die Beiträge gelesen.
Dabei ist mir einiges aufgefallen.
Eins vorweg, ich nutze LR und PS in der Abo Version.

Harald hat eine gute Frage gestellt:
Harald Esberger hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Hi Nina

Welche Version hast du denn?

Oft wird nämlich bei Tipps das Programm angegeben, aber leider nicht die Version. Von einer auf die andere Version kann sich viel ändern.

Ricky hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Nur LR wäre mir definitiv zu wenig. Nicht nur, um die Bilder zu verbessern, sondern auch, weil mir die Bildbearbeitung
einfach zu viel Spaß macht. Ich finde es fasinierend, welche Möglichkeiten die Technik da inzwischen bietet.

Das ist auch ein wichtiger Punkt in meinen Augen. Will ich mehr als nur ein Bild zu entwickeln oder auch z.B. Collagen machen oder irgendwelche anderen Arbeiten, ich denke da auch an das Forum Naturart.
Will ich „nur“ entwickeln, reichen auch viele kostenlose Programme. Carl hat hier einen schönen Weg gezeigt:
nemo hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Hallo, GIMP-er

ich möchte hier mal etwas positives für GIMP beitragen.


Seven hat noch etwas sehr wichtiges festgestellt:
Sven A. hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Ich finde PS kostet nicht nur viel Geld, sondern auch viel Zeit.

Gimp (kenne ich nicht richtig) und PS sind Eierlegende Wollmilchsäue. Dem entsprechende viel Zeit braucht man um die Programme zu erlernen um auch nur einigermaßen die Power nutzen zu können. Hier auch an die Hardware denken. Wenn einem die Bildbearbeitung Spaß macht und vor dem PC keine „Strafe“ ist, lohnt es sich.

Letztendlich ist das Programm und Arbeitsweise die beste, welche ich kann.
In meinen Augen ist die Fotografie selbst und die EBV keine Kongruenten, sondern beide ergänzen sich auf dem Weg zu einem guten Bild. Welche der beiden intensiver benutzt werden hängt mit der eigenen Erfahrung und den Vorlieben zusammen.

Vielleicht noch ein Tipp, bevor ein neues Programm in Angriff genommen wird, gibt es heute die Möglichkeit auf Youtube oder anderen Internetseiten zu vielen Programmen sich Übersichten und Lehrvideos an zu sehen um damit sich erste Eindrücke zu verschaffen.
VG
Achim
Benutzeravatar
nemo
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 133
Registriert: 4. Jan 2014, 13:34
alle Bilder
Vorname: Carl

Lightroom und Gimp

Beitragvon nemo » 21. Dez 2016, 15:49

hallo Freunde

zum Thema Schärfen mit GIMP - geht sicher ähnlich mit den anderen tools habe ich diese Anleitung gefunden, sie ist aufwendig aber in führt zu ausgesprochen guten Ergebnissen.

Bild oder Foto entrauschen und schärfen

bevor die Schärfe bearbeitet wird, kann u.U. eine Entrauschung mittels WAVLET-Filter angezeigt sein. - ausprobieren, mit kopierter Ebene.

Dies ist die beste Methode um ein schönes Bild, Foto oder Zeichnung mit Gimp zu schärfen, weil das Bild weniger überschärft wird und der Kontrast der Farben, von Hell zu Dunkel, besser kontrolliert werden kann. Bei dieser Methode wird nur der Kontrast und die Helligkeit der Kanten im Bild verändert. Die Farben bleiben erhalten.

Kopiere die Original-Ebene vom unscharfen Bild in eine neue Ebene. Verwende Filter » Verbessern » Unscharf Maskieren, um die neue Ebene zu schärfen.
am besten in zwei Schritten. zuerst einen Schärfe-Radius von etwa 20 Pixel für die groben Kanten. Kopiere dann die grob geschärfte Ebene und schärfe nochmal die kleinen Details mit einem Schärfe-Radius von etwa 6 Pixel oder geringer. Verändere den Modus der geschärften Ebenen auf Wert, damit die Farben besser erhalten werden.

Um die Original-Farben oder den Farbton zu erhalten, kann die ungeschärfte Original-Ebene 2 mal nach oben kopiert werden. Verändere dann den Modus der 2 ungeschärften Kopien der oberen Ebenen jeweils auf Farbe und auf Farbton. Die Deckkraft der dazu-gekommenen Ebenen sollte jetzt nach eigenem Geschmack verändert werden, um den bestmöglichen Effekt zu erreichen.

Damit das Bild weniger überschärft wird, kann eine Ebenen-Maske für die geschärften Ebenen erstellt werden. Verwende dazu das Menü Ebene » Maske » Ebenen-Maske hinzufügen, um eine Ebenen-Maske für eine Ebene zu erzeugen. Die Optionen Graustufen-Kopie der Ebene und Maske Invertieren habe ich für die Ebenen-Maske in meinem Bild verwendet.

Wenn das Bild noch nicht scharf genug ist, dann kann des geschärfte Bild wieder nachgeschärft werden. Vereinige dazu alle Bild-Ebenen mit Bild » Bild zusammenfügen und schärfe das Bild mit der gleichen Methode nochmals. ggf stufenweise ein drittes Mal.

eine wetiere Methode das Foto zu optimieren ist in GIMP das Filter aus den Plugins: FILTER/ALLGEMEIN/NATIONAL_GEOGRAFIK darin sind einige Prozeduren zusammengefaßt, es entstehen Ebenen, die anschließend einzeln angepaßt werden können, sodass genügend Spielraum für individuelle Konzepte bleibt.


der Einwand, daß die Programm-Abläufe in aller Regel zu mächtig und zeitaufwendig seien, eine kleine Anmerkung:

um viele RAWs mit ähnlichen Aufnahmebedingungen schnell zu entwickeln bietet RT die Möglichkeit über vorgefertigte EInstellungen (PROFILE) mehrere Bilder damit zu generieren, in die Warteschleife zu legen und gemeinsam zu entwickeln, oftmals reicht das bereits, wenn die Schärfe und eine Entrauschung, sowie ggf. kompression und Scalierung mit einprogrammiert wird. Eine Nachbehandlung kann dann nur bei spezielllen Bildern geziehlt gemacht werden. Auch GIMP bietet über batch-Programmierierung ähnliches.

dieses ist jedenfalls besser als nur die Kamera-Software und verlustbehaftetes JPG zu verwenden. gut wenn die Kamera bereits tif ausgibt.
Zuletzt geändert von nemo am 21. Dez 2016, 15:53, insgesamt 1-mal geändert.

Zurück zu „Digitale Bildbearbeitung“