Noch nicht blau

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Sven A.
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Noch nicht blau

Beitragvon Sven A. » 30. Mär 2017, 11:11

Moin Anja,
die zweite Version ist gefälliger :-)
Schwierig bei dem harten Licht, da hilft nur unterbelichten und/oder ein Polfilter,
gegen die Sonnenreflexe und der auch sattere Farben bringt.
Die pinke Färbung ist schon witzig und die Pose gefällt mir auch sehr :-)
Ein gelungenes NB :-)

Was den Wind betrifft, kann ich mir das gut vorstellen. Ob es mit den dann schwierigen akustischen Bedingungen zu tun hat,
kann ich nicht beurteilen. Der Wind in den Küstenregionen kann beständig sein, nicht wie bei uns.
Wind bedeutet für die Amphibien sicher auch eine stark erhöhte Verdunstung,
also ist die Gefahr zu vertrocknen vielleicht zu hoch und eine starke Verdunstung entzieht dem Körper zusätzlich Wärme.

Bei uns beginnt die Wanderung oft in einer milden Nacht mit durchzug einer Warmfront und Regen.
Dann sind die Kröten in Massen unterwegs und die Teiche füllen sich rasch mit ihnen.
Bleibt so ein Wetter aus und es ist dauerhaft trocken, dann zieht sich meiner Meinung nach die Wanderung hin.
Dies beruht aber nicht auf harten Zahlen, sondern auf laienhafte Beobachtung. Ich kann auch falsch liegen.

Wenn sie aber schon im Gewässer angekommen sind, bleibt eigentlich nur noch deine Theorie.
Das Quaken überträgt sich sicher auch im Wasser. Ist es denn eindeutig, dass der Schall bei den Fröschen hauptsächlich
über die Luft wahrgenommen wird oder spielt die Übertragung durch das Wasser ebenso eine Rolle?
Wenn der Wind das Wasser kräuselt, stört das sicher auch die Schallübertragung im Wasser.
Eine akustische Untersuchung, auch mit Unterwassermikrofonen wäre bestimmt spannend :-)

Viele Grüße
Sven
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Beitragvon Gabi Buschmann » 30. Mär 2017, 11:37

Hallo, Anja,

der sieht ja echt niedlich aus. Die Färbung ist wirklich sehr apart.
Dein Bild gefällt mir sehr gut, die Gestaltung lässt dem Kleinen viel
Raum, das finde ich sehr schön. Die etwas dunklere Variante gefällt
mir noch besser.
Dieses Jahr scheint ein schwieriges Jahr für die Amphibien zu sein,
diese Beobachtung konnten wir auch machen. So richtig in Gang
gekommen ist sie nicht und man hatte das Gefühl, dass zum Ablaichen
eher ungeeignete Stellen wie vom Austrocknen bedrohte Fahrspuren
oder feuchte Stellen in Wiesen benutzt wurden, während viele Tümpel,
in denen sonst Laich anzutreffen war, leer blieben.
Liebe Grüße Gabi
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Beitragvon Ajott » 30. Mär 2017, 12:09

Hi zusammen,

hehe, also wenn ich mir beide Bilder jetzt anschaue sehe ich auch keinen wirklichen Unterschied mehr. Hatte mir das gestern abend mit der Idee es ein wenig dunkler auszuarbeiten nochmal vorgenommen. Es war dann auch dunkler, aber dann fand ich es zu heftig, hab dan hier und da noch ein paar andere Regler gedreht und anscheinend ist es jetzt mit etwas mehr EBV einfach wieder an der gleichen Stelle rausgekommen wie das weniger bearbeitete Bild. Irgendwie hats mir so am Ende am besten gefallen. Ich stelle noch eine zweite Version ein vond er anderen Seite, Mache dazu aber einen neuen thread auf, damit es hier nicht untergeht. Viele schauen ja nicht unbedingt ein zweites Mal in einen bereits besprochenen Thread.

Uli, ist schon interessant, wie die Laichsaisons doch sehr unterschiedlich sein können. In Manchen Jahren war das hier wie auch in der Literatur beschrieben fast explosionsartig, wenn nach langem Warten plötzlich gute Bedingungen herrschten. Dann war die Moorfroschbalz in 3-4 Tagen komplett gelaufen (z.B. 2013, da war das Gewässer noch Mitte April beeist). In den letzten beiden Jahren hat sie sich jedoch immer über fast 2 Wochen erstreckt. Oft hat man dann den Wechsel zwischen einem schönen Tag und dann wieder kippendem Wetter. In den letzten beiden Jahren kann man auch einen bedenklichen Abfall des Wasserspiegels feststellen, der das Laichgeschäft beeinflusst. Das Gewässer hier ist ein Hochmoorsee, das heißt es wird über Regen gespeist. Aber geregnet oder geschneit hat es in den letzten beiden Jahren hier nur wenig, es ist eigentlich permanent zu trocken (umso interessanter, dass ich hier im Forum oft was von schlechten amkrojahren lese wegen Schlechtwetter). In der Folge sind die ursprünglichen Laichzonen (davon gibt es hier in der Dokuecke ein paar Videos von vor ein paar Jahren, das war noch ein Spektakel damals) bereits trocken gefallen und die Frösche sind an eine andere flache Stelle (ein Stück unter Wasser stehender Schwingrasen) gewandert, der den ehemaligen Laichbereich vom restlichen Gewässer trennte. Im letzten Jahr ist der auch trocken gefallen (es gibt jetzt also ein Kleingewässer, welches nicht mehr genutzt wird und den Hauptsee) und die Tiere haben am Rand dessen im Schilfgürtel gelaicht. Dieses Jahr ist sogar dieser trocken gefallen und die Tiere befinden sich nun eher am inneren Rand des Gürtels (auch bei weitem nicht mehr so schön zu beobachten wie in dem Video vor einigen Jahren noch!). Vermutlich wird es von mir dieses Jahr erstmals keine Bilder von Moorfröschen beim Laich geben. Und wenn es so weiter geht wird es in ein paar Jahren vielleicht überhaupt keine Moorfrösche mit Laich an diesem Gewässer geben. Das Gewässer wird zwar sicherlich noch eine Weile nicht komplett trocken fallen, weil es recht tief ist, aber die flachen Uferzonen, die wichtig für das Laichgeschäft sind fallen weg. .. das wird wohl auch die Vorkommen des Medizinischen Blutegels hier gefährden, die auf die Amphibienexplosion im Frühjahr angewiesen sind... alles in allem keine guten Aussichten für die Stelle, was sehr schade ist. Einige versumpfte Laichzonen im umliegenden Wald sind in diesem Jahr komplett trocken.

Im Vergleich zum letzten Jahr liegen die Tiere aber übrigens ganz gut in der Zeit. Letztes Jahr habe ich die ersten Moorfrösche am 26.03 beobachtet und die Balz war ab dem 02.04 so richtig in Fahrt.

Sven, deine Theorie zur Wanderung und Wind macht durchaus auch Sinn. Kann gut sein, dass das ein Grund ist, der die Wanderung an sich schon hinauszögert. Dass er definitiv eine Auswirkung auf die Balz im Gewässer hat habe ich schon seit einigen Jahren beobachtet. Mein Gewässer liegt mittem im Wald. Wenn der Wind durch die Kronen fährt ist das wirklich laut, wenn man mal bewusst drauf achtet. In manchen Jahren hat man hier schon Massen an Moorfröschen im Gewässer herumlungern sehen, ohne dass sie sich endlich auch einfärbten und balzten, obwohl es mild war... sobald der Wind nachließ ging es jedoch los.


Achso, nach dem Fachpalaver hätte ich das Fotografische beinahe vergessen. Diese hellen Ränder ums Bild entstehen bei meinem Programm manchmal, hatte hier schon einige Bilder eingestellt, wo man den auch sieht, aber das ist das erste mal, dass es angesprochen wird :wink:
Ich habe in einem zweiten Thread noch eine neue Version eingestellt.

Liebe Grüße
Aj
Zuletzt geändert von Ajott am 30. Mär 2017, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Felix Stark » 30. Mär 2017, 20:31

Hallo Anja,

eine spannende Farbe, diesen Zustand konnte ich bisher noch nicht beobachten.
Sieht fast aus als würde er aus einer braunen Hülle schlüpfen.
Hier kamen recht früh ein paar Grasfrösche als es mal wärmer war, dann war lange
Zeit Pause und am 18. März beim ersten ausgiebigen Regen schienen dann alle
Grasfrösche, Springfrösche, Erdkröten, Molche und Salamander gleichzeitig loszuziehen.

Ich finde Du hast die Situation sehr gut genutzt und ein interessantes Bild gemacht.

Viele Grüße

Felix
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Beitragvon Werner Buschmann » 30. Mär 2017, 21:45

Hallo Anja,

Glückwunsch zum rosa Moorfrosch.
Saubere Aufnahme.
Was hast Du ihm gesagt, dass Du ihn zum
Erröten gebracht hast.

:lol:

Das leichte Abdunkeln bekommt dem Bild.
________________
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Beitragvon rincewind » 30. Mär 2017, 22:14

Hallo Anja,

Sieht aus wie ein Frosch in der Wüste.
Netter Effekt.
Wäre interessant zu sehen wie es wirkt wenn Du per
EBV das Licht noch ein wenig zurück nimmst.

LG Silvio
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Noch nicht blau

Beitragvon makrolino » 31. Mär 2017, 12:57

Hallo Anja,

das ist ein ganz bezauberndes Bild !! :DH: :DH:
Ein Mann in Mädchenfarben... :clapping: Könnte sein, dass das bei den Damen zieht... :wink:
Das Licht war sicher nicht optimal, aber für mich passt es noch gut.....kann man sich
ja auch nicht aussuchen. Schärfe und BG sind prima und der kleine süße Dreckspatz
scheint schon einiges an Weg zurück gelegt zu haben....

Zu den Fröschen kann ich leider nichts sagen, denn die habe ich auch in diesem Jahr
verpasst. :( Die Kröten liegen jedoch genau im Vorjahresplan, da waren sie auch in
der letzten Märzwoche da. Die letzten Wochen waren die Nächte hier leider wieder
sehr kalt - so um den Gefrierpunkt. Da hatten sie keine Lust, auf Wanderschaft zu
gehen. Vergangene Woche, an einem milden Tag, war ich vor Ort - da war noch nicht
eine Kröte zu sehen. :shock: Danach setzte Regenwetter ein und es war sehr windig.
Gestern habe ich einen erneuten Abstecher unternommen und da waren die
Laichgewässer schon sehr gut gefüllt. :dance3: Von daher scheint das mit dem
Wind möglicherweise auch von den örtlichen Bedingungen abzuhängen. Hier "fallen"
die Tiere quasi aus dem geschützten Wald fast direkt in ihre Teiche. Vielleicht macht der
Wind ihnen da weniger aus (?).
Was die Wassersituation angeht, so ist diese deutlich besser als im vergangenen Jahr.
Da lag der Wasserspiegel aufgrund langer Wintertrockenheit gut 1,5 Meter unter dem
Teichrand, was auch das Fotografieren erschwert hat (wegen der steilen Böschung).
In diesem Jahr reicht die "Füllung der Kröten-Badewanne" fast bis ganz hoch und auch
die umliegenden Bäche führen mehr vom kostbaren Nass. Da haben sich die
Schlechtwetterwochen für die Kröten ausgezahlt. Allerdings, wo Licht ist, ist auch
Schatten. Im angrenzenden Waldgebiet, durch das die Frösche und Kröten wandern,
hat man für meine Begriffe sehr spät (zu spät ?) mit dem Holzeinschlag begonnen.
Da wurde massiv in die Natur eingegriffen und viel abgeholzt. Viele Stämme und Äste,
die noch nicht beräumt sind, behindern jetzt die Amphibien-Wanderung. Ob Tiere
durch die Holzernte direkt zu schaden kamen, kann ich nicht sagen, aber denkbar
wäre es. :? Ich hoffe, dass die Arbeiten erst einmal unterbrochen sind und
werde, wenn ich vor Ort bin, ein Auge drauf haben.


Liebe Grüße,
Inka
Zuletzt geändert von makrolino am 31. Mär 2017, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Noch nicht blau

Beitragvon derflo » 2. Apr 2017, 19:45

Hi Anja,

ich habe Moorfrösche bislang noch nicht live gesehen. Nur völlig blau
auf Bildern. Dass die auch zartrosa können wusste ich nicht. Immer schön
wenn es was zu lernen gibt.

Das harte Licht finde ich nicht so dramatisch, mir gefällt das Bild von Deinem
kleinen Wanderer.

lg
Flo
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