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Neueinsteiger ins Forum präsentieren hier ihre Bilder. Anfänger in der Makrofotografie erhalten Tipps zur Verbesserung ihrer Fotos.
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HärLe
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Beitragvon HärLe » 25. Jun 2017, 14:08

Hallo zusammen,
versuche mich gerade in der Insektenfotografie. Häufig sehe ich die Fotoobjekte erst, wenn sie vor mir Reißaus nehmen. Der Aufbau des Equipments dauert gefühlt eine Ewigkeit - soviel Geduld bringt kaum eines der Models auf, wenn ich es nicht vorher schon durch eine unachtsame Bewegung in die Flucht schlage. Komme ich dann zum Schuss, fehlt es häufig an der nötigen Ausrichtung, Bildgestaltung, Schärfe... .
Das Bild unten zeigt ein Ochsenauge auf einem Baumwollansitz. Die Flügelenden haben es leider nicht in die Schärfeebene geschafft :( .

Gruß Herbert
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Kamera: ILCE-7 (sony Alpha 7)
Objektiv: Sony FE 90mm F2.8 Macro G OSS
Belichtungszeit: 1/125s
Blende: f/4.5
ISO: 1250
Beleuchtung: Schatten einer Hecke
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): QF-->Quadrat
Stativ: Nein
---------
Aufnahmedatum: 17.06.2017
Region/Ort: Bodenseekreis
vorgefundener Lebensraum: Feldweg am Heckenrand
Artenname: Maniola jurtina / Großes Ochsenauge
NB
sonstiges: Überkopfaufnahme
20170617-191931.jpg (394.78 KiB) 564 mal betrachtet
20170617-191931.jpg
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Mietzilis
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Beitragvon Mietzilis » 25. Jun 2017, 15:23

Hallo Herbert,

so als Übungsbild kann ich es ganz gut finden.
Das Auge ist scharf, man kann auch den Falter bestimmunsmäßig zuordnen,
die Farben mit dem Blau und Orangebraun sind auch passend,
aber das ist auch soweit alles.
Du hast schon schönere Fotos mit einer guten Bildgestaltung gezeigt. Vielleicht solltest Du mehr
Geduld mit Dir und den Insekten haben, oder Dich vorerst an Blümchen versuchen.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und es ist ja nicht so, dass wir nicht mehr diese von Dir geschilderten Probleme
hätten.
So ein Stoffteil und dazu mit so viel Unschärfe auf der linken Seite macht sich als Ansitz nicht so toll.
Laß Dich nicht entmutigen! Übe weiter und nimm natürliche Ansitze ins Visier.

Liebe Grüsse
Brigitte
Zuletzt geändert von Mietzilis am 25. Jun 2017, 19:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Werner Buschmann » 25. Jun 2017, 15:53

Hallo Herbert,

wachsen bei Euch Baumwolldecken am Wegesrand?

:lol:

Farblich und gestalterisch gefällt es mir,
die Ausrichtung hat nicht ganz ausgereicht, um den
vollen Schmetterling zu umfassen.
________________
Liebe Grüße, passt auf Euch auf und vergesst das Lächeln nicht!
Werner
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piper
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Beitragvon piper » 25. Jun 2017, 17:44

Hallo Herbert,

lass Dich nicht entmutigen.
ich bin ja auch mit Blümchen eingestiegen und habe mich langsam
an die Flattermänner gewagt. Das wird schon.
Zumal Du hier ja einen erhöhten Schwierigkeitsgrad hattest :lol:
Überkopf würde ich wahrscheinlich nicht mal heute einen Falter
vernünftig ausrichten können....

Mein Tipp für den Einstieg.
Wenn Deine Cam Liveview hat, kannst Du die Ausrichtung mit der Lupe gut überprüfen.
Freihand am Tag ist dann die hohe Schule :-)
Die ISO kannst Du dann auch runternehmen.

Nun bin ich noch neugierig, worauf sitzt der denn?
Schaut aus wie eine Jeans.
Liebe Grüße Ute

Die Freude am Kleinen ist die schwierigste Freude, denn es gehört ein großes Herz dazu.
Rainer Maria Rilke
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Beitragvon StephanFingerknoten » 25. Jun 2017, 18:15

Hallo Herbert,

freihand ist reine Übungs- und Nervensache. Ich übe auch noch (und habe Nerven wie Drahtseile, nur die Motive nicht: die sind von mir meist ziemlich genervt, wenn ich mich grazil wie eine Elfe auf sie zubewege ... ) und habe hier im Forum noch nie ein Freihandbild von mir gezeigt. Aus Gründen :DD .

Dass es bei Deiner Aufnahme noch ein bisschen an der Ausrichtung hapert, siehst Du selbst; der Fokus sitzt aber. Muss Dich aber auch nicht wundern: tagsüber, freihand und überkopf ... es gibt deutlich leichtere (und lösbare ;-) ) Aufgaben.

Du wirst Dir bei den Insekten deutlich leichter tun, wenn Du mal in den frühen Morgenstunden oder späteren Abendstunden auf die Pirsch gehst. Meistens sind Schmetterlinge dann schon deutlich ruhiger, wenn nicht gar schon der Kältestarre und Du hast alle Zeit der Welt (na ja, ein bisschen Licht solltest Du allerdings noch haben), Dein Geraffel und Dich in Position zu bringen. Das geht dann auch freihand leichter (sagen die Gerüchte :-) ); ich benutze aber meistens ein Stativ. Dann wie von Ute beschrieben, den LiveView an Deiner Kamera benutzen, auf 100% gehen, Fokus setzen, Schärfeebene kontrollieren, wenn da noch etwas rausläuft, nachjustieren ... und schon ist er da: er erste von vorne bis hinten knackig scharfe Falter, bei dem sich die Schüppchen zählen lassen.

Einfach noch mal ran. Ist alles kein Hexenwerk.

LG
Stephan
Ich bin der mit dem -PH
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Beitragvon Hans.h » 25. Jun 2017, 19:50

Hallo Herbert,

Der Falter ist bestens fotografiert.
Alles in schönster Schärfe und sehr gut ausgerichtet.
Den Ansitz finde ich lustig....sieht man auch nicht alle Tage.

Hans. :)
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rincewind
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Beitragvon rincewind » 25. Jun 2017, 22:51

Hallo Herbert,

Da hilft nur üben. Am besten erst einmal mit Stativ. Es gibt genügend Insekten die lang genug
stillhalten gerade morgens.

LG Silvio
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Beitragvon AngelaSG » 26. Jun 2017, 07:58

Hallo Herbert

Du versuchst es wenigstens und das mit schönem Ergebnis
Ich traue mich da noch nicht so recht ran.
Sehen tu ich sie erst wenn sie vor mir wegfliegen-und dann dort hin wo ich nicht hinkomme.
Aber an so einer tollen Jeans-Blume habe ich noch nie einen falter gesehen :laugh3:
Bei uns wachsen diese Blumen gar nicht. :mosking:
Mach weiter - es wird sich bestimmt lohnen.
:good:

Viele Liebe Grüße
Angela
--------
Du musst die Dinge mit dem Auge in deinem Herzen ansehen,
nicht mit den Augen in deinem Kopf.
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Beitragvon gelikrause » 26. Jun 2017, 14:58

Hallo Herbert, die Schärfe hast Du gut auf das Auge legen können, bei den Flügeln läuft sie leider aus. Die Ausrichtung find ich freihand garnicht mal so einfach, und es gehört eine Menge Übung dazu. Die Farben des Faltes harmonieren gut mit dem HG auf der rechten Seite, das sieht gut aus. Der etwas ungewöhnliche Ansitz hat übrigens einen schönen SV, der mir gut gefällt.
LG Angelika

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Beitragvon zambiana » 26. Jun 2017, 17:21

Hallo Herbert,

mit all den geschilderten Problemen bist Du nicht allein. Und dieses Forum ist voll mit Ratschlägen,
wie man trotzdem ab und an zu froh machenden Aufnahmen kommt.
Da Du den Kleinen auf Baumwollansitz (kultiges Wort) abgelichtet hast, nehme ich an, er war schon wach
und hatte sich also dort niedergelassen, nachdem Du Dich ausgebreitet und einen Teil Deiner Baumwollansitze
in der Gegend verteilt hast.
Wir sprechen hier also wohl nicht von Kältestarrefotografie.

Deine Wahl ist in solchen Fällen nun, aufs Verbleiben zu hoffen und das Stativ aufzubauen oder unendlich behutsam
Dich zu nähern und vor ihm in die Knie zu gehen.
Beides kann gründlich in die Hose gehen.
Bei der Stativvariante würde ich Dir raten, das ganze Geraffel in guter Entfernung von ihm in die anzunehmend
beste Position zu bringen und Dich dann mit aller Geduld gaaanz langsam zu nähern.
Bei Freihand ist es genauso, nur fällt der Kampf mit dem Stativ weg.
Aber auch hier: Kamera im Vorfeld anschalten, die anzunehmend beste Blende/ISO vorwählen und dann von nichts
mehr ablenken lassen, falls er nur ein kleines Stückchen weiterfliegt, wo Du ihn auch noch erwischen könntest.
Es ist einfach oberfrustrierend, nur ganz kurz die Kamera zu checken und beim Aufblicken zu bemerken, daß
man nicht weiß, wohin das Objekt der Begierde verschwunden ist.
Beim Nähern jedenfalls langsam, langsam...
Es hilft, wenn man soviel vom alten Jäger-Gen in sich hat, daß die Pirsch nicht nur nervige Pflicht, sondern
auch willkommene Herausforderung ist, der man sich mit Freude stellt.
Schief geht es trotzdem oft.
Aber dann hat man immerhin seine Beinmuskeln beim langsamen In-die-Knie-Gehen trainiert.
Manchmal klappt es aber doch.
Kommt auch auf die Art und das jeweilige Individuum an.
Und auf die eigene Tagesform.

Wenn ich richtig lese, gerade auch in Bezug auf das Wort 'Überkopfaufnahme', dann war dieser Falter ziemlich tolerant,
was Dein Bemühen, Dich ihm zu nähern und Deine Aufnahmeposition einzunehmen, anbelangt. Überkopf aber jeden
Bildbestandteil gleichermaßen durch den Sucher zu erkennen, ist bisweilen kaum möglich. Manchmal hängt man so schief
vor dem Sucher, daß man nur Ausschnitte gut ins Blickfeld bekommt, weshalb man also ohne perfekte Kontrolle und nach
Gefühl abdrücken muß.
Manchmal klappt's, manchmal nicht.
Ob das bei gleicher Situation mit Life View besser geht, weiß ich nicht - ich nutze das nicht.

Ich würde behaupten, Du warst hier verdammt dicht dran, auch die Flügel scharf zu kriegen.
Langer Rede und so... Meiner Meinung nach machst Du das alles schon ziemlich richtig und auf mich sympathisch
wirkend.
Bin sicher, das wird. Oder ist schon geworden - bin gerade zu faul, in Deine Historie zu schauen.

Falls ich nur Zeugs erzählt habe, das Du eh schon weißt, dann hoffe ich, daß es immerhin irgendeinem
Einsteiger, der vielleicht mitgelesen hat, was bringt. Falls nicht, bin ich immerhin wieder viele Worte losgeworden :DD .


Liebe Grüße,
Andrea

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