nächster Schreck - Große Goldschrecke?

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schika
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nächster Schreck - Große Goldschrecke?

Beitragvon schika » 13. Nov 2016, 11:02

Hallo Jürgen,
diese und noch eine weitere habe ich dieses Jahr abgelichtet, aber der Plan für nächstes Jahr ist, soviel wie möglich
über die Schreckenarten in direkter Umgebung herauszufinden :-). Da freue ich mich drauf!

Funddaten: Bayern, Freisinger Moos, Feuchtwiese, 22.07.2016

Irgendwie lande ich immer wieder bei einer männlichen Großen Goldschrecke.
Warum ich nicht 100% überzeug bin ist, dass ich eine Erhebung zwischen den Vorderhüften erkennen kann und
dass die Hinterschienen nicht so ganz definierbar rot sind.

Dafürsprechen würde die metallisch grüne Farbe, die einheitlich unauffällig gefärbten Flügel, die Länge der Flügel,
die zugespitzte Subgenitalplatte. Auch die schwarzen Hinterknie, die abgerundeten Flügel.

Wichtige Merkmale wie Scheitelgrübchen und Hörorgan sind auf der Aufnahme nicht zu erkennen. Durch die Perspektive
ebenfalls schwierig zu beurteilen, ob die Halsschild-Seitenkiele fast gerade oder gebogen laufen.

Ich bin neugierig welche Tips du für mich hast!

Danke


Liebe Grüße
Kathi
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Beitragvon Jürgen Fischer » 13. Nov 2016, 23:35

Hi Kathi,

bingo, Volltreffer (und das ohne Hilfestubser!)

Trotzdem für alle die mitlesen eine kurze Wegbeschreibung nach deinen Vorgaben:



schika hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Irgendwie lande ich immer wieder bei einer männlichen Großen Goldschrecke.

Warum ich nicht 100% überzeug bin ist, dass ich eine Erhebung zwischen den Vorderhüften erkennen kann und
dass die Hinterschienen nicht so ganz definierbar rot sind.
-----> Eine Erhebung zwischen den Vorderhüften kann ich nicht erkennen. ( im Schlüssel führt der Zapfen zu den Knarr -und Schönschrecken.
ein Vergleich mit diesen Arten zeigt dir , dass das nicht passt!
im Buch Seite 22 siehst du wer daneben noch ein Zäpfchen besitzt: Stethophyma und Arcyptera. Auch hier zeigt der Bildvergleich keine Ähnlichkeit mit deinem.)

-----> Rote Hinterschienen haben von der Großen Goldschrecke nur die Weibchen (vgl. Buch Seite 254 )



Dafürsprechen würde die metallisch grüne Farbe (passt!!!!!) , die einheitlich unauffällig gefärbten Flügel, die Länge der Flügel,
die zugespitzte Subgenitalplatte (passt!!!! das haben so nur die beiden Goldschreckenmänner sowie Arcyptera und Stethophyma vgl. Seite 24). Auch die schwarzen Hinterknie (passt!!!!), die abgerundeten Flügel(passt!!!!).

Wichtige Merkmale wie Scheitelgrübchen( ---> wäre wichtig!!!!!, kann man aber schon an deinem Bild sehen, dass die nicht da sind (Erfahrungswert!)!) und Hörorgan sind auf der Aufnahme nicht zu erkennen. Durch die Perspektive
ebenfalls schwierig zu beurteilen, ob die Halsschild-Seitenkiele fast gerade oder gebogen laufen-----> beides nicht mehr relevant, wenn du das vorangegangene weißt!).



Du siehst, es ist wie bei fast jeder Einarbeitung in eine überschaubare Gruppe:

Wenn du im Schlüssel irgendwie auf Zweifel oder Probleme stößt, dann musst du für diese Stelle die relevanten Bilder der möglichen Arten vergleichen. Je mehr Erfahrung du dann hast umso gezielter steigt man ein in den Schlüssel und umso weniger Bilder muss man vergleichen.

LG Jürgen

P.S.
Das Bild ist super und deckt (bis auf das Scheitelgrübchen) alle wichtigen Merkmale ab. Beim Scheitelgrübchen kann man aber auch von der Perspektive von unten her sehen, dass da keins ist. Musst mal mit einer Art vergleichen, die eines hat.
Zuletzt geändert von Jürgen Fischer am 13. Nov 2016, 23:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon schika » 14. Nov 2016, 08:06

Jürgen Fischer hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Eine Erhebung zwischen den Vorderhüften kann ich nicht erkennen.


Hallo Jürgen,

vielen Dank für deine Hilfe!
Mit dem Erhebund zwischen den Vorderhüften habe ich diese Zacke gemeint. Wenn es keine Erhebung ist, ist es dann schon ein Teil
der Hüfte oder einfach durch die Perspektive verzerrt schon der Panzer?

Danke!

Eine habe ich noch, die stell ich heute noch rein.
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Beitragvon Jürgen Fischer » 14. Nov 2016, 15:47

Hi Kathi,

Problem erkannt!

Das was du da eingekringelt hast ist nicht die Vorderhüfte, sondern die Mittelhüfte.
Die Vorderhüfte liegt ja logischerweise zwischen den Vorderbeinen siehe Bildanhang.

Was die kleine Erhebung genau ist, die dein Bild am linken Brustrand zeigt, vermag ich aus der Perspektive nicht genau zu sagen. Es ist jedenfalls nicht
der "bewusste" Zapfen oder eine ähnliche Erhebung.

LG Jürgen
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Kamera: Canon EOS 7D Mark II
Objektiv: 150mm
Belichtungszeit: 1/320s
Blende: f/6.3
ISO: 400
Beleuchtung:
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Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe):
Stativ: überflüssig
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Aufnahmedatum: 22.07.2016
Region/Ort:
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
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Beitragvon schika » 14. Nov 2016, 16:49

Jürgen Fischer hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Das was du da eingekringelt hast ist nicht die Vorderhüfte, sondern die Mittelhüfte.
Die Vorderhüfte liegt ja logischerweise zwischen den Vorderbeinen siehe Bildanhang.


Okay, wenn du es so schreibst, ist es logisch :laugh3: . Passiert mir wahrscheinlich nicht mehr :blush2: .
Eine Perspektive zu finden, in der man die Erhebung (wenn vorhanden) zwischen den Vorderhüften erkenne kann, ist wahrscheinlich gering.
Wie macht man das vor Ort?

Danke !
Liebe Grüße

Kathi
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Beitragvon Jürgen Fischer » 14. Nov 2016, 17:04

Hi Kathi,

Man muss da schon unterscheiden zwischen Bestimmen und Fotografieren (und dann noch vielleicht im Galeriemodus!).
Zum Bestimmen muss man schon auch einmal ein Tier in die Hand nehmen und dann ist das nicht weiter schwer den Zapfen zu sehen.
Will man das nicht, weil man ein linientreuer Nurfotograf ist (und das mein ich nicht abwertend), so muss man halt versuchen so wie bei einer Portraitaufnahme von vorne mit einem etwas tieferen Standpunkt die entscheidende Stelle zu fokussieren. Das ist gar nicht so schwer, wenn man sich drauf konzentriert. Aber welcher "normale" Heuschreckenfotograf macht das schon und fotet zwischen den Vorderbeinen und damit alles andere unscharf? Bei deinem Bild, etwas mehr frontal von Vorne und die Perspektive hätte 100 % gepasst!
Am leichtesten geht es noch bei den Arten, die etwas höher im Gras sitzen. Die die am Boden rumhocken sind dann etwas kniffliger. Aber das ist ja auch gerade der Reiz dieser Art der Bestimmungsfotografie.
Und im Übrigen: Wenn du mal die 6 Arten genauer anschaust (live oder im Buch) die den Zapfen oder eine kleinere Erhebung haben, kannst du dir sie relativ leicht einprägen. Und dann wird der Zapfen (der ja eigentlich nur bei den Knarr- und Schönschrecken eine wichtige Rolle spielt) nicht weiter relevant.

LG Jürgen
Zuletzt geändert von Jürgen Fischer am 14. Nov 2016, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
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