Makro-Brettchen

Balgengeräte, Zwischenringe, Nahlinsen etc.
Adalbert
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Makro-Brettchen

Beitragvon Adalbert » 20. Dez 2015, 16:03

Hallo zusammen,
anbei meine horizontale Foto-Einrichtung:
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Sie besteht aus einer Leimplatte aus Buche (50cm, 20cm, 3cm) mit drei Bohrungen von 6mm für die Stativ-Zollschrauben.
Das äußere Loch ist für die Makro-Objektive, das innere für die Mikroskop-Objektive.
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Zum Aufnehmen einer Stack-Serie wird das Objekt anhand eines Lineartisches (von Mitutoyo) bewegt. Künftig wird auch
Autofocus zu Staken verwendet werden.
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Der Diffusor wird durch das Objektiv befestigt. Er besteht aus einem statischen und einem beweglichen Teil, so dass er
einfach gekürzt bzw. verlängert werden kann.
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Die Kamera wird meisten übers WLAN gesteuert. Geblitzt wird auf den zweiten Vorhang.
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Danke und Gruß,
Adi
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Beitragvon Thomas Kreil » 21. Dez 2015, 22:58

Hallo Adi,

Dein Aufbau trotzt wahrscheinlich sogar einem Erdbeben! Welche Schrittweiten
sind bei Deinem Aufbau realisierbar und welche noch sinnvoll (Tennisarm!) ?

VG Thomas
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Beitragvon Adalbert » 21. Dez 2015, 23:31

Hallo Thomas,
falls ich richtig die Mikrometer-Schraube ablese
http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... gQ9QEIIjAC
dann beträgt der kleinste Schritt 0,01mm. Den kann man aber (mit Gefühl) noch auf drei unterteilen.
So kommt man auf ca. 0,003mm. Dann ist es aber Schluss bei dieser Schraube :-(
Es gibt aber genauere Mikrometer-Schrauben.
Danke und Gruß,
Adi
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Beitragvon makrolino » 22. Dez 2015, 00:20

Ein Hallo in die Runde der Mikrojaner,

ich möchte einfach mal Danke sagen, dass ihr hier so wunderbar und offen
Einblick gewährt in eure Arbeit und eure Ausrüstung. Da bekommt man gleich eine
sehr viel bessere Vorstellung davon. Ich befürchte, dass es mich früher
oder später auch "raffen" wird, mich daran zu versuchen.


@ Adi
vielen Dank für die vielen anschaulichen Bilder deines Makro-Brettchens sowie den
zusätzlichen Erläuterungen !! :DH:


Beste Grüße,
Inka
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Fotografie ist für mich:
Bekanntes neu entdecken, genießen und ehrfürchtig staunen.


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Beitragvon Adalbert » 22. Dez 2015, 11:55

Hallo Inka,
mein Brettchen ist tatsächlich nur ein Stück Holz mit drei Löchern.
Jetzt wird es noch geölt und kriegt vier Gummiflüsse (aus Tür-Stopper).
Danke und Gruß,
Adi
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Beitragvon Gonzolenfox » 15. Jan 2016, 23:10

Hallo adi,
Ich würde mir auch gerne so ein Brettchen basteln, das dann auf meinem
Schreibtisch Platz nehmen soll.
Hast du dabei extra auf Buche gesetzt, um möglichst geringe
Schwingungen und Vibrationen zu erhalten?
Weiß jemand, ob eine bestimmte Holzart die Beste für diese Angelegenheit wäre?
Wäre eine sehr dicke PVC-Platte besser?

Grüße Stefan
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Beitragvon Guppy » 16. Jan 2016, 09:44

Hallo Adi, hallo Stefan

Dein Brettchen gefällt mir gut. Es ist in der Herstellung einfach machbar, ist mobil und benötigt nicht viel Platz.
Wenn
alles gut festgeschraubt ist und in sich nicht wackelt, spielen die Erschütterungen der Unterlage keine grosse Rolle.
Ein massives Brett wie du es machst, oder eine PVC Platte oder sogar eine Marmor Platte ändern an der Erschütterung der
Umgebung wenig.
Tiefe Frequenzen und somit langsame Erschütterung (Gehen durch den Raum) kann man nur mit grossem Aufwand dämpfen. Hohe
Frequenzen (schnelle Erschütterungen) können mit einem Stück Schaumstoff unter der Unterlage (Brett) sehr gut gedämpft
werden.
Wichtig ist, dass das Objekt gegenüber dem Objektiv nicht stark wackelt. Bei deinem Brettchen bedeutet dies, dass der
"Weg", Objektiv, Zwischenringe, Kamera, Stativkopf, Brettchen, Makroschlitten, Halterung, Krokodilklemme
zum
Objekt so kurz und stabil wie möglich sein sollte. Bei starker Vergrösserung kann es nützlich sein eine Stütze zwischen
Objektiv und Brettchen anzubringen, dadurch wird der Kameraaufbau stabiler.
Bei der Auslösung wird die Kamera erschüttert und verwischt dadurch das Bild. Um das Verwischen bei grossen
Abbildungsmassstäben zu mindern, ist eine sehr kurze Belichtungszeit dienlich. Die Verwendung von Blitz ist
empfehlenswert.
Bei 60:1 ist eine Blitz Abbrennzeit von 1/40000 Sekunden nötig. Man erreicht dies durch die Minderung der
Blitzleistung,
also durch Blitzen mit z.B. 1/125tel Blitzleistung. Reicht dann das Licht nicht aus, sind mehrere Blitzgeräte (gleiche
Marke, gleicher Typ) die auf die gleiche Art ausgelöst werden nötig.
Fotografiert man auf diese Weise, brauch man sich nicht mehr so intensiv um die Erschütterungen zu kümmern und die
Aufnahmen sind sehr hoch aufgelöst.

Bei meinem Aufbau ist der "Weg" sehr lang, da ich einen Reprostand und einen StackShot verwende. Mit
kurzzeit Blitzen ist die Verwischung aber kein Problem.

Kurt
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Beitragvon Gonzolenfox » 16. Jan 2016, 18:14

Hallo Kurt,
mich würde interessieren, ob du momentan ausschließlich mit dem Reprostand
fotografierst.
Ich hätte nämlich mein Brett evtl. so gestaltet, dass ich mit ihm sowohl
horizontal als auch vertikal arbeiten kann.
Bisheriger und einziger Grund war für mich, dass ich somit auch Bilder von bspw.
Samen, die sich in einer Schale befinden, aufnehmen kann.
Hat die vertikale Ausrichtung sonstige Vorteile gegenüber der horizontalen?

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Beitragvon Adalbert » 17. Jan 2016, 11:03

Hallo Stefan,

mein Brettchen besteht aus einer Leimholzplatte (3cm dick) aus dem Baumarkt.
Neulich habe ich es noch geölt und zwar mit dem Zeug aus der Parkettpflege.
Die Zoll-Schrauben habe ich in Ebay gekauft.

Momentan bastle ich einen elektrischen (15cm x 20cm) Antrieb für das Brettchen.
Der basiert auf einem Schrittmotor, IR-Fernbedienung und einer Arduino – Steuerung.
Das ist also eine extrem billige Variante eines Stackshots.
Der Unterschied ist nicht nur der Preis sondern auch die Tastsache, dass man das Ding je nach Lust und Laune
programmieren kann.
Die Auswahl der Programme und der Schritte wird mit einem kleinen LCD-Display vorgenommen.

Bei meiner Lösung wird auf den zweiten Vorhang geblitzt.
Die Verschlusszeit wird auf 2 Sekunden gestellt. Also das Brettchen hat diese 2 Sekunden Zeit sich zu beruhigen.
Nach diesen 2 Sekunden, wenn alles schon (hoffentlich) schwingungsfrei ist, feuern 2 Blitze.
Die Blitze schaffen bei mir bei 1/64 ( manchmal sogar bei 1/128) der Stärke.
Brennweite der Blitze habe ich auf 105mm und zwar mit Absicht damit das Licht besser gebündelt ist.
Mit 24mm mache ich nur große Objekte.


BTW, für eine vertikale Fotoeinrichtung ist es besser ein altes Mikroskop zu nehmen.
z.B. https://mikroskopie-forum.at/index.php/ ... /?pageNo=1

Danke und Gruß,
Adi
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Beitragvon Guppy » 17. Jan 2016, 20:46

Hallo Stefan

Wie Adi schreibt ist ein Mikroskop sehr gut geeignet bei Verwendung von Mikroskop Objektiven und vor allem wenn das
Objekt klein ist.
Bei grösseren Objekten eignet sich ein Reprostand eher, vor allem auch dann, wenn Foto- oder Lupenobjektive und/oder ein
StackShot oder ähnlicher Schlitten verwendet wird.

Kurt

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