shutter shock

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Werner Buschmann
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shutter shock

Beitragvon Werner Buschmann » 6. Jan 2015, 21:18

Hallo zusammen

Ich bin eigentlich aufgewachsen mit dem
Wissen, dass man bei Spiegelreflexkameras die
Folgen des Spiegelschlages bekämpfen muss.

Spiegelvorauslösung war die technische Antwort bei
guten DSLR.

Jetzt wird man mit einem neuen Problem konfrontiert,
das heißt shutter-shock.

Selbst bei Spiegellosen oder DSLR mit transluzentem
Spiegel gibt es jetzt ein Problem mit der Belichtungseinheit.

Klar, wer schnelle Bildfolgen realisieren will, der erhält eine
Belichtungseinheit, die unter Vorspannung stehend aufknallt
und wieder zuknallt.

Ist die Kamera dann auch noch relativ leicht, dann fehlt die
Masse, um die Vibrationen aufzufangen.

Shutter-shock hat z.B. die Sony 7R.

Das führt dazu, dass bei Arbeiten mit einem Stativ, es unter oder
ab 1/100 Sekunde es zu Vibrationen kommt, dfie zu Bildverwacklern
führen.

Für mich ein No Go für Makrofotografie und Naturfotogtrafie mit langen
Brennweiten.

Was mich aber vollends aus den Latschen gehauen hat ist, dass die Nikon
800E auch unter diesem Problem leiden soll.

Jetzt wo überraschend schnell das Nachfolgemodell 810E herauskommt, findet man
auch bei Dpreview einen massiven Hinweis auf ein Problem, das sich ansonsten
eher mühsam in Diskussionsrunden ans Tagelicht kämpfen musste:

http://www.dpreview.com/previews/nikon-d810/10

Die Lösung heißt: frontaler 1. elektronischer Verschlussvorhang.

Man stelle sich vor, da wird ein Profimodell konzipiert und hergestellt,
das bei Stativarbeit unterhalb bestimmter Belichtungszeiten keine richtig
scharfen Bilder mehr macht.

Wer eine neue Kamera kaufen will, tut gut daran, etwas abzuwarten,
ob nicht ein neues Modell unter bestimmten Gesichtspunkten schlechter ist,
als mit dem er bisher gearbeitet hat.


Mich würde interessieren, ob hier im Forum vergleichbare Erfahrungen vorliegen.
Zuletzt geändert von Werner Buschmann am 8. Jan 2015, 22:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon rincewind » 6. Jan 2015, 21:58

Hallo Werner,

Im Systemkamera Forum wird z.Zt. genau dieses Problem bei spiegellosen
Systemkameras speziell bei der E-m1 diskutiert.
Je kürzer die kürzeste verfügbare Verschußzeit ist, d.h. je dynamischer der Verschuß in der Lage ist
sich zu bewegen desto größer scheint das Problem zu sein.
Entscheidend ist dann nicht die genutzte Verschußzeit sondern der Beschleunigungs und Abbremsvorgang
des Verschluss. Die dabei entstehenden Kräfte folgen dem Gesetz Kraft =Masse *Beschleunigung.
Da auch Actio= Reactio gilt verhalten sich die Beschleunigung der Cam zur Bescleunigung des Verschluss
umgekehrt proportional zum dem Massenverhältnis von Verschluß zu Cam.
Ist die Cam ( mit Objektiv) schwer genug ist das Problem entsprechend klein.
Wird die Cam festgehalten ( z.B durch ein Stativ) ebenfalls .
Natürlich spielen noch viele andere Faktoren eine Rolle (z.B. Lagerung des Sensors).
Generell gilt: keine Konstruktion kann die Physik außer Kraft setzen, allenfalls abmildern.
Hier gibt es verschiedene Lösungsansätze, einen hast Du schon genannt ein zirkularer Zentralverschluß
wäre auch so ein Ansatz.
Ich denke das Problem war latent schon immer da ist nur mit sinkender Masse der Cams, dynamischeren
Verschlüssen und besserer Meßtechnik jetzt mehr in die Diskussion gekommen.

LG Silvio

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Beitragvon Werner Buschmann » 7. Jan 2015, 02:29

Hallo Silvio,

Canon hat das aber schon lange, ich meine seit über 7 Jahren,
in seinen besseren Kameras gelöst.

Z.B. Blieb im Liveview der Spiegel geöffnet und belichtet wurde
mit einem elektronischen Verschluss.

Ich denke im Profibereich kann man von den Herstellern schon etwas erwarten.
Machen ja nicht alle nur Hochzeitsbilder.

Mir stinkt die Tätergemeinschaft der Profitestseiten, die erst auf Druck von der
Basis, wenn diese technisch schon alles nachgewiesen haben, anfangen das
Phänomen zuzugeben und zu bestätigen.

Ich meine, wir haben hier Fotografen gehabt, die auf die Nikon 800 umgestiegen sind,
weil sie die Erwartung hatten, bessere Bilder machen zu können und müssen dann
feststellen, dass technisch längst gelöste Probleme nicht gefixt werden.
Zuletzt geändert von Werner Buschmann am 26. Mär 2015, 04:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon kilosierra » 7. Jan 2015, 05:47

Hallo ihr Beiden

Wenn das Problem nicht auftritt, bei Benutzung des elektronischern ersten Verschlusses, ist es dann nicht gut? Lass den Body doch hinterher wackeln, stört docch nicht mehr.
Har der elektronische Verschluss andere unangenehme Eigenschaften?

Sorry, wenn ich so blöd frage, ich habe das Problem noch nicht gehabt.

Ich glaube aber auch, dass durch die sehr hohe Pixelzahl immer kleinere Verwackler überhaupt erst sichtbar werden. Wahrscheinlich sieht man die bei 30x40 Ausdruck noch nicht. Oder täusche ich mich da?
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Beitragvon Werner Buschmann » 7. Jan 2015, 06:24

Hallo Kerstin,

klar, wenn bei einer Kamera ein erster elektronischer Verschlussvorhang
angeboten wird, dann scheint in der Regel das Problem gelöst.

Auch Dein zweites Argument wird stimmen.
Je höher die Auflösung um so eher werden Qualitätsmängel sichtbar.

Aber als Hersteller professioneller Kameras kann ich das eine nur wollen,
wenn ich das Andere im Griff habe.
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Beitragvon kilosierra » 7. Jan 2015, 06:33

Danke Werner

Dann mach ich mir mit der A6000 mal keine Sorgen im Makrobereich.
Bislang habe ich keine Eischränkungen durch den elektronischen ersten Verschluss bemerkt.

Mit Deiner Kritik an den Herstellern gebe ich Dir Recht.
Es wäre wünschenswert, alle wichtigen Informationen, vor allem auch die Einschränkungen, vor dem Kauf zu haben.

LG Kerstin
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Beitragvon Werner Buschmann » 7. Jan 2015, 06:51

Hallo Kerstin,

habe gerade noch mal nachgelesen.
Die alpha 6000 hat die Option eines ersten elektronischen
Verschlussvorhangs.
Wenn Du damit in den kritischen Bereichen (Belichtungszeiten unter
1/100 und über 1/2 Sekunde; und lange Brennweite über 100 mm auf Stativ)
arbeitest, dürftest Du kein Verwacklungsproblem bekommen.
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Beitragvon rincewind » 7. Jan 2015, 12:34

Hallo Werner,

ich gebe Dir recht in einer Profikamera sollte man das Beste erwarten können.

Die beste Lösung scheinen z.Zt. Hybridsysteme zu bieten, welche einen elektronischen
Verschluss wie von Dir beschrieben auf dem ersten Vorhang mit einem mechanischen Verschluss
verbinden.
Reine elektronische Verschlüsse welche keine bewegten Massen haben besitzen
z.Zt. leider noch andere Nachteile die direkt mit der Sensortechnik zusammenhängen.
Stichworte wären hier Smearing, oder rolling shutter.
Aber ich denke Dein Rat an Kerstin ist genau richtig und mit der von Dir beschriebenen Vorgehensweise
wird sie keine spürbaren Probleme haben.

LG Silvio
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Beitragvon Safari » 8. Jan 2015, 19:49

Bei der Olympus E-3 war mir schon klar das da alles wackelt, die Kamera hat ja schließlich einen Spiegel. Darauf habe ich eine spiegellose Olympus PEN gekauft. Gut, mangels Spiegel gab es auch keinen Spiegelschlag mehr, nur das Schlagen des Verschlusses war sehr schlimm. Bei Einzelaufnahmen kann man das alles irgendwie in den Griff bekommen. Beim Stacken ist das eine Zumutung. Ich habe immer eine Wartezeit zwischen den einzelnen Bildern von 30 Sekunden eingelegt, damit die Kamera ausschwingt. Bei einem Stack mit 100 Belichtungen gibt das eine Wartezeit vom 3000 Sekunden, fast eine Stunde.

Jetzt habe ich eine Canon EOS 650D. Keine besonders tolle Kamera, aber da schwingt nichts.
Gruß

Wolfgang
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Beitragvon Werner Buschmann » 8. Jan 2015, 19:52

Hallo Wolfgang,

die Olympus E-3 hatte aber doch bestimmt eine
Spiegelvorauslösung.
2 Sekunden sind deutlich ausreichend.
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