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M-Componon, Eure Erfahrungen

Verfasst: 28. Dez 2015, 23:36
von Thomas Kreil
Hallo, alle miteinander!

Ich habe noch aus analogen Makro-Zeiten 3 M-Componone in 28, 50 und 80 mm, die
ich vorrangig für Großformat-Aufnahmen genutzt habe. Leider kann man nur sehr
wenig darüber finden, gibt es Erfahrungen hier von Foren-Mitgliedern in
Verbindung mit digitalem Stacking bzw. im Vergleich mit den
"angesagten" Makro-Objektiven?

VG Thomas

Verfasst: 29. Dez 2015, 15:48
von didi
Hallo Thomas,

ein 80er M-Componon habe ich auch, benutze es aber nur sehr selten.
Öfter ist ein 50er Componon-S im Einsatz.

Das Componon-S ist ein Vergrößerungsobjektiv für 24x36, während das M-Componon für Großformatkameras gebaut wurde.
Für das Stacken sind beide geeignet.

Was verstehst du unter "angesagten" Makro-Objektiven? Meinst du damit die Luminare? Das sind ja auch
Großformatobjektive,
die als die besten Lupenobjektive gelten. Entsprechend sind ja auch die Preise!

Oder meinst du Makro-Objektive wie die Nikon Micro-NIKKORE?
Davon habe ich ein Nikon Micro-NIKKOR-P mit 55 mm und ein Nikon Micro-NIKKOR mit 90 mm Brennweite.
Das 90er Micro-NIKKOR ist eines meiner Lieblingsobjektive! Deshalb kommt das 80er M-Componon so wenig zum Einsatz.

Vergleichsaufnahmen mit dem 50er Componon-S und dem 55er Micro-NIKKOR haben keinen nennenswerten
Unterschied in Schärfe und Kontrast gezeigt. Allerdings hat ein reiner "Sichttest" nur eine geringe
Aussagekraft.

Ob sich Stack-Aufnahmen mit M-Compononen von denen mit Luminaren unterscheiden lassen, kann vielleicht Guppy (Kurt)
sagen.
Kurt ist ja hier im Forum der unbestrittene Luminar-Experte!

Verfasst: 29. Dez 2015, 22:55
von Guppy
Hallo Uwe

Die Componon konnte ich bis jetzt nicht mit den Luminaren vergleichen, da ich keines habe.
Vergleiche mit ähnlichen Objektiven, wie den Schneider Componar und Rodenstock Apo-Rodagon haben gezeigt, dass die
Luminare minim besser sind. Dies zeigt sich speziell im Randbereich, so fällt die Auflösung stärker zum Rand ab und die
chromatische Aberration ist etwas stärker. Doch sieht man den Unterschied nur bei Messungen gut, je nach Bild sieht man
es nur bei direkten Vergleichen, wenn überhaupt.
Der entscheidende Faktor, ist die richtige Anwendung, also der Gebrauch beim richtigen Abbildungsmassstab.

Das sieht z.B. beim Luminar 25mm folgendermassen aus:
Abbildungsmassstab // LP/mm Bildmitte // LP/mm Bildecken // Prozent der max. Auflösung in den Bildecken
4:1 stark sichtbare Abschattung in den Bildecken (Vignettierung)
5:1 // 430 // 360 // 84
6:1 // 450 // 400 // 89
7:1 // 460 // 430 // 94
8:1 // 470 // 470 // 100
9:1 // 475 // 475 // 100
10:1 // 480 // 480 // 100

Dies bedeutet:
Ab 8:1 nimmt die Auflösung bei weiterer Vergrösserung in der Bildmitte nicht mehr nennenswert zu.
Bei 8:1 sind die Bildecken optimal aufgelöst.
Ab 8:1 wird die Bildqualität nicht besser, jedoch sinkt die Grösse des Bildausschnittes.

Beim Luminar 25mm erachte ich somit einen Abbildungsmassstab von 8:1 als optimal.

Kurt