Hallo Martin
Normale Fotoobjektive verkürzen im Nahbereich ihre Brennweite.
Das Nikon AF MICRO NIKKOR 105mm 1:2.8 D verkürzt seine Brennweite von 105mm bei unendlich auf 75.7mm bei 1:1 und der freie Arbeitsabstand beträgt 135mm.
Verwendest du Zwischenringe oder Balgen um auf 2:1 zu kommen, verkürzt sich der freie Arbeitsabstand auf 90mm.
Das LAOWA 100mm F2.8
CA-Deramer Macro 2x besitzt bei 2:1 einen freien Arbeitsabstand von 75mm. Auch dieses Objektiv verkürzt sine Brennweite bei unendlich von 100mm auf 60mm.
Die Brennweite bestimmt den freien Arbeitsabstand, also je höher die Brennweite, umso höher der Arbeitsabstand.
Leider verkürzen die üblichen Fotoobjektive jedoch die Brennweite wenn auf eine kurze Distanz mit hohem Abbildungsmassstab fokussiert ist.
Ich kenne kein übliches Fotoobjektiv das bei 2:1 eine Brennweite von 150mm besitzt (diese Brennweite ist für einen freien Arbeitsabstand von 20cm nötig).
Selbst mit einem 200mm Foto-Objektiv erreicht man bei 2:1 in der Praxis keine freie Arbeitsdistanz von 20cm. Theoretisch schon, aber in der Praxis nicht.
Zu bedenken ist auch, dass solche Langbrennweiten eine hohe Baulänge besitzen, welche an der Fokusdistanz abgezogen werden muss,
die auf dem Objektiv angegebene Distanz, bezieht sich auf die Filmebene, von dieser Distanz muss man das Auflagemass und die Baulänge des Objektiv abziehen um zur freien Arbeitsdistanz zu gelangen.
Die Lösung ist ein Objektivkopf, oder ein Vergrösserungsobjektiv in Retrostellung, denn dieses verkürzt seine Brennweite nicht.
Mit dem Rodagon 1:5.6 f=150mm und 36cm Balgen/Zwischenringen erreichst du bei 2:1 einen freien Arbeitsabstand von deinen gewünschten 20cm.
Die Auflösung bei Blende 5.6 des Objektes beträgt 190 LP/mm was bei 2:1 relativ gut ist.
Mit Teleconverter, die für solch kurze Distanzen nicht optimal sind, erreichst du keine so hohe Auflösung des Objektes!
Ein Bild bei 2:1 und 20cm freiem Arbeitsabstand findest du hier:
viewtopic.php?f=149&t=141384Kurt