tamron 90 oder 180mm Macro

[maik]

Ihr habt den Bildausschnitt und die Perspektive noch gar nicht angesprochen.

Man muß auch berücksichtigen, daß die Normalbrennweite eigentlich bei 50mm liegt, und mit einer D-SLR hat man da schon einen kleineren Bildausschnitt als analog. Mit größerer Brennweite hat man weniger Hintergrund im Bild, weil der Blickwinkel kleiner ist. Man kann dann leichter z.B. ein Insekt gegen eine einfarbige Fläche freistellen. Die Frage ist, ob man das will. Mir wär das auf die Dauer zu langweilig, ich möchte den Lebensraum drumherum wenigstens ein bischen andeuten, sonst ist kein Leben im Foto.

Da man mit 50mm aber wirklich bei Insekten zu nah ran muss, hab ich mich für den Mittelweg 105mm (Sigma) entschieden und bin damit recht zufrieden. Mehrere Makros rumschleppen kam nicht in Frage. Beim Nikon System könnte man höchstens noch über das Makro-Zoom-Nikkor nachdenken, das aber auch ziemlich klobig und schwer ist.

Ich hab das 105/2,8 auch schon für andere Zwecke verwendet, nämlich als normales leichtes Tele in low-light Umgebungen. Die Lichtstärke ist halt gut. Ein 180/3,5 ist schon mal 2/3 Blenden schwächer und für den Zweck auch zu lang von der Brennweite her.


Zum Thema Bücher: ich lese gerade mit Genuß "Closeups in Natur" von John Shaw. Das hat mir Fritz Pölking persönlich empfohlen, als ich ihn kürzlich im Bayerischen Wald getroffen habe. Das Buch ist zwar von 1987, aber bis jetzt hab ich noch keine überholten Inhalte gefunden.

Von Bildern und Text her ist "Makrofotografie" von Gilles Martin im Christian-Verlag super. Toni hat das auch. Die Bilder sind spektakulär, der Text ist schön lesbar und prägnant.

Ich kann beide Bücher empfehlen. Beide sind allemal ihren Preis wert, beide bringen wichtige Erkenntnisse und Anregungen zum Nachdenken was man eigentlich selber will, und es ist auch kein Fehler beide zu kaufen.

(Ich hab noch mehr über Nahfotografie gelesen, aber den Rest würde ich jetzt nicht unbedingt empfehlen.)

Gruss
Maik

[hbh]

Das Buch von Gilles Martin ist wohl das einzige ernstzunehmende, das aktuell angeboten wird. Pölking ist ein anerkannter Naturfotograf, ein richtiger Waldkauz. Seiner Empfehlung kann man unbedenklich folgen. Ich interessiere mich auch für das Buch "Nah- und Makrofotografie" von Paul Harcourt Davies, das leider vergriffen ist und nicht mehr aufgelegt wird. Wenn einer es gebruacht verkaufen will, bitte melden.

[hbh]

Die Werte für Verschlusszeiten sollte man nicht nach der Faustformel wählen 1/Brennwert, also bei 180mm ein 1/180. In der Makrowelt gelten andere Gesetze. Ich denke eine Hummel oder eine Ameise in Bewegung erfordern schnellere Verschlusszeiten.

Was sind Eure Erfahrungswerte? Wir reden nicht über die Vermeidung von Verwacklungsunschärfe sondern über die Vermeidung von Bewegungsunschärfe der Insekten.

[Toni]

Ihr habt den Bildausschnitt und die Perspektive noch gar nicht angesprochen.

Stimmt.
Ich bin mir auch nicht sicher was hier nun mehr zu empfehlen ist. Kommt sicher auf die Situation und vorlieben an. Ich komme mit dem kleinen Winkel recht gut klar.

Das Buch von Gilles Martin ist wohl das einzige ernstzunehmende, das aktuell angeboten wird.

Sehe ich genau so. Ich habe schon einige Makrobücher gelesen, aber dies ist das mit abstand beste. Schön finde ich auch, dass hier fast ausschliesslich Bilder von Tieren gezeigt werden...Blumen etc. sind nicht so mein ding.

Ich denke eine Hummel oder eine Ameise in Bewegung erfordern schnellere Verschlusszeiten.
Was sind Eure Erfahrungswerte? Wir reden nicht über die Vermeidung von Verwacklungsunschärfe sondern über die Vermeidung von Bewegungsunschärfe der Insekten.

Kommt natürlich auf die Art der Bewegung an.
Über 1/1000sec dürften die Ergebnisse wohl nicht befriedigend sein.

[Scherbe]

Heute habe ich endlich mein 180mm Macro von Tamron zurück bekommen.
Hab mal ein paar Bilder gemacht.

Ist schon was anderes wie das 105mm von Nikon.

Viele Grüße
Jörg