Staphylinus fossor - Braunroter Raubkurzflügler, Grabender Raubkäfer
Verfasst: 18. Jul 2017, 22:18
Staphylinus fossor - Braunroter Raubkurzflügler, auch Grabender Raubkäfer
Wissenswertes: | Der Braunrote Raubkurzflügler ist der einzige seiner Gattung in Mitteleuropa. Der Käfer ist ein kräftiger, meist nacht- und dämmerungsaktiver Räuber, welcher sich von Schnecken, anderen Insekten und Insektenlarven ernährt. Unter den kurzen Elytren sind gut entwickelte Flügel, mit denen der Käfer fliegen kann, platzsparend gefalten verborgen. Meistens streift er aber auf dem Waldboden umher und sucht, seine flache Anatomie nutzend, unter der Rinde von Bäumen bzw. in Totholzmulm nach Beute. Die Larve zeigt eine ganz ähnliche Lebensweise. |
Merkmale: | Die Art wird ca. 15-20 mm groß. Die kleinen Flügeldecken sind am Ende abgerundet und braunrot gefärbt, meist mit einem leichten gelblichen Farbverlauf in Richtung Flügeldeckenende. Das Halsschild ist maximal so breit wie die Flügeldecken und trägt dieselbe Farbe. Hinter den Flügeldecken sind 5 scharze Körpersegmente sichtbar, welche meist durch einen etwas helleren Rand von einander getrennt sich. In der Körpermitte sind auf den Segmenten gelbe Punkte, meist in leichter Dreiecksform, am oberen Rand auszumachen. Jeweils zwei weitere gelbe Punkte befinden sich am Unterrand der Segmente. Der meist etwas dunklere Kopf wird von kräftigen Kieferzangen beherrscht. Zwischen Kopf und Halsschild ist ein deutlicher Übergang zu sehen, welcher dem Käfer einen "Hals" zu verleihen scheint. Die Antennen sind schwarz und kräftig. Die Femora sind schwarz, während Tibiae und Tarsen gelblich-orange sind. |
Verwechslungsarten: | Mit anderen Kurzflüglern. Aufgrund der Beinfärbung jedoch fast nicht zu verwechseln. |
Lebensraum: | Der Käfer kommt vor allem in Wäldern und an Waldrändern vor. Er bevorzugt Nadelwälder. Er ist in ganz Mitteleuropa anzutreffen. |
Aktivitätsmaximum: | März bis September |
Gefährdung: | Der Käfer steht nicht unter Schutz und ist im Bestand nicht bedroht. |
Besonderheiten: | In der älteren Literatur wird er auch unter Parabemus fossor oder Dinothenarius fossor geführt. |
Artbeschreibung: Ajott (AGEID6829)
Fotograf: | Jürgen Fischer (AGFID723) |
Aufnahmeland: | Deutschland |
Bundesland/Kanton: | Bayern, Fichtelgebirge, Sommerhau |
vorgefundener Lebensraum: | Trockener Kiefernwaldrand |
Aufnahmedatum: | 15.07.2008 |