Anthaxia candens - Kirschprachtkäfer

Auffällig bei den meist lang gestreckten Käfern sind die verhältnismäßig großen Augen und eine meist markante Färbung. Von den weltweit 15 000 Arten, die ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Tropen haben, kommen in Deutschland nur 100 vor. Diese sind meist in Wärmegebieten zu finden.

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Anthaxia candens - Kirschprachtkäfer

Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:18

Anthaxia candens - Kirschprachtkäfer



Familie:
FAMILIE
Gattung:
GATTUNG
Art:
ART








Wissenswertes:
Für die Entwicklung benötigt der Kirschprachtkäfer vor allem krankes oder totes Kirschholz. Das Weibchen legt die Eier in Rindenspalten ab. Die Larve ernährt sich von der sogenannten Kambialschicht zwischen Rinde und Holz. Um die Entwicklung zum Käfer abzuschließen, benötigen sie je nach Bedingungen zwei bis drei Jahre. Der Käfer schlüpft Ende des Sommers, verbringt den Winter aber noch in der Puppenwiege und verlässt erst im nächsten Frühjahr das Holz.
Merkmale:
Der Kirschprachtkäfer ist der farbenfrohste der Prachtkäferfamilie und mit bis zu 1cm Körperlänge auch einer der größten. Männchen und Weibchen lassen sich einfach an der Farbe ihrer Beine, sowie des Hals- und Kopfschildes unterscheiden. Während sie beim Männchen grün schimmern, erscheinen sie beim Weibchen in einem bläulichen Ton. Die Flügeldecken sind bei beiden Geschlechtern in der Grundfarbe rötlich. Ein grüner Spießfleck an der Flügelbasis wird beiderseits von einem breiten dunkelblauen Mal umrandet, welches zu Flügelmitte hin massiver wird. Halsschild und Flügeldecken sind grob punktiert.
Verwechslungsarten:
Andere Anthaxia-Arten können ähnlich gefärbt sein, sind aber nie so kontrastreich coloriert, vor allem auf den Deckflügeln. Dem ähnlich gefärbten Fleckhals-Prachtkäfer (Anthaxia fulgurans), fehlt zum Beispiel die dunkle Rahmung der helleren Mittelzeichnung auf den Deckflügeln. Damit ist der Kirschprachtkäfer in Deutschland unverwechselbar.
Lebensraum:
Der Kirschprachtkäfer kommt im südlichen und mittleren Europa, im Transkaukassus sowie in Südrussland vor. Nördliche Gebiete meidet die wärmeliebende Art. Die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft durch Deutschland. Während die Art im Allgemeinen im Verbreitungsgebiet trockene Baumsteppen bewohnt, findet man sie im Süden Deutschlands vor allem in Streuobstwiesen mit hohem Totholzbestand.
Aktivitätsmaximum:
Mai bis September, vor allem an warmen Tagen aktiv
Nahrungspflanzen:
Totholz von Kirsche, seltener Zwetschge
Gefährdung:
Die Art gilt in Deutschland als stark gefährdet (RL Anhang 2) und wird daher durch die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.
Besonderheiten:
Die wärmeliebende Art könnte von zunehmend milderem Klima profitieren. In den letzten Jahren ist in Deutschland eine Ausdehnung in den Norden zu beobachten. Die nördlichsten Vorkommen in Deutschland wurden 2009 aus dem Bonner Raum bekannt.


Artbeschreibung: Ajott (AGEID6829)





Fotograf:
StefH (AGFID312)
Aufnahmeland:
Deutschland
Bundesland/Kanton:
Odenwald
Habitat:
Streuobstwiese
Aufnahmedatum:
08.05.2012
Dateianhänge
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dscn2667_181.jpg
Zuletzt geändert von Ajott am 11. Okt 2017, 22:18, insgesamt 11-mal geändert.

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