Leptinotarsa decemlineata - Kartoffelkäfer
Verfasst: 18. Jul 2017, 22:18
Leptinotarsa decemlineata - Kartoffelkäfer
Wissenswertes: | Kartoffelkäfer und deren Larven ernähren sich vom Blattwerk und jungen Trieben ihrer Wirtspflanzen. Ein spezielles Entgiftungssystem ermöglicht ihnen dabei, pflanzliche Alkaloide welche von den Pflanzen als Fraßschutz eingelagert werden zu neutralisieren. Obwohl die Käfer flugfähig sind, sind sie nicht sehr ausbreitungsstark. Sie entfernen sich erst von ihrer Mutterpflanze, wenn diese vollständig entlaubt wurde. Nach der Winterruhe erscheinen die erwachsenen Käfer im Mai und fressen für einige Tage an ihren Wirtspflanzen, bevor sie sich verpaaren. In den nächsten 4 bis 5 Wochen legt das Weibchen bis zu 1000 Eier an die Unterseite der Blätter ab. Die Larven durchlaufen 4 Larvenstadien, bevor sie sich bis zu 20 Zentimeter teif in den Boden eingraben und dort verpuppen. In wärmebegünstigten gebeiten können so bis zu drei Generationen pro Jahr durchlaufen werden. |
Merkmale: | Der 7 bis 15 mm große und blattkäfertypisch halbkugelig aufgewölbte Käfer ist in der Grundfärbung gelb. Die Flügeldecken tragen 10 charakteristische dunkle Längsstreifen. Das ins rötlich tendierende Halsschild weist dunkle Flecken auf. |
Verwechslungsarten: | Der Käfer kann in Deutschland nicht verwechselt werden. |
Lebensraum: | Der ursprünglich aus Nordamerika stammende Käfer wurde inzwischen in alle warme und gemäßigte Gebiete der Nordhalbkugel verschleppt. Er bevorzugt offene Feldfluren, die seine Nahrungspflanzen aus der Gruppe der Nachtschattengewächse beherbergen. |
Aktivitätsmaximum: | Mai bis September |
Nahrungspflanzen: | Nachtschattengewächse, vor allem an Kartoffel, aber auch Aubergine, Tomate, Paprika und Tabak |
Gefährdung: | Durch den konsequenten Einsatz von Pestiziden ist das einzige Schreckgespenst der Landwirtschaft heute in Deutschland selten geworden. Als eingeschleppter Schädling steht er selbstverständlich trotzdem nicht unter Schutz. |
Besonderheiten: | Mitte des letzten Jahrhunderts war das schulisch organisierte Absammeln von Kartoffelkädern in Deutschland üblich, um den massiven Ernteausfällen von Kartoffeln durch den Käfer entgegenzuwirken. Im Kalten Krieg wurde der "Amikäfer" oder "Coloradokäfer" von der DDR als Propagandamittel eingesetzt. |
Beitragsersteller: Frederik f56 (AGEID3024)
Artbeschreibung: Ajott (AGEID6829)
Fotograf: | Foddox (AGFID3081) |
Aufnahmeland: | Deutschland |
Bundesland/Kanton: | Bayern/ bei Wittenbach |
vorgefundener Lebensraum: | Feldrand |
Aufnahmedatum: | 02.08.2009 |