001 Fabaceae - Schmetterlingsblütler

Fabaceae haben als Blüte die sog. Schmetterlingsblüte. Diese können wie beim Klee zu vielen in ein Köpfchen zusammen gefasst stehen oder einzeln.

Moderator: Makrocrew

Benutzeravatar
Artengalerie
Fotograf/in: siehe Angabe zum Bild
Beiträge: 7827
Registriert: 15. Jul 2017, 15:06
alle Bilder
Vorname: Artengalerie

001 Fabaceae - Schmetterlingsblütler

Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:17

001 Familienbeschreibung Fabaceae








Systematik und Verbreitung:
Gattungen: zw. 430 und 750, Arten: etwa 10000 bis 19500. Die Fabaceae werden auch als Leguminosen bezeichnet. Die Familie wird traditionell in drei Unterfamilien unterteilt:
Faboideae (Schmetterlingsblütler), Mimosoideae (Mimosengewächse) und Ceasalpinioideae (Johannisbrotgewächse). Nach neusten molekularen Erkenntnissen wird die Familie von einigen Wissenschaftlern in sechs (acht) Unterfamilien eingeteilt. Daher auch die unterschiedlichen Angaben zu der Anzahl der Gattungen und Arten. Bei uns sind fast nur die Faboideae (Schmetterlingsblütler) heimisch, sodass sie hier beschrieben werden.
Die Fabaceae sind weltweit verbreitet. Die Unterfamilie der Papilionoideae hat einen Verbreitungsschwerpunkt in den nördlichen gemäßigten Zonen, die Unterfamilie der Mimosoiden hingegen auf der Südhemisphäre. Die Caesalpinioideae haben ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Tropen und Subtropen.
Heimische Pflanzen:
Gattungen ca. 30, Arten ca. 150. Bei uns sind fast nur die Faboideae (Schmetterlingsblütler) heimisch.
Lupine (Lupinus); Stechginster (Ulex); Ginster (Genista); Goldregen (Laburnum); Flügelginster (Chamaespartium); Ginster (Cytisus); Zwergginster bzw. Geißklee (Chamaecytisus; Hauchechel (Ononis); Steinklee (Meliiotus); Sichelklee, Schneeklee (Medicago); verschiedener Klee (Trifolium)Wundklee (Anthyllis); Backenklee (Dorycnium); Hornklee (Lotus)Geißraute (Galega); Spargelerbse (Tetragonolobus); Scheinindigo (Amorpha); Blasenstrauch (Colutea); Tragant (Astragalus); Robinie (Robinia); Erbsenstrauch (Caragana); Fahnenwicke (Oxytropis); Vogelfuß (Ornithopus); Kronwicke (Coronilla); Esparsette (Onobrychis); Bunte Kronwicke (Secuigera); Hufeisenklee (Hippocrepis); Süßklee (Hedysarum); Wicke (Vicia); Platterbse (Lathyrus; Sanddorn (Hippophae); Sumpfquendel (Peplis); Weiderich (Lythrum); Tausendblatt (Myriophyllum); Seidelbast (Daphne); Spatzenzunge (Thymelaea)
Nutzpflanzen:
Die Fabaceae aufgrund ihres hohen Eiweißgehaltes (Legumin) weltweit ein wichtiger Bestandteil der Ernährung.
Nahrungspflanzen: Erbse (Pisum), Gartenbohne, Dicke Bohne, Ackerbohne, Sauerbohne (Phaseolus); Linse (Lens); Erdnuss (Arachis); Sojabohne (Glycine); Kichererbse (Cicer)
Futterpflanzen: Klee (Trifolium); Saat-Luzerne (Medicago); Futter-Wicke (Vicia); Esparsette (Onobrychis); Hornklee (Lotus).
Gründüngung: Klee (Trifolium), Lupine (Lupinus). Holzpflanze: Robinie (Robinia) als Altenative zu Tropenhölzern.
Zierpflanzen:
Klebrige Robinie (Robinia), Besenginster (Cytisus); Goldregen (Laburnum); Blauregen (Wisteria); Korallenstrauch (Erythrina)
Giftpflanzen:
Viele Arten enthalten hohe Gehalte an Alkaloiden (Laburnamin) oder giftige Proteine (z. B. Phasin). Die Samen vieler Fabaceae sind im rohen Zustand daher hochgiftig und können bereits in kleinen Dosen tödlich sein. Daher werden viele Früchte erst gekocht, bevor wir sie verzehren ((z. B. Bohnen)
Beschreibung:
Krautige, ein- bis mehrjährige Pflanzen, sowie Sträucher, Bäume aber auch Lianen. Einheimisch sind es überwiegend Kräuter und Stauden.
Blüte: charakteristisch für die Fabaceae ist die Blütenform, die so genannte Schmetterlingsblüte. Sie ist spiegelbildlich aufgebaut und besteht aus Fahne, Flügel und Schiffchen: Die Fahne ist das recht große einzelne Blatt oben. Die Flügel sind die 2 kleineren Blütenblätter an der Seite und das Schiffchen ist das röhrenförmige Blütenblatt unten, in welchem die Narbe und die Staubbeutel liegen. Die Kelchblätter sind zu einer Röhre verwachsen.
Blatt: Die Blätter sind fast immer mit Nebenblättern versehen. Das bedeutet, dass an der Stelle, an der ein Blatt vom Spross abzweigt 2 kleine Blättchen sind.
Die Blätter sind immer gefiedert oder gefingert, dabei ist die Endfieder häufig zu einer Ranke umgebildet.
Gefiederte Blätter teilt man in Blätter und Fiederblättchen ein. Ein Blatt ist dabei der ganze "Stengel" an dem die kleinen Blättchen sich gegenüber sitzen. Jedes kleine Blättchen ist ein Fiederblatt. Die Fiederblättchen stehen sich direkt gegenüber (=gegenständig), die "ganzen" Blätter stehen wechselständig.
Frucht: Hülsenfrucht
Bevorzugter Lebensraum:
sie wachsen in unterschiedlichem Klimazone. Ihr findet sie von trockenen bis sumpfigen Lebensräumen aber auch in Hochgebirgen.
Besonderheiten:
Bei der Bestäubung gibt es oft besondere Mechanismen. Staubbeutel und Griffel "schlagen" oft auf das Insekt wenn es den Rüssel in die Blüte zum Nektar führt. Es gibt aber auch Insekten, die umgehen diesen Mechanismus und knappern die Blüten hinten direkt an. So wird die Blüte allerdings nicht bestäubt.

Pflanzen können den in der Luft reichlich vorhandenen Stickstoff nicht nutzen und sind auf den im Boden vorhandenen Stickstoff angewiesen. Viele Schmetterlingsblütler bilden Wurzelknöllchen aus und gehen mit ihnen eine Symbiose mit Stickstoff oxidierenden Bakterien ein. So können sich die Pflanzen mithilfe des Stickstoffs aus der Luft unabhängig vom Nitratgehalt des Erdreichs zu machen. Sie können so auf sehr stickstoffarmen Böden wachsen und gleichzeitig zur Fruchtbarkeit des Bodens beitragen. In der Landwirtschaft und in unseren Gärten werden einige Schmetterlingsblütler ((z.B. Lupinen) zur Gründüngung eingesetzt. Sie werden untergepflügt und erhöhen somit den Stickstoffgehalt des Bodens.

Wissenschaftler haben bei der Gartenbohne (Phaseolus vulgaris) ein Pilz entdeckt, der Insekten befällt und deren Stickstoff an die Pflanze weitergibt.

Fabaceae dienen z.B. Raupen von Colias alfacariensis - Hufeisenklee - Gelbling und Colias hyale - Weißkleegelbling als Futter.


Familienbeschreibung: hawisa (AGEID8135)
Ursprüngliche Beitragserstellerinn: Magdalena Schaaf (AGEID1967)








Fotograf:
Magdalena Schaaf (AGFID1967)
Aufnahmedatum:
4. Mai 2008
Region/Ort:
Ortenau
Lebensraum:
Wiese
Artenname:
Vicia spec.
Dateianhänge
faba-fertig3.jpg (249.02 KiB) 2083 mal betrachtet
faba-fertig3.jpg
FBAG.gif (3.14 KiB) 1655 mal betrachtet
FBAG.gif
Zuletzt geändert von hawisa am 8. Jan 2022, 23:53, insgesamt 28-mal geändert.

Zurück zu „Schmetterlingsblütler - Fabaceae“