1. Grundinformationen zum Thema

Autor: Jürgen Fischer / Fotograf: Karl Diewald

Die Fortpflanzung ist es, die letztlich viele Lebewesen antreibt. Oft wird viel Aufwand betrieben, um den richtigen Fortpflanzungspartner zu finden und zu umgarnen und zu sichern. Manchmal muss aber nicht der Partner selbst, sondern bei manchen Pflanzen Mittler in Form von Bestäubern angelockt werden. Und während manche Arten alles auf eine Karte setzen und viel in wenig Nachwuchs investieren, setzen andere auf Masse statt auf Klasse. Wer dabei welche Strategie verfolgt, versuchen wir hier zu beleuchten.

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Artengalerie
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1. Grundinformationen zum Thema

Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:16

Um die Fortpflanzung einer Art zu gewährleisten sind vor der Paarung und der Samenübertragung häufig bestimmte Verhaltensweisen (z.B. Balz) nötig.

Aufgaben dieser Verhaltensweisen können sein:
  • Gegenseitiges Auffinden der Geschlechtspartner (z.B. über verschiedene Signalreize)
  • Sicherstellen, dass der jeweilige Partner auch will (z.B. durch Balzspiele)
  • Beschwichtigung des aggressiven Partners (z.B. durch festgelegte Rituale)
  • den fluchtbereiten Partner nicht entfliehen zu lassen (z.B. durch Fesselung)
  • Verdrängung und Ausschalten von Rivalen (z.B. durch Demutsgesten, symbolische oder echte Kämpfe oder Machtdemonstration)
  • Sicherstellen, dass der Partner auch der selben Art angehört

Ausgelöst wird das Paarungsverhalten z.B. durch Signale. Möglich sind:

  • Optische Signale (z.B. Farben, Formen, Bewegungen)
  • Akustische Signale (z.B. Gesänge, Laute, Schwingungen)
  • Olfaktorische Signale (Pheromone z.b. in Körperausdünstungen oder Sekreten)
  • Taktile Signale (z.B. Vibrationen im Spinnennetz, Rhytmische Berührungen)

Die Übertragung der Spermien auf die befruchtungsfähigen Eizellen kann in verschiedener Weise erfolgen:

  • Äußere Besamung ohne Begattungsvorgang: z.B.Einfache Abgabe der Geschlechtszellen ins Wasser (z.B. Stachelhäuter, Muscheln, Fischen) Eine Massenansammlung fortpflanzungswilliger Tiere erhöht dabei die Befruchtungschance.
  • Äußere Besamung mit Begattungsvorgang z.B. Abgabe der Geschlechtszellen ins Wasser, bei intensivem Körperkontakt (z.B. Erdkröten, Teichfröschen)
  • Direkte innere Besamung: Samenzellen werden direkt vom Männchen in die weibliche Geschlechtsöffnung übertragen, mit oder ohne männliches Geschlechtsorgan (z.B. Säuger, Vögel, Käfer, Falter usw.)
  • Indirekte innere Besamung: Samenzellen werden aus der männlichen Geschlechtsöffnung kommend, erst einmal woanders zwischengelagert.
    -- Dabei können bei den Männchen sekundäre Begattungsorgane vorhanden sein (z.B. Spinnen) oder
    -- Spermatophoren als Zwischenlager dienen, die dann dem Weibchen nähergebracht werden (z.B. Skorpione)

Beitragsersteller: Jürgen Fischer (AGEID723)
Fotograf:
Karl Diewald (AGFID1498)
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