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1. Grundinformationen zum Thema

Verfasst: 18. Jul 2017, 22:16
von Artengalerie
Um die Fortpflanzung einer Art zu gewährleisten sind vor der Paarung und der Samenübertragung häufig bestimmte Verhaltensweisen (z.B. Balz) nötig.

Aufgaben dieser Verhaltensweisen können sein:
  • Gegenseitiges Auffinden der Geschlechtspartner (z.B. über verschiedene Signalreize)
  • Sicherstellen, dass der jeweilige Partner auch will (z.B. durch Balzspiele)
  • Beschwichtigung des aggressiven Partners (z.B. durch festgelegte Rituale)
  • den fluchtbereiten Partner nicht entfliehen zu lassen (z.B. durch Fesselung)
  • Verdrängung und Ausschalten von Rivalen (z.B. durch Demutsgesten, symbolische oder echte Kämpfe oder Machtdemonstration)
  • Sicherstellen, dass der Partner auch der selben Art angehört

Ausgelöst wird das Paarungsverhalten z.B. durch Signale. Möglich sind:

  • Optische Signale (z.B. Farben, Formen, Bewegungen)
  • Akustische Signale (z.B. Gesänge, Laute, Schwingungen)
  • Olfaktorische Signale (Pheromone z.b. in Körperausdünstungen oder Sekreten)
  • Taktile Signale (z.B. Vibrationen im Spinnennetz, Rhytmische Berührungen)

Die Übertragung der Spermien auf die befruchtungsfähigen Eizellen kann in verschiedener Weise erfolgen:

  • Äußere Besamung ohne Begattungsvorgang: z.B.Einfache Abgabe der Geschlechtszellen ins Wasser (z.B. Stachelhäuter, Muscheln, Fischen) Eine Massenansammlung fortpflanzungswilliger Tiere erhöht dabei die Befruchtungschance.
  • Äußere Besamung mit Begattungsvorgang z.B. Abgabe der Geschlechtszellen ins Wasser, bei intensivem Körperkontakt (z.B. Erdkröten, Teichfröschen)
  • Direkte innere Besamung: Samenzellen werden direkt vom Männchen in die weibliche Geschlechtsöffnung übertragen, mit oder ohne männliches Geschlechtsorgan (z.B. Säuger, Vögel, Käfer, Falter usw.)
  • Indirekte innere Besamung: Samenzellen werden aus der männlichen Geschlechtsöffnung kommend, erst einmal woanders zwischengelagert.
    -- Dabei können bei den Männchen sekundäre Begattungsorgane vorhanden sein (z.B. Spinnen) oder
    -- Spermatophoren als Zwischenlager dienen, die dann dem Weibchen nähergebracht werden (z.B. Skorpione)

Beitragsersteller: Jürgen Fischer (AGEID723)
Fotograf:
Karl Diewald (AGFID1498)