Fortpflanzung der Kugelspringer - Sminthuridae
Verfasst: 4. Jan 2020, 15:26
Fotograf: | Joachim, jo_ru (AGFID9311) |
Bildtitel: | Fortpflanzung der Kugelspringer - Sminthuridae |
Informationen von jo_ru: | wer von Euch hat sich wohl schon einmal gefragt, wie sich die Kugelspringer vermehren? Nun, eine kurze Antwort will ich heute geben, zusammen mit ein paar Bildern. Vielleicht kann ich die Reihe ja irgendwann dann noch ergänzen. Die Tierchen gehören bekanntlich zu den Springschwänzen und sind sehr klein. Diese wiederum gehören zur Klasse der Sackkiefler. Die Überklasse ist die der Sechsfüßler, zu denen auch die Insekten gehören. Es sind also keine Insekten. Wie jene legen sie aber Eier, und die Entwicklung umfasst zahlreiche Häutungen. Wie aber kommen die Eier zustande? Tatsächlich pflanzen sie sich geschlechtlich fort, diese Tierchen, allerdings auf eine indirekte Weise. Die Männchen produzieren ein Haar und stellen es auf. An dessen Spitze befestigen sie einen Spermatropfen - man spricht von einer Spermatophore. Die Weibchen laufen darüber hinweg und streichen den Tropfen so an ihre Geschlechtsöffnung. Kommt es dazu innerhalb einiger Stunden nicht, so wird die Angelegenheit verspeist, damit nichts verkommt. Ob jedes Männchen wohl nur seine eigenen Tropfen frisst? Darüber weiß ich derzeit nichts. Die Tierchen werden ja nicht sehr groß, die von mir gezeigten Dicyrtomidae (viell. Dicyrtomina ornata) ca. 1,5mm. Und entsprechend sind auch diese Spermatropfen nicht riesig und für uns eher schwer zu finden. Der Tropfendurchmesser ist geringer als Haaresbreite (etwa 2/3 davon) und enthält knapp über 500 Spermatozoen. Deshalb habe ich auch teilweise einen etwas größeren Beschnitt (zumal ich einen Zwischenring zerbrochen habe und so nur noch 52mm zu Verfügung habe), und die Bilder sind auch nicht alle von bester BQ. Dennoch zeigen sie das Wichtigste. Bild 2 zeigt einen gedrehten Ausschnitt aus Bild 1, insbes. da ich denke, die Spermatophoren stehen eher - oder sogar genau - senkrecht, damit der Tropfen nicht herunter läuft. Wie die das wohl machen? Auf eine Markierung der Spermatophoren habe ich verzichtet, ihr werdet sie dank der Vergrößerung in jedem der Bilder auch so finden. Die Bilder (insbes. das letzte) habe ich nicht auf den Kopf gedreht, es handelt sich ja um einen dokumentarischen Beitrag. |
Aufnahmeland: | Deutschland |
Bundesland/Kanton: | Saarland |
vorgefundener Lebensraum: | Laubstreu, Boden, Baumstämme |
Aufnahmedatum: | 28.12.2019 |