Verschiedene Spinnen - Brutpflege

Beiträge und Fotos von verschiedenen Usern

Um ihrem Nachwuchs den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen, betreiben die meisten Arten eine Form der Brutfürsorge und einige darüber hinaus sogar Brutpflege. Das Investment in die Brut reicht dabei von der schlichten Suche eines günstigen Eiablageplatzes bis hin zum aktiven Bewachen oder Füttern der Jungen nach ihrem Schlupf. Welche Maßnahmen einzelne Arten ergreifen, und was deren Vor- und Nachteile sind, stellen wir hier an ausgewählten Beispielen vor.

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Verschiedene Spinnen - Brutpflege

Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:16

Userbeitrag von Gabi Buschmann:
"Dass die Wolfspinne ihre Jungen auf dem Rücken transportiert, ist
ja bekannt. Ich konnte im Müritzurlaub diese Wolfspinne fotografieren und
feststellen, dass die Kleinen wohl ab einem bestimmten Zeitpunkt
die ersten Ausflüge in die Umgebung unternehmen.
Nachdem die Mutter mich gesehen hatte, blieb sie noch eine Weile
sitzen, dann verkroch sie sich wieder tief in die Wiese.
Beim Sichten der Fotos stellte ich fest, dass sie wohl so lange
wartete, bis alle Jungen auf ihren Rücken zurückgekehrt waren -
welche Signale sie aussendete, um sie zur Rückkehr zu bewegen,
würde mich interessieren."


Beitragsersteller: Jürgen Fischer (AGEID723)
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Gabi Buschmann (AGFID230)
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Wolfspinne trägt ihre Jungen auf dem Rücken

Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:17

Wolfspinne trägt ihre Jungen auf dem Rücken

Beitragsersteller: Jürgen Fischer (AGEID723)

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Gabi Buschmann (AGFID230)
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Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:17

Userbeitrag von Ute Hahn:
"Wolfspinnen (Lycosidae)bauen als Bodenbewohner keine Netze
(außer zur Eiablage und als Schutz bei der Häutung).
sie besitzen keinen festen Wohnsitz, allerdings lassen Beobachtungen auf eine Art
"Jagdrevier" schließen. Die ausgezeichneten Augen helfen beim Aufspüren der Beute,
welche im Lauf blitzschnell überwältigt wird.
Die Weibchen betreiben eine aufopfernde Brutpflege.
Der Eikokon wird von ihnen bei den Jagdstreifzügen an die Spinnwarzen (Pardosa)
geheftet und 4-6 Wochen mitgetragen um ihn vor Feinden verteidigen zu können.
Versucht man, einer Wolfspinne ihren Eikokon wegzunehmen,
wird er energisch verteidigt. Dabei geht sie bis zum äußersten, versucht zu beißen
und hält den Kokon mit den Kieferklauen fest.
Nimmt man ihr den Kokon weg, wird sie noch Stunden nach ihm suchen und in ihrer
Verzweiflung gar ähnliche Kugeln, beispielsweise Papierkugeln, versuchen als
Kokonersatz anzunehmen.
Die Spinnenmutter leistet Geburtshilfe, in dem sie den Kokon aufbeißt. Die
Jungtiere klettern sofort auf ihren Rücken. Während bis zu hundert kleiner
Jagdspinnen sich an den Haaren der Mutter festhalten, oft in mehreren Lagen
übereinander, und sich von ihrem Eidotter ernähren, streift die Mutter umher,
vermutlich um möglichst optimale mikroklimatische Bedingungen und gute Verstecke
zu finden. Der leere Kokon streift sich nach einiger Zeit von alleine weg.
Um sich nicht all zu großer Gefahr auszusetzen, verzichtet sie während
der etwa acht Tage dauernden Phase auf die Jagd."



Beitragsersteller: Jürgen Fischer (AGEID723)
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Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:17

Userbeitrag von mgeiler:
"Nach meiner letzten Doku über die Springspinne, ist heute die grüne Huschspinne das Thema. Witzigerweise entstanden die Fotos in der selben Toilette, wie die Fotos der Springspinne. Nein ich musste nicht austreten, es war vielmehr der Frust über den Wind, der mich an diesen Ort führte. Irgendwann werde ich noch als Spanner verhaftet Wink
Die grüne Huschspinne findet man normalerweise im Gras und Kraut, durch ihre grüne Färbung ist sie nicht leicht zu entdecken. Bei dem von mir abgelichteten Exemplar, handelt es sich um ein ausgewachsenes Weibchen, grösse ca. 1,5 cm. Die Männchen sind, wie üblich bei den Spinnen, wesentlich kleiner und haben einen schlankeren Hinterleib mit einem gelblich eingefassten roten Streifen. Die Jungspinnen, sind blass gelbbraun gefärbt.
Die grüne Huschspinne gehört zu der Familie der Riesenkrabbenspinnen, sie ist die einzige Vertreterin ihrer Familie, die auch in Europa vorkommt, sie ist frei jagend und braucht somit kein Netz, um Beute zu machen. Ihr Jagdverhalten ähnelt dem der Wolfspinne und unterscheidet sich somit von dem üblichen Verhaltensmuster, das wir von den Krabbenspinnen kennen.
Auf Störungen kann die grüne Huschspinne ausgesprochen aggressiv reagieren, ihr Biss durchdringt auch die menschliche Haut und ist leicht schmerzhaft, für Menschen aber ohne schädliche Nachwirkungenen, spezielle allergische Reaktionen können dabei natürlich nie ganz ausgeschlossen werden. Im Normalfall ist die grüne Huschspinne für den Menschen jedoch harmlos.
Ich habe noch ein Bild hinzu gefügt, welches das Nest mit den Eiern zeigt. Wenn man genau hinschaut, sieht man auch einen kleinen Teil der Spinne, welche vor allem zum jetztigen Zeitpunkt nicht gestört werden sollte, da sie sonst ziemlich unangenehm werden könnte."


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Kugelspinne mit Nachwuchs

Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:17

Kugelspinne mit Nachwuchs

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Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:17

Userbeitrag von StefH:
"So, die kleine Kugelspinne von hier hat auch ihren Nachwuchs. Die winzigen Spinnchen sind jetzt 2 Tage alt. Und werden streng bewacht. Kommt man zu nahe, droht die Spinnenmutter mit ihren Beinen...
Kugelspinnenmütter füttern auch ihren Nachwuchs."


Beitragsersteller: Jürgen Fischer (AGEID723)
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Verschiedene Spinnen - Brutpflege

Beitragvon Artengalerie » 19. Jul 2017, 14:57

Manche Vertreter der Streckerspinnen (Tetragnathidae) fertigen halbkugelige Eikokons, die an kleine Wattebäusche erinnern. Diese Kokons werden an Pflanzen geheftet und vom Weibchen bewacht.
Tetragnatha extensa bevorzugt laut Literatur sehr schmale Pflanzenhalme, so dass die Art hier in Frage kommt.


Beitragsersteller: Jürgen Fischer (AGEID723)
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Beitragvon Artengalerie » 11. Sep 2017, 22:43

Die Flachstreckerspinnen (Philodromidae) bauen flache Eikokons, die meist zwischen zwei Schichten des Eiablagemediums gelagert werden. Diese Kokons werden vom Weibchen bewacht.
Bei der gezwigten sehr blassen Art handelt es sich wohl um Philodromus albidus oder rufus. Eine exakte Bestimmung scheint mir nicht möglich.


Beitragsersteller: Jürgen Fischer (AGEID723)

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ULiULi (AGFID4462)
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kNB
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