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Wespenspinne - Brutfürsorge

Verfasst: 18. Jul 2017, 22:00
von Artengalerie
Userbeitrag von Felix Speiser:
"In einem kleinen Irismassiv, am Rande eines Feldes, hatte ich drei Wespenspinnen entdeckt. Begonnen hat dann das "Ganze" an einem Abend zu Beginn der Dämmerung. Ein helles, "komisches" Gespinnst, das sich unnatürlich, nicht dem Wind entsprechend bewegte, fand meine Aufmerksamkeit. Beim näheren Hinsehen sah ich dann die Spinne bei der Arbeit. Offensichtlich hatte sie gerade begonnen das Wintergemach für die Nachkommen zuzubereiten.

Zuerst entstand eine Aufhängevorrichtung, dann eine Art Coconstab. Von oben sah man lediglich eine weisse "Kappe", welche eben meine Aufmerksamkeit erregt hatte. Die Spinne war sehr aktiv, drehte sich um das ganze Gespinn, setzte den Hinterleib an verschiedenen Orten immer wieder auf das Gespinn und gab dabei dichte Spinnwebemassen ab (Abb. 1).

Nach etwa 20 Minuten setzte sich die Spinne dann auf die Coconstab, ruckelte noch etwas hin und her, wie um die bequemste Stellung zu finden, und begann mit der Ablage des Eiballens (Abb. 2). Das Anbringen des Eiballens wurde bereits im Forum gezeigt (Abb.: http://www.makro-forum.de/viewtopic.php ... 99ae58b2b4 ). Der Eiballen wurde nicht im Cocon versorgt, sondern lediglich auf der Coconstab fixiert

Anschliessend erfolgte dann eine hektische Aktivität um den Eiballen herum. Aus allen "Rohren", dh. allen 5 Spinndrüsen, wurden die Fäden ausgestossen. Oft nahm die Spinne die Spinnmasse mit einem Bein auf und deckte den Eiballen wie mit einem weissen Lacken zu (Abb. 3). Es folgte dann eine Phase, in der das weisse Eiballengespinnst mit braunen, lockeren Fäden umhüllt wurden. Das sah bald aus, wie ein feiner ungekämmter Wuschelkopf (Abb.4). Die verschiedenen Fadenarten sollen unterschiedliche Funktionen haben (Tarnung, Mechanischer Schutz, Isolierung).

Bisher waren etwa 60 Minuten vergangen. Es nachtete nun rasch ein und wurde zu dunkel um das fertige Cocon noch ablichten zu können (ich wollte nicht mit Kunstlicht weiter arbeiten). Am nächsten Morgen präsentierte sich das fertige Cocon in seiner ganzen Pracht im frischen Tau, aufgehängt in einem lockeren Netz von Fangfäden.

Einen Tag lang bewachte die Spinne noch ihr Cocon (Abb.5), und wanderte dann am Boden wieder (man staune) in ihr etwa 1m entferntes Netz, wo immer noch eine eingewickelte Mahlzeit zum Verzehr bereitstand, die auch sofort wieder angenommen wurde.

Neben Pilzbefall (Feuchtigkeit!) drohen dem Cocon Gefahr von Schlupfwespen, die frische Cocons anstechen. Die Wespenlarven fressen dann die Eier im Cocon der Wespenspinne. Eine Wespe, die der Wegwespe (Auplopus carbonarius) gleicht, wurde denn auch "prompt" am Morgen nach der Coconbildung beobachtet wobei dies natürlich auch einfach reiner Zufall sein konnte."


Beitragsersteller: Jürgen Fischer (AGEID723)
Fotograf:
Felix Speiser (AGFID3446)

Der Basis-Sockel wird hergestellt

Verfasst: 18. Jul 2017, 22:10
von Artengalerie
Der Basis-Sockel wird hergestellt

Beitragsersteller: Jürgen Fischer (AGEID723)

Fotograf:
Felix Speiser (AGFID3446)

Der Eiballen wird in den Sockel gepresst

Verfasst: 18. Jul 2017, 22:11
von Artengalerie
Der Eiballen wird in den Sockel gepresst

Beitragsersteller: Jürgen Fischer (AGEID723)

Fotograf:
Felix Speiser (AGFID3446)

Noch mehr Isoliermaterial

Verfasst: 18. Jul 2017, 22:17
von Artengalerie
Noch mehr Isoliermaterial

Beitragsersteller: Jürgen Fischer (AGEID723)

Fotograf:
Felix Speiser (AGFID3446)

Die Isolierschichten folgen

Verfasst: 19. Jul 2017, 14:57
von Artengalerie
Die Isolierschichten folgen

Beitragsersteller: Jürgen Fischer (AGEID723)

Fotograf:
Felix Speiser (AGFID3446)

Der Kokon ist geschafft

Verfasst: 20. Jul 2017, 07:37
von Artengalerie
Der Kokon ist geschafft

Beitragsersteller: Jürgen Fischer (AGEID723)

Fotograf:
Felix Speiser (AGFID3446)