001 Raublattgewächse - Boraginaceae

oder auch Boretschgewächse genannt

Zu den Boragniaceae gehören vollkommen (rau) behaarte Pflanzen. Die radiärsymmetrischen Blüten sind blau oder rosa bzw. wechseln die Farbe.

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001 Raublattgewächse - Boraginaceae

Beitragvon Artengalerie » 28. Okt 2020, 17:00

001 Familienbeschreibung Raublattgewächse - Boraginaceae








Systematik und Verbreitung:
Gattungen: 110 (!65), Arten: etwa 1595 (3000)
Die Ordnung Boraginales besteht nur aus der Familie der Raublattgewächse. Diese können keiner Ordnung sicher zugeordnet werden (Familie unsicherer Stellung) und verbleiben vorläufig in einer eigenen Ordnung.
Sie sind weltweit verbreitet, vor allem in den gemäßigten Zonen und den Subtropen. Sie haben ihren Schwerpunkt im Mittelmeergebiet
Heimische Pflanzen:
Gattungen: 17, Arten: ca. 54
Sonnenwende (Heliotropium), Lotwurz (Onosma), Wachsblume (Cerinthe), Natternkopf (Echium), Steinsame (Lithospermum), Vergissmeinnicht (Myosotis), Schlangenäuglein bzw. Scharfkraut (Asperugo), Igelsame (Lappula), Nabelnüsschen (Omphalodes), Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera), Hundszunge (Cynoglossum), Lungenkraut (Pulmonaria), Mönchskraut (Nonea), Spanische-Ochsenzunge (Pentaglottis), Abraham-Isaac-Jacob (Trachystemon), Acker-Krummhals/Ochsenzunge (Anchusa), Beinwell (Symphytum)
Nutzpflanzen:
Borretsch-Gurkenkraut (Borago) wird als Küchenkraut verwendet. Die Wurzeln der Schminkwurz (Alkanna tinctoria) enthalten roten Farbstoff, der zum Färben von Holz, Marmor, Wein, Kosmetik und Arzneimittel verwendet wird
Zierpflanzen:
Vergissmeinnicht (Myosothis), Lungenkraut (Pulmonaria), Hundszunge (Cynoglossum)
Giftpflanzen:
Borretsch-Gurkenkraut (Borago) enthält leberschädigende Pyrrolizidinalkaloide. Daher sollten ihre Blätter nicht gegessen werden.
Beschreibung:
Meist einjährige bis ausdauernde Kräuter (heimische Arten), aber auch Sträucher, Bäume und Lianen.
Die Blätter und Stängel sind oft sehr rau behaart, daher der Name Raublattgewächse.
Die Blüten sind meist radiärsymmetrisch mit 5 Blütenblättern. Die Blüten stehen oft in einem Wickel: Die nächste Blüte sitzt jeweils an einem Seitenzweig, welcher unterhalb der vorherigen Blüte entspringt. Die 5 Staubblätter sind mit den Blütenblättern verwachsen. Trennt man eine Blüte längs auf, sind diese in ihrer ganzen Länge zu sehen. Die Narbe ist beim Blick in die Blüte von den Staubbeuteln verdeckt.
An der Basis der Kronblätter sind oft Schlundschuppen zu erkennen. Sie haben eine andere Farbe und stehen etwas ab, bzw. verdecken den Eingang der Blüte. Sie versperren den freien Zugang zum Nektar. Damit soll erreicht werden, dass nur das Insekt an den Nektar kommt, das auch ein potentieller Bestäuber ist (Insekten mit langen Rüsseln). Oft könnt ihr Löcher seitlich in der Blütenröhre entdecken. Diese entstehen durch Nektarräuber, die den Nektar "rauben", ohne die Pflanze zu bestäuben (Erdhummeln). Durch diese Löcher gelangen auch Käfer an den Nektar. Gut zu sehen sind die Schlundschuppen beim Vergissmeinnicht: Es handelt sich um den kleinen gelben Kreis in der Blütenmitte.
Der Kelch besteht aus 5 verwachsenen Kelchblättern.
Die Blätter stehen wechselständig, sind ungeteilt und ganzrandig, ohne Nebenblätter.
Die Stängel sind rund
Bevorzugter Lebensraum:
keine bestimmte Bevorzugung.
Besonderheiten:
Einige Arten verändern während der Anthese (Zeit vom öffnen der Knospe bis zum Verblühen) ihre Blütenfarbe. Dieser Farbwechsel kann unterschiedliche Ursachen haben (pH-Wert-Änderung, Pigmentüberlagerungen, Zellen-Innendruck), dabei ändert sich die Farbe von rosa zu blau, gelb zu weiß oder gelb zu rosa oder blau. Für die Bestäuber ist das ein Hinweis auf den Reifezustand der Blüte und zeigt somit den Grad der Nektarproduktion an.


Familienbeschreibung: hawisa (AGEID8135)
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