Fall der 2. der Buchen-Schwestern

Landschaftsfotos sowie Fotos aus Flora und Fauna, die keine Makrofotos sind, also einen Abbildungsmaßstab < 1:15 haben.
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Corela
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Fall der 2. der Buchen-Schwestern

Beitragvon Corela » 21. Okt 2017, 11:12

Hallo,

die beiden Buchen aus diesem Thread wurden auch Buchen-Schwestern genannt.
Nun ist auch die 2. gefallen.
Als ich gestern hin kam, hatte ich schon Tränen in den Augen,
obwohl ich wusste, dass sie früh am Morgen gefällt werden sollten
und dass es wirklich nötig war.
Aber wenn man das Buch von Herrn Wohlleben gelesen hat,
bleiben solche Emotionen nicht aus.

Blick auf beide Baumstümpfe
Kamera: Canon EOS 5D Mark IV
Objektiv: Canon 100/2.8 Makro @ 35mm
Belichtungszeit: 1/60s
Blende: f/11
ISO: 500
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe):
Stativ: Sirui
---------
Aufnahmedatum: 19.10.2017
Region/Ort: Rheinland
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
20171019_37---Kopie.jpg (501.08 KiB) 312 mal betrachtet
20171019_37---Kopie.jpg

Der Durchmesser ist so ca. 1,3 Meter, die gesamte "ausgehöhlte" Höhe dürfte >2,5 Meter gewesen sein
Kamera: Canon EOS 5D Mark IV
Objektiv: Canon 100/2.8 Makro @ 16mm
Belichtungszeit: 1/60s
Blende: f/11
ISO: 1250
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe):
Stativ: Sirui
---------
Aufnahmedatum: 19.10.2017
Region/Ort: Rheinland
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
20171019_53---Kopie.jpg (494.19 KiB) 312 mal betrachtet
20171019_53---Kopie.jpg

Die Bruchstelle beim liegenden Stamm
Kamera: Canon EOS 5D Mark IV
Objektiv: Canon 100/2.8 Makro @ 30mm
Belichtungszeit: 1/60s
Blende: f/11
ISO: 1600
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe):
Stativ: Sirui
---------
Aufnahmedatum: 19.10.2017
Region/Ort: Rheinland
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
20171019_71---Kopie.jpg (500.63 KiB) 312 mal betrachtet
20171019_71---Kopie.jpg

Die andere Seite der Bruchstelle
Kamera: Canon EOS 5D Mark IV
Objektiv: Canon 100/2.8 Makro @ 30mm
Belichtungszeit: 1/60s
Blende: f/11
ISO: 500
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe):
Stativ: Sirui
---------
Aufnahmedatum: 19.10.2017
Region/Ort: Rheinland
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
20171019_72---Kopie.jpg (497.2 KiB) 312 mal betrachtet
20171019_72---Kopie.jpg
Zuletzt geändert von Corela am 21. Okt 2017, 23:52, insgesamt 3-mal geändert.
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Conny


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„Die Abende im Garten sind so schön, daß ich mich nicht entschließen konnte, mich an den Schreibtisch zu setzen“ – Max Liebermann, 1911.
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Fall der 2. der Buchen-Schwestern

Beitragvon Gabi Buschmann » 21. Okt 2017, 12:52

Hallo, Conny,

ich kann deine Gefühle so gut nachvollziehen. Es sind halt Lebenwesen und man
empfindet so eine Baumfällung als einen sehr gewalttätigen Akt. Es ist ja
meistens so, dass die Gefühle nicht zur Vernunft passen, da hilft die Einsicht
in die Sinnhaftigkeit dieser Aktion dann halt nur bedingt.

An meinem Arbeitsplatz gab es im Innenhof eine riesige, über 150 Jahre
alte Robinie und ich hatte mein Büro auf Höhe der Krone und konnte über
18 Jahre hinweg den Wechsel der Jahreszeiten in dieser Robinie beobachten.
Im Frühjahr kamen - wenn der Baum die Blütenknospen ausgetrieben hatte -
als erstes die Ringeltauben, für die das ein absoluter Leckerbissen zu sein
scheint. Ein Pärchen brütete auch regelmäßig im Baum. Wenn er blühte,
war der Hof mit dem Duft der Blüten erfüllt und der Baum war voller Flug-
nsekten. Grünfinken, Kleiber, Meisen, Amseln - jede Menge Vögel
nisteten und kamen, um Futter zu suchen. In meinem vorletzten Arbeitsjahr
war es dann soweit, der Baum musste gefällt werden. Das war heftig und
für mich ganz schrecklich, aber auch bei ihm war es so, dass er innen
schon sehr morsch und hohl war. Aber gerade in der Stadt blutet dir das
Herz, wenn so ein Biotop, dass diese Robinie für so viele Lebenwesen war,
plötzlich stirbt.
Besonders aufregend war es am Schluss, da mussten die Fällarbeiten
erstmal gestoppt werden, weil im Bauminneren Fledermäuse ihre Wohnstätte
gefunden hatten. Sie sind aber wohl durch die Fällarbeiten vertrieben worden,
jedenfalls ging es dann - nach Prüfung durch die Umweltbehörde - weiter und
jetzt steht am Platz der Robinie ein junges Amberbäumchen.
Liebe Grüße Gabi
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Beitragvon Harmonie » 21. Okt 2017, 15:38

Hallo Conny,

da fällt mir nur "Auah...." zu ein.
Innerlich so zerfressen und außen trotzdem noch eine schöne Fassade zeigen......das kann wohl nur die Natur.
Ihr Leiden verbirgt sie sehr lange vor unseren Augen.

LG
Christine
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
An dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an all die User, die meinen Bildern
Beachtung, Aufmerksamkeit und Kommentare schenken.
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--- Alle hier von mir gezeigten Bilder dürfen ungefragt für die Artengalerie verwendet werden. ---
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Fall der 2. der Buchen-Schwestern

Beitragvon piper » 22. Okt 2017, 20:23

Hallo Conny,

immer wieder ein Jammer :-(
Aber wenn man sich den Stamm ansieht, war
sicher nicht zu vermeiden gewesen.
verstehen kann ich Dich aber gut.
Ich habe das Buch auch gelesen....
Liebe Grüße Ute

Die Freude am Kleinen ist die schwierigste Freude, denn es gehört ein großes Herz dazu.
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Fall der 2. der Buchen-Schwestern

Beitragvon Fietsche » 23. Okt 2017, 11:00

Hallo Conny,

es ist halt so mit alten Bäumen, es ist natürlich auch abhänig der Art,
die einen werden innen hohl die anderen wiederum vertrocknen wenn
sie eine bestimmte grösse erreicht haben. Sie müssen dann halt
gefällt werden damit sie nicht zu Unfallverursacher werden, gerade in Stadt
kommt es zu Unfällen. So wie man aus Berichten in der Zeitung lesen kann.
LG. Fietsche :shock:

http://www.fietsche.fi
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Fall der 2. der Buchen-Schwestern

Beitragvon hawisa » 24. Okt 2017, 08:14

Hallo Conny,

ja, da blutet auch immer mein Herz.

Habe das Buch auch gelesen.

Ist immer eine Abwägungssache. Steht der Baum im Verkehrssicherungsraum muss die Verkehrssicherungspflicht gewährleistet sein.

Das bedeutet nicht immer das Fällen des Baumes. Im Strassenbereich ist es meist Sinnvoll. Im Parks, ähnlichen Anlagen oder Wäldern ist es oft eine Kosten -Nutzen-Rechnung.

Was ist es für ein Baum, wie alt, wie geschädigt und wie teuer ist die "Instandhaltung" (und das bei einem Lebewesen).

Spezialfirmen können geschädigte Stellen im Baum entfernen und diese Stellen dann stabilisieren. Das kostet aber viel Geld.

Mein Lieblingsrevier, das Weitmarer Holz wird nicht wirtschaftlich betrieben. Das lohnt sich ob der Größe von 80 Hektar nicht. So werden nur Bäume am Wegrand gefällt. Größere Fällaktionen gab es nur nach den Stürmen Kyrill (2007) und Ela (2014). Gerade Ela hat verheerende Schäden hinterlassen und tiefe Lücken gerissen.

Sonst dürfen die Bäume hier ruhig fallen.
Liebe Grüße und immer "Gut Licht"
Willi

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Fall der 2. der Buchen-Schwestern

Beitragvon schaubinio » 26. Okt 2017, 23:03

Hey Conny hier muss man abwägen ob der Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen.

Auf Madeira im Ort Monte, einem sehr bekannten Pilgerort, wurden zwei Wochen vor
unserer Ankunft 18 Pilger von einem umgestürzten Baum erschlagen. :shock:

Hätten die Forstbehörden in Portugal so sensibilisiert ihre Aufgaben verfolgt wie
hier zu Lande, könnten diese Menschen vielleicht noch leben.

Leider sind solche Katastrophen nie vorhersehbar. Dennoch sind solche Maßnahmen
in den meisten Fällen unabdingbar, erst recht wenn solche Baumgiganten in Wohngebieten stehen.

Vor dem Hintergrund des Buches werden in Deinem Fall natürlich Emotionen geschürt.
Bleibt dennoch die Frage über Sinn und Zweck solcher Maßnahmen.
Zuletzt geändert von schaubinio am 26. Okt 2017, 23:06, insgesamt 1-mal geändert.
L.g Stefan, der mit dem -f-

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Fall der 2. der Buchen-Schwestern

Beitragvon Corela » 27. Okt 2017, 10:30

Hallo,

da ich an dieser Stelle oft rumgestanden bin und mit den arbeitenden Menschen gesprochen habe,
auch eine Kamera um den Hals hatte,
wurde ich mehrfach von Park-Besuchern angesprochen.
Es war unglaublich, welche Meinungen zu Tage kamen.
In so einem Schlosspark können Bäume nicht stehen bleiben,
die eine Gefahr darstellen und Punkt.
Der Parkleiter handelt im Rahmen seiner Möglichkeiten sehr umsichtig, es liegt überall Totholz rum,
Baumstämme und -Scheiben werden aufgestellt,
aber die Sicherheit geht immer vor.
lG
Conny


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