die Siesta in der Mittagshitze Perus erlaubt mir schonmal eine erste Bilddurchsicht.
Perus Norden ist heiß und fast wüstenartig, jedenfalls hier an der Küste. Nach den reichen Nebelwäldern von letzter Woche ein echter Kontrast. Insgesamt wirkt das Land ein Stück ärmer und dreckiger als Ecuador aber die ellenlange Küste ist ein Traum.
Auf diese dunklen Gesellen hatte ich schon in Ecuadors Tiefländern angelegt, aber mit nicht wirklich vorzeigbarem Erfolg. Ich meine, gestern hatte ich da etwas mehr Erfolg. Die Rabengeier (Coragyps atratus) sind hier im Flachland recht häufig. Sie leben ursprünglich an Flussläufen und anderen feuchten und eher offenen Lebensräumen. Entsprechend habe ich sie vor allem an der Küste und im Osten in Ortschaften in Flussnähe beobachtet. Sie sind Aas- und Abfallvertilger und als solcher generell eher geschätzte tierische Nachbarn. Bei Gelegenheit machen sie aber auch selbst Beute auf wehrlose Insekten, Echsen oder Vogelbruten. Man findet sie von den südlichen USA bis weit in den Süden Südamerikas.
Mit den Geiern der Alten Welt (Afrika, Asien) sind die Neuweltgeier (Amerikas), zu denen neben 6 weiteren Arten (z.B die imposanten Kondore) die Rabengeier gehören, übrigens nur entfernt verwand. Die afrikanischen und asiatischen Geier sind enger mit unseren Mäusebussarden und anderen in Deutschland heimischen Greifvogelarten verwandt. Die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Gruppen beruhen auf konvergenter Evolution, in der beide Gruppen ähnliche Nischen innerhalb ihres Lebensraumes - nähmlich die der Aasvertilger - besetzt haben.
Übrigen, an der elfenbeinfarbgen Schnabelspitze erkennt man, dass es sich um Alttiere handelt. Bei Jungtieren ist der Schnabel einfarbig dunkel.
Liebe Grüße
Aj
