Tief im Flechtwerk der Schuppen.

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A_K
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Beitragvon A_K » 2. Feb 2018, 18:19

Guppy hat geschrieben:Quelltext des Beitrags
Im stark vergrössernden Abbildungsmassstab kann ein 2x Telekonverter, die Bildbreite auf die Hälfte reduzieren, die Auflösung (LP/mm) steigt aber kaum an.
Dies vor allem dann, wenn die Kamera höher auflöst, wie das Objektiv.

Kurt


Ja sicherlich, aber wir hatten ja genau das Gegenteil gemutmaßt, nämlich daß der Sensor das Bild des Objektivs nicht auflösen kann, weil die Pixeldichte viel geringer ist als bei der Starshot Orion.In diesem Fall würde es meines Erachtens helfen wenn der Konverter die Details soweit "auseinanderzieht" das die Pixel sie unterscheiden können.
Aber wie an anderer Stelle bereits gesagt habe ich Zweifel of das 60er wirklich mehr Details pro Fläche liefert als der Sensor ausflösen kann. Ich spreche dabei immer von der Sensorseitigen Ausflösung!
Viele Grüße,
Alexander
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Beitragvon Guppy » 2. Feb 2018, 19:53

Hallo Alexander
Die Auflösungsgrenze ist klar definiert, durch einen noch bestehenden Kontrast von 5%.
Das ist alles, wie sich die Auflösungskurve darüber und darunter verhält ist nicht definiert.
Weiters ist es beim Bayer Sensor so, dass er speziell für die Erfassung eines Linien Testmusters optimiert ist.
Ebenfalls zeigt sich in der Praxis, dass ein höheres Auflösungsvermögen einer digitalen Kamera im Gegensatz zum analogen Objektiv sehr dienlich und im Bild sichtbar ist.

Beispiel Fotokopierer.
Um zu verstehen was Auflösung ist und wie sie sich beim Abbilden mit optischen Geräten auswirkt, sollte man folgenden einfachen Versuch ausführen.
Dazu wird ein gemaltes oder hoch aufgelöstes Bild oder ein analoges Farbfoto, in etwa A4 Format benötigt.
Es wird mit einem Farbkopierer in bestmöglicher Qualität kopiert.
Diese Kopie besitzt dann die maximale Auflösung die der verwendete digitale Fotokopierer leisten kann.
Nehmen wir nun an, dass dies der maximalen Leistung einer Kamera mit Objektiv entspricht und kopieren nun dieses Blatt mit der gleichen Abbildungsqualität,
also gleich hohe Auflösung des kopierenden Gerätes und vergleichen nun diese Kopien, dann fällt neben diversen Farbunterschieden auf,
dass die zweite Kopie weniger hoch aufgelöst ist, obwohl sie mit derselben Auflösung kopiert wurde!

Daraus kann man schliessen, dass ein Objektiv, das ein Bild mit einer Auflösung von z.B. maximal 1000LP/mm auf den Foto-Chip projiziert auch dann,
wenn die Kamera 1000LP/mm auflösen kann, das Bild niemals 1000LP/mm besitzt.

In einem Vergleich verwendete ich eine Strichvorlage auf Fotopapier "Microcopy Resolution Test Chart, National Bureau of Standards-1963-A" die kleinste Auflösung beträgt 18LP/mm,
die Kopie mit dem Fotokopierer besass eine Auflösung von 11LP/mm, dies sagt aus, dass der Kopierer eine maximale Auflösung von 11LP/mm besitzt.
Fertigt man nun eine Kopie der Kopie mit dem gleichen Gerät an, besitzt diese Kopie nur noch eine Auflösung von 7.1LP/mm also nur noch 64.5%.
Es ist also eine Reduzierung der Auflösung von 35.5% aufgetreten, obwohl der Kopierer ja eigentlich 11LP/mm auflösen kann!
Auch bei weiteren Kopien ergibt sich wiederum eine Reduktion der Auflösung um 25% und weiters um 20%, dann um 15% usw.

Kurt
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Beitragvon A_K » 2. Feb 2018, 20:28

Ja das ist schon richtig, aber ich hatte ja auch nichts gegenteiliges geschrieben.
Um die gleiche Auflösung theoretisch erreichen zu können, müßte das Streifenmuster exakt einen Pixel breit sein aund auch jeder helle und dunkle Streifen exakt auf jeweils einem Pixel zu liegen kommen. In der Praxis ist das natürlich nicht machbar, alleine schon deshalb weil die Strukturen nicht rechtwinklig sind und natürlich auch schräge Linien oder Kurven sein können. Dann ist eine Interpolation aus verschiedenen Pixeln für jeden Bildpunkt erforderlich und jede Interpolation ist mit Verlusten verbunden.
Viele Grüße,

Alexander
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Beitragvon Hans.h » 2. Feb 2018, 20:54

Hallo nochmal,

Ich hab´das Schuppenbild nochmal mit " Deconvolution" der Software "Image Analyzer" bearbeitet-und es zeigt Wirkung.

Hans. :)
Dateianhänge
Kamera: Nikon D90
Objektiv: Nikkor 3.5/85mm
Belichtungszeit:
Blende:
ISO:
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG):
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe):
Stativ: Giotto MTL 93518/Giotto MH 1311
---------
Aufnahmedatum: 02.02.2018
Region/Ort: Ingolstadt
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
Unbenannt.JPG V Schuppe.JPG (473.16 KiB) 344 mal betrachtet
Unbenannt.JPG V Schuppe.JPG
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Beitragvon A_K » 2. Feb 2018, 21:16

Hallo Hans,

ist das jetzt etwas anderes als normales Nachschärfen? Rechts habe ich unscharf maskiert: Stärke 123, Radius 2,5 Schwellenwert 19
Dateianhänge
Unbenannt-1.jpg (377.04 KiB) 338 mal betrachtet
Unbenannt-1.jpg
Zuletzt geändert von A_K am 2. Feb 2018, 22:14, insgesamt 2-mal geändert.
Viele Grüße,

Alexander
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Beitragvon Guppy » 2. Feb 2018, 22:20

Hallo Alexander
Deconvolution oder Entfernen der Bewegungsunschärfe, kann einfach mit der Option "Deblur" von Topaz Details gemacht werden,
oder etwas anspruchsvoller mit PhotoShop "Filter", "Scharfzeichnungsfilter", "Selektiver Scharfzeichner" bei Verringern "Bewegungsunschärfe" wählen,
da kann die Stärke und der Winkel der Verwischung gewählt werden
oder mit noch mehr an Optionen, mit der gratis Software Fitswork, "Bearbeiten" "Schärfen", "Entfalten (Deconvolution)" ausgeführt werden.

Mit Deconvolution kann eine feine Verwischung zurückgerechnet werden.

Zur Auflösung:
Auch bei der Digitalisierung von analogen Signalen z.B. analoge Töne mit einer Frequenz bis zu maximal 20kHz, ist es von Vorteil,
wenn die Samplingfrequenz (Abtastfrequenz) ein mehrfaches der maximalen analogen Frequenz besitzt, z.B. bei der Audio CD mit 44.1 kHz, was als minimal empfunden wird.
Hier (Audio) spricht man beim Nyquist-Shannon-Theorem davon, dass die Samplingfrequenz mindestens doppelt so hoch sein muss wie die analoge Frequenz
und im Studio verwendet man oft 192kHz, also eine Abtastfrequenz die etwa 9 mal höher ist.

Der Vergleich ist nicht ganz sauber, doch es zeigt, dass bei der Umwandlung von einem analogen Signal in ein digitales,
es sehr dienlich ist, wenn diese mit einer höheren Abtastfrequenz (Auflösung) erfolgt.
Zu beachten ist, dass ich bei der Fotografie nicht von der analogen Helligkeit eines Pixelpunktes rede der digitalisiert wird,
sondern von den analogen Linien des Objektiv, die in Punkte (MegaPixel des Sensors) gerastert werden, also Auflösung.

Maximales Auflösungsvermögen der Optik = maximales Auflösungsvermögen des Sensors, reicht sicher nicht aus!

Kurt
Zuletzt geändert von Guppy am 2. Feb 2018, 22:26, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitragvon A_K » 2. Feb 2018, 22:38

Danke Kurt, muß ich mir mal anschauen...
Viele Grüße,

Alexander
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Beitragvon Hans.h » 3. Feb 2018, 08:02

Hallo Alexander,

Bei dem Schuppenbild ist der Unterschied in den Schärfungsmethoden kaum zu sehen.

Aber es gibt ihn....Während bei "Unscharf Maskieren" lediglich die Bildkanten des vorhandenen Bildes im Kontrast verstärkt werden,
werden bei "Deconvolution" die Beugungsscheibchen im Bild restauriert.
Die Beugungsscheibchen eines Bildes können aus verschiedenen Gründen deformiert sein. In der Astronomie vor allem, durch die Erdatmosphäre. Bei Mikrobildern, durch Fehler in der Optik bzw. im Sensor oder auch minimale Erschütterungen usw...
Mit der Deconvolutionsschärfung wird also ein Beugungsscheibchen wieder optimal kreisrund und kann somit die Auflösung im Bild steigern.

Hans. :)
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Beitragvon A_K » 3. Feb 2018, 11:26

Hallo Hans,
danke für die einleuchtende Erklärung.

"Deconvolutionsschärfung wird also ein Beugungsscheibchen wieder optimal kreisrund"
Die Frage ist in aber ob in Deinem Fall die Beugungsscheibchen überhaupt unrund sind. Bewegungsunschärfe erkenne ich in Deinem Bild nicht. Vermutlich ist die Grundunschärfe in Deinem Bild auf Beugung zurückzuführen und die Beugungsscheibchen sind schon perfekt rund. Deshalb der minimale Unterschied zum normalen unscharf Maskieren.
Aber danke für den Denkanstoß sich auch mal mit anderen Schärfungsmethoden zu beschäftigen. Ich habe nie etwas anderes als Unscharf Maskieren verwendet :oops:
Zuletzt geändert von A_K am 3. Feb 2018, 11:36, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße,

Alexander

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