Spinnwebfäden - Ein Motiv zum Testen der Ausrüstung
Verfasst: 8. Aug 2012, 18:53
Liebe Freunde der Makrofotografie,
als erfahrungsammelnder Makrofotograf probiere ich gerade verschiedene Mikroskopobjektive bezüglich Auflösungsvermögen, chromatischer Aberration und Randunschärfe aus. Mein Aufbau zielt darauf ab, den Sensor der Kamera in die Ebene des reellen Zwischenbildes zu legen (keine Tubuslinse, kein Okular). Da ich nur 160er Objektive gewählt habe, ist der Abstand zwischen Objektivauflage und Kamera-Sensor also 15 cm.
Ich fragte mich dann, welches Objekt wohl an besten geeignet sein mag, um Bilder bezüglich Auflösungsvermögen, chromatischer Aberration (CA), Randunschärfe und eventuall "sub-surface-scattering" (SSS) zu testen. Bunte Objekte, wie Schmetterlingsflügel, finde ich ungeeignet, weil die CA nicht so gut zu identifizieren ist. Homogen über die ganze Bildfläche verteilte Mikrostrukturen finde ich auch ungeeignet, weil CA und Randunschärfen schwer zu identifizieren sind und man festlegen muß, auf welchen Bildbereich man sich konzentrieren will.
Also habe ich mir ein Objekt gewählt, welches die erwähnten Nachteile nicht aufweist: Es sind Spinnwebfäden (farblos), die auf einem planaren schwarzen Ring aus Hartplastik (Baumarkt) aufgespannt sind (1. Bild). Zwar ein langweiliges Motiv, aber für den Zweck gut geeignet! (Rand des Ringes dünn mit etwas Weissleim einschmieren, dann hinter ein Spinnnetz führen und nach vorne drücken. Das ergibt eine ziemlich planare Anordnung der dünnen Fäden.)
Da die Schärfentiefe einer einzelnen Aufnahme geringer ist als die Planarität des Objektes, sind die folgenden Makroaufnahmen gestackt (Vorschub 0,006 mm). Somit ist sichergestellt, dass Randunschärfen auf die Objektivqualität zurückzuführen sind. Die Beleuchtung des Objektes ist immer gleich. Die dünnsten Fäden haben einen Durchmesser von ca. 0,02 mm.
In diesem Thread beschränke ich mich auf 3 Mikroskop-Objektive:
1. Hertel & Reuss 10x/ NA=0.30,
2. Lomo APO 10x/0,3 und
3. Zeiss/Jena NEOFLUAR 16x/0,40 160/-.
Es sind erstaunlich deutliche Unterschiede zu erkennen. Das Hertel & Reuss 10x Objektiv zeigt bis zum Rand gute Schärfe und kaum CA (2. Bild). Interessant ist, dass eine Verlängerung des Tubus um 5 cm einen höheren Abbildungsmassstab ohne erkennbaren Verlust an Auflösung bringt, eher im Gegenteil (3. Bild).
Das Lomo APO 10x Objektiv zeigt nur im Zentrum eine gute Abbildung. Zum Rand hin treten gravierende CA und Randunschärfe auf (4. Bild).
Das Zeiss/Jena NEOFLUAR 16x weist zwar ein mittel-gutes Auflösungsvermögen auf, aber störende CA (5. Bild). (Ich vermute, dass die CA dieses Objektivs erst im Okular des Mikroskops korrigiert wird.)
als erfahrungsammelnder Makrofotograf probiere ich gerade verschiedene Mikroskopobjektive bezüglich Auflösungsvermögen, chromatischer Aberration und Randunschärfe aus. Mein Aufbau zielt darauf ab, den Sensor der Kamera in die Ebene des reellen Zwischenbildes zu legen (keine Tubuslinse, kein Okular). Da ich nur 160er Objektive gewählt habe, ist der Abstand zwischen Objektivauflage und Kamera-Sensor also 15 cm.
Ich fragte mich dann, welches Objekt wohl an besten geeignet sein mag, um Bilder bezüglich Auflösungsvermögen, chromatischer Aberration (CA), Randunschärfe und eventuall "sub-surface-scattering" (SSS) zu testen. Bunte Objekte, wie Schmetterlingsflügel, finde ich ungeeignet, weil die CA nicht so gut zu identifizieren ist. Homogen über die ganze Bildfläche verteilte Mikrostrukturen finde ich auch ungeeignet, weil CA und Randunschärfen schwer zu identifizieren sind und man festlegen muß, auf welchen Bildbereich man sich konzentrieren will.
Also habe ich mir ein Objekt gewählt, welches die erwähnten Nachteile nicht aufweist: Es sind Spinnwebfäden (farblos), die auf einem planaren schwarzen Ring aus Hartplastik (Baumarkt) aufgespannt sind (1. Bild). Zwar ein langweiliges Motiv, aber für den Zweck gut geeignet! (Rand des Ringes dünn mit etwas Weissleim einschmieren, dann hinter ein Spinnnetz führen und nach vorne drücken. Das ergibt eine ziemlich planare Anordnung der dünnen Fäden.)
Da die Schärfentiefe einer einzelnen Aufnahme geringer ist als die Planarität des Objektes, sind die folgenden Makroaufnahmen gestackt (Vorschub 0,006 mm). Somit ist sichergestellt, dass Randunschärfen auf die Objektivqualität zurückzuführen sind. Die Beleuchtung des Objektes ist immer gleich. Die dünnsten Fäden haben einen Durchmesser von ca. 0,02 mm.
In diesem Thread beschränke ich mich auf 3 Mikroskop-Objektive:
1. Hertel & Reuss 10x/ NA=0.30,
2. Lomo APO 10x/0,3 und
3. Zeiss/Jena NEOFLUAR 16x/0,40 160/-.
Es sind erstaunlich deutliche Unterschiede zu erkennen. Das Hertel & Reuss 10x Objektiv zeigt bis zum Rand gute Schärfe und kaum CA (2. Bild). Interessant ist, dass eine Verlängerung des Tubus um 5 cm einen höheren Abbildungsmassstab ohne erkennbaren Verlust an Auflösung bringt, eher im Gegenteil (3. Bild).
Das Lomo APO 10x Objektiv zeigt nur im Zentrum eine gute Abbildung. Zum Rand hin treten gravierende CA und Randunschärfe auf (4. Bild).
Das Zeiss/Jena NEOFLUAR 16x weist zwar ein mittel-gutes Auflösungsvermögen auf, aber störende CA (5. Bild). (Ich vermute, dass die CA dieses Objektivs erst im Okular des Mikroskops korrigiert wird.)