Gefährdung der Amphibien durch Infektionen

Interessante Beobachtungen aus dem Leben unserer Makromotive oder unserer Naturmotive mit dokumentarischem Charakter
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Werner Buschmann
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Gefährdung der Amphibien durch Infektionen

Beitragvon Werner Buschmann » 20. Jan 2019, 00:54

Hallo Werner,

Du hast mit Deinen Überlegungen und Hinweisen völlig Recht,
mit einer Ausnahme, bezüglich der Ranaviren hilft die Trockenheit
oder das Austrocken wenig, da hilft nur Erhitzen oder Desinfizieren.
________________
Liebe Grüße, passt auf Euch auf und vergesst das Lächeln nicht!
Werner
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Gefährdung der Amphibien durch Infektionen

Beitragvon schaubinio » 20. Jan 2019, 08:12

Werner33 hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Hallo Werner,

toll das Du das Thema wiederbelebt hat.

Das hier beschriebene hat seine Richtigkeit und Daseinsberechtigung, ein einhalten dieser Maßnahmen schützt unsere Amphibien vor Krankheiten :idea:

Was mir hier etwas zu kurzgekommen ist, DIE WEGRANDFOTOGRAFIE welche großen Sinn macht, da die Wegränder fast immer trockener sind als das Umfeld.
Somit wird einer Krankheitsübertragung stark entgegengewirkt, da sich im trockeneren Umfeld diese Krankheiten nicht so stark ausbreiten und übertragen können.
Aber was sage ich hier... die Wegrand Fotografie und das nicht betreten vom Umfeld ( Wiesen, Feuchtgebieten, Wald, Fauna usw.) ist hier ja üblich und im Grundverständnis und der Selbstverpflichtung geregelt :?:

Ein Aufstellen von Fotoausrüstung wie Stativ, Bohnensack, Pflanzenklammern in Gewässern oder feuchter Umgebung steigert die Krankheitsübertragungen um ein vielfaches, und sollt unbedingt vermieden werden :!:
Diese Gegenstände sind durch Auszüge, Befestigungsschellen, Kanten, Holräume und Oberflächenbeschaffenheit von Krankheitserregern fast nicht zu Reinigen und zu Desinfizieren :idea:
Ebenfalls sollte Rucksäcke, Fototaschen und das ganze Equipment am besten auf einer wasserdichten Unterlage abgelegt werden, welche nach beenden des Foto Ausflugs über den Hausmülles entsorgt wird.

Gruß Werner



Hallo Werner, gut das Du Deine Bedenken hier äußerst.

So können wir noch eigenverantwortlicher mit diesen Themen umgehen.

Setzt man sein Equickment an nur einem Gewässer ein,
sollte eine Übertragung ausgeschlossen sein.

Ich nutze bei meinen beiden Habitaten einmal ein Stativ,
weil das Wasser dort sehr tief ist.

Bei meiner zweiten Lokation nutze ich ein Bohnensäckchen welches ich mit einem ZIPP-Beutel gegen durchnässen schütze.

Es handelt sich hierbei um eine flache Trekkerrinne wo ein Stativ nicht optimal wäre.

Beide Habitate an einem Tag aufzusuchen, sollte unbedingt unterbleiben. :nono:

Danke für Deine Überlegungen und Anregungen zu diesem
wichtigen Thema. :DH:
L.g Stefan, der mit dem -f-

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Beitragvon Werner33 » 20. Jan 2019, 10:45

Werner Buschmann hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Ranaviren

Werner Buschmann hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Hallo Werner,

Du hast mit Deinen Überlegungen und Hinweisen völlig Recht,
mit einer Ausnahme, bezüglich der Ranaviren hilft die Trockenheit
oder das Austrocken wenig, da hilft nur Erhitzen oder Desinfizieren.


Hallo Werner,

da hast du recht, aber ein trockener Untergrund reduziert die Kontaktflächen zur Ausrüstung, mit welcher die Vieren in Berührung kommen können.
Legt man dann noch eine geeignete Unterlage darunter, welche man von innen nach außen zusammenschlägt und fachgerecht entsorgt ist viel geholfen.
Bei nassen Gegenständen ist dies um ein vielfaches problematischer, weil sich Wassertropfen / Feuchtigkeit von den Gegenständen am Fotorucksack, Taschen, Kleidung usw. ansammeln können, diese Gegenständer aber schwer zu Desinfizieren sind.

Ein weiterer sehr wichtiger Punk ist die Wegrand Fotografie :idea:

Zum überstehen von Renavieren und Pilzbefall im Bestand sind folgende Punkte wichtig :!:
stabile Populationen
guter Gesundheitszustand
guter Ernährungszustand
wenig Umweltstress
negative Einflüsse auf die Amphibienpopulation vermeiden

auf die drei ersten Punkte können wir wenig Einfluss nehmen, jedoch durch die konsequente Fotografie nur vom Weg aus, und durch sehr ausreichende Abstände zum Tier durch Mensch, Foto und Ausrüstung um Stress & negative Einflüsse zu vermindern :idea:

Gruß Werner
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Gefährdung der Amphibien durch Infektionen

Beitragvon Werner33 » 20. Jan 2019, 11:41

schaubinio hat geschrieben:Quelltext des Beitrags
Hallo Werner, gut das Du Deine Bedenken hier äußerst.

So können wir noch eigenverantwortlicher mit diesen Themen umgehen.

Setzt man sein Equickment an nur einem Gewässer ein,
sollte eine Übertragung ausgeschlossen sein.

Ich nutze bei meinen beiden Habitaten einmal ein Stativ,
weil das Wasser dort sehr tief ist.

Bei meiner zweiten Lokation nutze ich ein Bohnensäckchen welches ich mit einem ZIPP-Beutel gegen durchnässen schütze.

Es handelt sich hierbei um eine flache Trekkerrinne wo ein Stativ nicht optimal wäre.

Beide Habitate an einem Tag aufzusuchen, sollte unbedingt unterbleiben. :nono:

Danke für Deine Überlegungen und Anregungen zu diesem
wichtigen Thema. :DH:


Hallo Stefan,

dein Verhalten und Umsetzung finde ich vorbildlich und über verantwortungsbewusst :DH:

jedoch kann und möchte sich vermutlich nicht jeder Fotograf für jedes Gewässer / Feuchtgebiet ein separates Equipment zulegen ?
Den Zipp-Beutel zu wechseln, wir wohl das kleinste Problem für die meisten Fotografen sein.
Beim Stativ sieht dies für mich doch schon problematisch ans ? Erhitzen bis zur Wirksamkeit (Heißdampf über 110° erforderlich), wie lange macht dies das Stativ mit ? Desinfektion wie komme ich da an die versteckten Teile, Innenrohr, Schraubgewinde, Schellen usw. ?
Und die bösen Ranaviren sind nur durch erhitzen oder Desinfektion zu vernichten, ansonsten können diese Monate oder Jahre überleben und wieder aktiv werden.

Gruß Werner
Zuletzt geändert von Werner33 am 20. Jan 2019, 11:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Gefährdung der Amphibien durch Infektionen

Beitragvon schaubinio » 20. Jan 2019, 12:14

Werner33 hat geschrieben:
Hallo Stefan,

dein Verhalten und Umsetzung finde ich vorbildlich und über verantwortungsbewusst :DH:

jedoch kann und möchte sich vermutlich nicht jeder Fotograf für jedes Gewässer / Feuchtgebiet ein separates Equipment zulegen ?
Den Zipp-Beutel zu wechseln, wir wohl das kleinste Problem für die meisten Fotografen sein.
Beim Stativ sieht dies für mich doch schon problematisch ans ? Erhitzen bis zur Wirksamkeit (Heißdampf über 110° erforderlich), wie lange macht dies das Stativ mit ? Desinfektion wie komme ich da an die versteckten Teile, Innenrohr, Schraubgewinde, Schellen usw. ?
Und die bösen Ranaviren sind nur durch erhitzen oder Desinfektion zu vernichten, ansonsten können diese Monate oder Jahre überleben und wieder aktiv werden.

Gruß Werner



Hallo Werner, in diesem Beitrag wird klar an die User appeliert, das Sie Ihre Sorgfaltspflicht wahren.
Wir können unser Anliegen nur jährlich wiederholen :wink:

Wie das jeder für sich umsetzt liegt nicht in unserem Ermessen :pleasantry:

Ein wichtiger Beitrag ist, das man zumindest auf Möglichkeiten hinweist ein Risiko zu vermeiden.
Dazu zählt eben mit doppelten Equikment zu arbeiten, oder eben nur eine Lokation aufzusuchen.
L.g Stefan, der mit dem -f-



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Gefährdung der Amphibien durch Infektionen

Beitragvon Benjamin Tull » 27. Apr 2019, 20:50

Hallo Werner,
der Ansatz ist gut. Aber das war es dann auch leider schon.
Ich mag nicht schimpfen und auch nicht belehrend sein.

Die Verwendung der KHSO5 Lösung ist genauso praxisnah, wie der Mond von uns entfernt ist.
Warum?
Stellen wir uns vor, wir tragen Gummistiefel im Bereich des Gewässers. Wo sollen wir nach verlassen die Stiefel behandeln?
Am Rand des Gewässers (dann stellt sich die Frage, bis wohin die Lurche in das Umfeld vorstoßen), oder gar erst am Auto.
Das wiederum wäre auch nicht nachvollziehbar, denn dann würde man pathogene Keime munter bis zum Fahrzeug verschleppen.
Hier wiederum wäre dann ein weiteres Verschleppen in Autoreifen sehr wahrscheinlich.
Zudem ist die Verschleppung durch Wildtiere von Haus aus vorgegeben.

Ich bin kein Freund des NABU, das sind mir alles zu viel Theoretiker.
Ich habe schon zu viel Erfahrungen in Biotoppflege gesammelt.

So habe ich z.B. letzen Frühsommer am hinteren Fuße des Badberg auf einer Wiese gestanden. Ich gehe behutsam vor, zudem war es nicht im Naturschutzgebiet.
Ein Herr gab sich als NABU Mitarbeiter aus und forderte mich auf, die Wiese zu verlassen.
Ich fragte ihn warum, ich passe ja auf, wohin ich treten würde.
Er wollte mich nicht verstehen, vielleicht konnte er es auch nicht.
Also schlug ich ihm vor, dass man sich ja in zwei Wochen wieder hier treffen könnte um die Wiese nochmal in Augenschein zu nehmen. Er freute sich zunächst. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich ihm mitteilte, dass diese Wiese der Mahd zum Opfer fallen würde und das dann in dem genannten Zeitraum.
Er gab zu erkennen, das das stimmen würde.
Ich fragte ihn dann, was es dann für ein Unsinn wäre, mich von der Wiese herunter zu fordern.
Ich machte ihm den Vorschlag, er soll doch mal in´s Liliental und dort aufpassen, dass die Kinder der Touristen keine Bocksriemenzunge und Co zertreten.
Meine Meinung, alles Theoretiker, die genauso wenig an Naturschutz interessiert sind, wie die PETA an Tierschutz. DENN ist die Sau erst einmal weg, die man vor sich durch den Ort treibt, fehlt jegliche Daseinsberechtigung
Grüße
Ben
Liebe Grüße
Benjamin
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Gefährdung der Amphibien durch Infektionen

Beitragvon Werner Buschmann » 28. Apr 2019, 23:14

Hallo Benjamin,

mir ist das mit dem Desinfizieren auch zu kompliziert.
Ich ziehe trotzdem aus den Erkenntnissen hier Konsequenzen.

Meine:

Ich fahre halt nicht morgens nach Schlangenbad zu den Grasfröschen und am Abend
ins Goldsteintal nach Wiesbaden.

Meine Konsequenz ist das persönliche Verzichten, um bestimmte Tierarten nicht
zusätzlich zu gefährden.

Ich habe Erfahrungen mit vielen Menschen, mit dem NABU, mit dem BUND, mit Behördenvertretern im Naturschutz, etc.

Überall gibt es vernünftige Menschen, die sich Mühe geben.

Und, darauf kommt es an.
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Liebe Grüße, passt auf Euch auf und vergesst das Lächeln nicht!
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Gefährdung der Amphibien durch Infektionen

Beitragvon Benjamin Tull » 11. Mai 2019, 09:21

Richtig Werner,
Ich möchte auch nicht sagen, dass die Mitarbeiter schlecht sind. Jedoch hat es den Anschein, dass es oftmals an Fachkompetenz und entsprechender Weitsicht fehlt.
Bestes Beispiel Bärstadt. Da habe ich ja Mal gewohnt. Oberhalb von Bärstadt gab es Mal eine riesige Wiese, die den Status besonders Schützenswert hatte. Irre Mengen an Wildkräutern wuchsen da. Ein Landwirt hatte nun das Verlangen in der Blühphase zu Mähen. Wir brauchen nicht lange nachzudenken,um zu wissen, was da in 5 Jahren noch wächst. In einigen Jahren bestellt der Landwirt einen Gutachter, der den heutigen Status nicht mehr bestätigen kann. An diesen Stellen wird nicht nach Durchführbarkeit beurteilt. Leider hilft realistisch nur ein Betreuungsverbot. Und selbst dass wird durch die Verschleppung durch Wildtiere ausgesetzt.
Liebe Grüße
Benjamin
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Gefährdung der Amphibien durch Infektionen

Beitragvon Gabi Buschmann » 11. Mai 2019, 13:05

Benjamin Tull hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Richtig Werner,
Ich möchte auch nicht sagen, dass die Mitarbeiter schlecht sind. Jedoch hat es den Anschein, dass es oftmals an Fachkompetenz und entsprechender Weitsicht fehlt.
Bestes Beispiel Bärstadt. Da habe ich ja Mal gewohnt. Oberhalb von Bärstadt gab es Mal eine riesige Wiese, die den Status besonders Schützenswert hatte. Irre Mengen an Wildkräutern wuchsen da. Ein Landwirt hatte nun das Verlangen in der Blühphase zu Mähen. Wir brauchen nicht lange nachzudenken,um zu wissen, was da in 5 Jahren noch wächst. In einigen Jahren bestellt der Landwirt einen Gutachter, der den heutigen Status nicht mehr bestätigen kann. An diesen Stellen wird nicht nach Durchführbarkeit beurteilt. Leider hilft realistisch nur ein Betreuungsverbot. Und selbst dass wird durch die Verschleppung durch Wildtiere ausgesetzt.


Hallo, Benjamin,

das ist ein Thread zum Amphibienschutz. Es geht hier nicht um die
Beurteilung von anderen Projekten oder Maßnahmen. Bitte nicht
vermischen und den Thread dazu benutzen, andere Probleme zu
diskutieren.
Danke!
Liebe Grüße Gabi

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