Schmetterling des Jahres 2018 – Der Große Fuchs (Nymphalis polychloros)
Verfasst: 24. Jan 2018, 19:13
Die BUND NRW Naturschutzstiftung hat mit der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. den Großen Fuchs (Nymphalis polychloros) zum Schmetterling des Jahres 2018 gewählt.
Der Große Fuchs ist ein Tagfalter der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Er ähnelt von der Zeichnung dem Kleinen Fuchs, der aber insgesamt leuchtender gefärbt ist und eine deutlicher ausgeprägte blaue Randzeichnung hat. Unten ist eine Montage mit Kleinem und Großem Fuchs angefügt, bei der sich die Merkmale gut vergleichen lassen. In natura sollten Verwechslungen bereits auf Grund der deutlichen Größenunterschiede zwischen beiden Arten aber eher die Ausnahme sein. Verwandschaftlich steht der Große Fuchs dem zur gleichen Gattung gehörenden Trauermantel näher als dem Kleinen Fuchs. Männchen und Weibchen unterscheiden sich in der Flügelzeichnung nicht.
Der Große Fuchs gehört zu den wenigen heimischen Arten, die in unseren Breiten als Falter, versteckt in Kellern, Holzstapeln, auf Dachböden, natürlichen Höhlen usw. überwintern. Daher kann man ihn als einen der ersten Schmetterlinge an günstigen Standorten bereits ab Ende Februar beobachten. Zu Beginn der Frühjahrsflugzeit lässt er sich nur bei Sonnenschein und auch dann fast ausschließlich nachmittags beobachten. Er bevorzugt in dieser Zeit lichte Waldränder in Süd- oder Südwestlage mit angrenzenden Wiesen. Die Männchen sitzen gern im trockenen Gras, das sich bei Sonnenschein schnell erwärmt. Am späteren Nachmittag werden dann zunehmend sonnenexponierte Baumstämme, oft in 1-3 Meter Höhe als Ansitz gewählt. Dort warten die Männchen auf vorbeifliegende Weibchen oder fechten mit weiteren Männchen durchaus energische Revierkämpfe aus.
Im zeitigen Frühjahr ist Nahrung in Form blühender Pflanzen rar, so dass die Falter gelegentlich auf ausfließende Baumsäfte ausweichen. Später werden blühende Salweiden und zum Ende der Flugzeit auch blühende Obstbäume besucht. Die Falter lassen sich aber deutlich seltener beim Blütenbesuch beobachten, als die anderen Überwinterer (Admiral, Tagpfauenauge, C-Falter...).
Die Eiablage erfolgt zu mehreren in sogenannten Eispiegeln ab April an den Zweigen von Salweiden, Ulmen und Obstbäumen. Die Raupen schlüpfen nach einer Woche und benötigen bis zur Verpuppung nochmals drei bis fünf Wochen. Sie bleiben gesellig beeinander, wohl zum Schutz vor Freßfeinden. Die Verpuppung erfolgt als Stürzpuppe, also hängend am hinteren Ende befestigt, einzeln an den Trieben der Futterpflanzen. Die Puppenruhe nimmt bis zu 20 Tage in Anspruch. Die frischen Sommerfalter lassen sich gegen Ende Juni/Anfang Juli nur selten beobachten, da sie sich meist recht schnell schon an ihre Überwinterungsplätze begeben. Wenn man sie mal sieht, dann meist in extrem schnellen Flug in Obstgärten oder Streuobstwiesen.
Die Art ist durch Lebensraumverluste (Abholzung von Obstbäumen, Aufgabe kleinräumiger Landnutzung) und den Einsatz von Insektiziden in der Landwirtschaft im Allgemeinen und im Obstanbau im Speziellen gefährdet.
Weitere Informationen gibt es dort:
http://www.bund-nrw-naturschutzstiftung ... erling2018
http://www.lepiforum.de/lepiwiki.pl?Nym ... olychloros
http://www.schmetterling-raupe.de/art/polychloros.htm
oder in der Literatur, z.B.:
Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs 1. Tagfalter 1, Eugen Ulmer Verlag, 1993, ISBN: 9783800134519
Lepidopterologen Arbeitsgruppe: Tagfalter und ihre Lebensräume, Arten-Gefährdung-Schutz, Band 1, 4. Auflage 1994, ISBN: 9783855874026
Der Große Fuchs ist ein Tagfalter der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Er ähnelt von der Zeichnung dem Kleinen Fuchs, der aber insgesamt leuchtender gefärbt ist und eine deutlicher ausgeprägte blaue Randzeichnung hat. Unten ist eine Montage mit Kleinem und Großem Fuchs angefügt, bei der sich die Merkmale gut vergleichen lassen. In natura sollten Verwechslungen bereits auf Grund der deutlichen Größenunterschiede zwischen beiden Arten aber eher die Ausnahme sein. Verwandschaftlich steht der Große Fuchs dem zur gleichen Gattung gehörenden Trauermantel näher als dem Kleinen Fuchs. Männchen und Weibchen unterscheiden sich in der Flügelzeichnung nicht.
Der Große Fuchs gehört zu den wenigen heimischen Arten, die in unseren Breiten als Falter, versteckt in Kellern, Holzstapeln, auf Dachböden, natürlichen Höhlen usw. überwintern. Daher kann man ihn als einen der ersten Schmetterlinge an günstigen Standorten bereits ab Ende Februar beobachten. Zu Beginn der Frühjahrsflugzeit lässt er sich nur bei Sonnenschein und auch dann fast ausschließlich nachmittags beobachten. Er bevorzugt in dieser Zeit lichte Waldränder in Süd- oder Südwestlage mit angrenzenden Wiesen. Die Männchen sitzen gern im trockenen Gras, das sich bei Sonnenschein schnell erwärmt. Am späteren Nachmittag werden dann zunehmend sonnenexponierte Baumstämme, oft in 1-3 Meter Höhe als Ansitz gewählt. Dort warten die Männchen auf vorbeifliegende Weibchen oder fechten mit weiteren Männchen durchaus energische Revierkämpfe aus.
Im zeitigen Frühjahr ist Nahrung in Form blühender Pflanzen rar, so dass die Falter gelegentlich auf ausfließende Baumsäfte ausweichen. Später werden blühende Salweiden und zum Ende der Flugzeit auch blühende Obstbäume besucht. Die Falter lassen sich aber deutlich seltener beim Blütenbesuch beobachten, als die anderen Überwinterer (Admiral, Tagpfauenauge, C-Falter...).
Die Eiablage erfolgt zu mehreren in sogenannten Eispiegeln ab April an den Zweigen von Salweiden, Ulmen und Obstbäumen. Die Raupen schlüpfen nach einer Woche und benötigen bis zur Verpuppung nochmals drei bis fünf Wochen. Sie bleiben gesellig beeinander, wohl zum Schutz vor Freßfeinden. Die Verpuppung erfolgt als Stürzpuppe, also hängend am hinteren Ende befestigt, einzeln an den Trieben der Futterpflanzen. Die Puppenruhe nimmt bis zu 20 Tage in Anspruch. Die frischen Sommerfalter lassen sich gegen Ende Juni/Anfang Juli nur selten beobachten, da sie sich meist recht schnell schon an ihre Überwinterungsplätze begeben. Wenn man sie mal sieht, dann meist in extrem schnellen Flug in Obstgärten oder Streuobstwiesen.
Die Art ist durch Lebensraumverluste (Abholzung von Obstbäumen, Aufgabe kleinräumiger Landnutzung) und den Einsatz von Insektiziden in der Landwirtschaft im Allgemeinen und im Obstanbau im Speziellen gefährdet.
Weitere Informationen gibt es dort:
http://www.bund-nrw-naturschutzstiftung ... erling2018
http://www.lepiforum.de/lepiwiki.pl?Nym ... olychloros
http://www.schmetterling-raupe.de/art/polychloros.htm
oder in der Literatur, z.B.:
Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs 1. Tagfalter 1, Eugen Ulmer Verlag, 1993, ISBN: 9783800134519
Lepidopterologen Arbeitsgruppe: Tagfalter und ihre Lebensräume, Arten-Gefährdung-Schutz, Band 1, 4. Auflage 1994, ISBN: 9783855874026