Des einen Tod ist des anderen Brot

[plantsman]

Moin,

bei meiner Fototour, um endlich mal wildlebende Kühchenschellen zu finden, waren auch reichlich Ölkäfer unterwegs. Ich wusste zwar, dass sie Vegetarier sind und sah sie bei einer anderen Tour an Gras rumknabbern. Was ich aber an dem Trockenrasen-Hang gesehen habe, war doch sehr überraschend. Ein dicker Ölkäfer hing an einer Kühchenschellenblüte und biss so nach und nach den Blütenstiel durch. Diesen Vorgang hab ich mir mehreren Bildern festgehalten. Dabei ist aber nur ein Foto wirklich vorzeigbar. Witzigerweise ist es das letzte Bild, bevor er samt der angefressenen Blüte abgestürzt ist. Hier hängt er nur noch an einem Bein.

Da Kühchenschellen, wenigstens für Menschen, sehr giftig sind, ist es schon bemerkenswert, dass die Ölkäfer sie fressen wie Gemüse. Als er nämlich mit dem Rest auf dem Boden lag, hat er sich nicht vom Fall stören lassen und hat in Ruhe weitergefressen.

[Enrico]

Hallo Stefan,

eine tolle Beobachtung mit informativem Text !
Das Küchenschellen für Menschen giftig sind, wusste ich nicht.
Den Ölkäfer hast Du sehr gut erwischt !
Starke Doku !

[Harmonie]

Hallo Stefan,

wieder was gelernt - Danke!
Der Käfer ist klasse fotografiert.
Zeig das Bild doch auch an anderer Stelle, denn es ist es wert mehr bedacht zu werden (mM).

LG
Christine

[klaus57]

Hallo Stefan,
das ist ein ganz wunderschöne Aufnahme die man nicht viel besser machen könnte...die
sollte hier auf keinen Fall untergehen...dazu ist sie zu schön...gerade bei dieser Aufnahme
schätze ich das natürliche Umfeld...auch das Leben und Vergehen ist hier sehr gut zu sehen...
ganz toll gemacht...das kommentiere ich auch noch einmal!
L.g.Klaus

[rincewind]

Hallo Stefan,

So bin ich zumindest auf Deinen interessanten Beitrag noch einmal aufmerksam geworden.
Sehr gut dokumentiert und anschaulich beschrieben.

LG Silvio

[Ajott]

Hi Stefan,

ist ja interessant, dass Ölkäfer da so schmerzfrei sind. Mir war klar, dass sie recht wenig wählerisch sind, aber dass sie sich an solchen Giftpflanzen gütlich tun ist mir neu. Aber Ölkäfer sind ja selbst nicht ganz ohne. Vielleicht sind sich die Stoffe ähnlich, sodass sie da resistent sind? Witzig jedenfalls, dass du Blüte samt Käfer quasi im Fall erwischt hast, guter Moment!

Unter deinem Titel könnte ich die Geschichte übrigens noch weiter spinnen. Als ich vor ein paar Wochen einen toten Ölkäfer zwecks Bestimmungsversuchen anhob, purzelten plötzlich vier etwa 3mm kleine Käfer aus den Überresten heraus und stoben in alle Richtungen davon. Nur ein Fahndungsbild konnte ich machen und anhand dessen den "Gemeinen Einhornkäfer" (Notoxus monoceros) identifizieren. Es stellte sich heraus, dass die nicht zufälllig in dem halb ausgehölten Ölkäfer saßen, sondern auch richtig verrückte Tiere sind. Ölkäfer selbst sind ja auch giftig durch das Cantharin, dass sie produzieren. Das wiederrum lockt die Einhornkäfer an, sobald ein Ölkäfer stirbt, um sich daran gütlich zu tun und sich und den Nachwuchs mit diesem Gift zu schützen. Der ewige Kreis

Liebe Grüße
Aj

[jo_ru]

Hallo Stefan,

die Kerle sind wirklich nicht leicht zu fotografieren.
Dir ist ein prima Bild gelungen, und man sieht ihn förmlich abstürzen.
Dazu hast Du noch interessante Informationen geliefert,
einen sehr schönen Beitrag damit insgesamt.
Und Anja hatte noch eine interessante Ergänzung. Danke Euch.

[Sven A.]

Moin Stefan,
eine sicher selten zu sehende Szene.
Wer giftig sein will, muss wohl auch giftiges zu sich nehmen, ist ja oft so.
Auf jeden Fall bestens auf den Chip gebracht

Viele Grüße
Sven

[Gabi Buschmann]

Hallo, Stefan,

eine tolle Beobachtung konntest du da machen und
im Bild dokumentieren. Habe ich noch nie gesehen und
auch noch nicht davon gehört. Anjas Ergänzung finde
ich ebenso spannend - der Ölkäfer frisst die giftige
Kuhschelle, der Einhornkäfer frisst die Überreste des
giftigen Ölkäfers .
Vielen Dank euch beiden!

[piper]

Hallo Stefan,

eine interessant Geschichte.
In der Natur bleibt nichts unverwertet und so gibt es auch
Tiere, die Giftpflanzen fessen. Der schien ja auf jeden Fall
ganz schön hungrig gewesen zu sein.