Hallo, zusammen,
Rainer (rwb-sh) hatte ja kürzlich zwei Beiträge zu den Gespinsten der Gespinstmotte
eingestellt und berichtet, dass er vergeblich nach Puppen gesucht hat
(siehe hier und hier ).
Ich habe durch Zufall ein kleines Gespinst in einer Schlehe entdeckt,
dass mir so anders vorkam, als ich sie sonst kenne.
Und siehe da, es handelte sich anscheinend um eine kleine, sich bereits
im Verpuppungsstadium befindliche Gemeinschaft.
Vorab ein paar allgemeine Infos:
In Westeuropa kommen 9 Arten der Gespinstmotte vor.
Edit: Danke an Anja für die Korrektur, hier die richtige Info:
In der Familie der Yponomeutidae gibt es die Gattung der Yponomeuta,
von denen mittlerweile 10 Arten in Westeuropa bekannt sind.
Bei den schlüpfenden Motten gibt es etwa gleich viele
Männchen und Weibchen.
Nach der Begattung sterben die Männchen, die Weibchen können bis zu 60 Tage alt werden.
Die Weibchen suchen sich die Pflanzen für die Eiablage nach
den Duftstoffen der Wirtssträucher/-bäume aus.
Die meisten Gespinstmottenarten bilden eine Generation pro Jahr.
Die Gespinste halten die Larvengruppen zusammen, bieten Orientie-
rungshilfe und Schutz sowohl vor Witterungseinflüssen
als auch Räubern, wie z. B. Vögeln.
Die Gespinste haben eine hohe Reissfestigkeit.
lm letzten (5. Stadium) sind die Raupen der Gespinstmotte
ca. 20 mm lang. Nun beginnt die Verpuppung. Die Puppen
entwickeln sich in Gespinstkokons und halten sich dann in
kleineren Ansammlungen im Innern der Gespinste auf.
Die Dauer der einzelnen Stadien wird durch die Witterung
beeinflusst.
Infos zu den Bildern jeweils unten drunter .
Hier sieht man die Gesamtsituation, wie ich sie
vorgefunden habe. Die in ihrem wie aus Spitze
gehäkelten Kokon sich befindende Raupe, die sich
in der Schärfeebene befindet, beginnt anscheinend
gerade mit der Verpuppung.
Hier noch eine Ausschnittsvergrößerung, die die
Raupe und den schön gesponnenen Kokon im Detail zeigt.
Um zu zeigen, dass im Gespinst noch ganz viel Bewegung war
(evtl. vom Weben der Kokons ?), habe ich noch ein
kleines Gif gemacht.
Diese und die folgende Ausschnittsvergrößerung sollen
die Details der verpuppten Raupen zeigen. Gut zu sehen auch die
letzte abgestreifte Haut oben am Kokon.
Gespinstmotte (Yponomeutidae) - Verpuppung
- Gabi Buschmann
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Gespinstmotte (Yponomeutidae) - Verpuppung
Zuletzt geändert von Gabi Buschmann am 7. Jun 2018, 18:10, insgesamt 14-mal geändert.
Liebe Grüße Gabi
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Gespinstmotte (Yponomeutidae) - Verpuppung
Hallo Gabi,
diese kl. "Pakete" habe ich auch schon in solchen Nestern gesehen.
Dein Gif dazu ist natürlich klasse, denn so habe ich das auch mal gesehen, dass die nicht total ruhig dort hängen.
Die letzten beiden Bilder finde ich vom ABM und den dadurch sichtbaren Details spitze!
LG
Christine
diese kl. "Pakete" habe ich auch schon in solchen Nestern gesehen.
Dein Gif dazu ist natürlich klasse, denn so habe ich das auch mal gesehen, dass die nicht total ruhig dort hängen.
Die letzten beiden Bilder finde ich vom ABM und den dadurch sichtbaren Details spitze!
LG
Christine
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An dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an all die User, die meinen Bildern
Beachtung, Aufmerksamkeit und Kommentare schenken.
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--- Alle hier von mir gezeigten Bilder dürfen ungefragt für die Artengalerie verwendet werden. ---
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- Vorname: Anja
Gespinstmotte (Yponomeutidae) - Verpuppung
Hi Gabi,
das ist ja eine wudnerbare Ergänzung zu Rainers Beobachtungen! Das hat irgendwie was gruseliges... erinnert mich an diverse Gruselfilme mit Monsterspinnen, die ihre Beute eingewebt an irgendwelchen Höhlendecken aufbewahrten. Das sah genauso aus
besodners das Gif finde ich sehr ebreichernd. Ist schone eine tolle Möglichkeit, so ein Bewegtbild.
Wie kommst du da jetzt drauf? Ist sicherlich ein Problem des deutschen Trivialnamen, der in diesem Fall für die Familie, Unterfamilien und verschiedene Gattungen gleichermaßen genutzt wird.
Auf Eben der Familie (wie von dir im Titel angegeben: Yponomeutidae) gibt es deutlich mehr als 9 Arten bei uns. Ich hatte was von etwa 70 irgendwo gelesen.
Hier spricht der Autor von 61 Arten in zwei Unterfamilien: https://www.entomologie-mv.de/download/ ... rlinge.pdf
Es gibt noch zwei weitere (kleinere) Unterfamilien... keine Ahnung ob und wie artenstark die auch in Deutschland vertreten sind. Aber so um die 60 Arten bei uns kommt wohl eher hin. Meist am Bild nicht bestimmbar.
Liebe Grüße
Aj
das ist ja eine wudnerbare Ergänzung zu Rainers Beobachtungen! Das hat irgendwie was gruseliges... erinnert mich an diverse Gruselfilme mit Monsterspinnen, die ihre Beute eingewebt an irgendwelchen Höhlendecken aufbewahrten. Das sah genauso aus
besodners das Gif finde ich sehr ebreichernd. Ist schone eine tolle Möglichkeit, so ein Bewegtbild.
Gabi Buschmann hat geschrieben:Quelltext des Beitrags
In Westeuropa kommen 9 Arten der Gespinstmotte vor.
Wie kommst du da jetzt drauf? Ist sicherlich ein Problem des deutschen Trivialnamen, der in diesem Fall für die Familie, Unterfamilien und verschiedene Gattungen gleichermaßen genutzt wird.
Auf Eben der Familie (wie von dir im Titel angegeben: Yponomeutidae) gibt es deutlich mehr als 9 Arten bei uns. Ich hatte was von etwa 70 irgendwo gelesen.
Hier spricht der Autor von 61 Arten in zwei Unterfamilien: https://www.entomologie-mv.de/download/ ... rlinge.pdf
Es gibt noch zwei weitere (kleinere) Unterfamilien... keine Ahnung ob und wie artenstark die auch in Deutschland vertreten sind. Aber so um die 60 Arten bei uns kommt wohl eher hin. Meist am Bild nicht bestimmbar.
Liebe Grüße
Aj
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- Enrico
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- Registriert: 16. Nov 2015, 21:24 alle Bilder
- Vorname: Enrico
Gespinstmotte (Yponomeutidae) - Verpuppung
Hallo Gabi,
schöne Doku mit guten Bildern.
Wie sie das so hängen ist schon skuril.
Faszinierend, was so kleine Biester alles einspannen können.
schöne Doku mit guten Bildern.
Wie sie das so hängen ist schon skuril.
Faszinierend, was so kleine Biester alles einspannen können.
LG Enrico
- piper
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- Vorname: Ute
Gespinstmotte (Yponomeutidae) - Verpuppung
Hallo Gabi,
das ist ja eine tolle Doku!!
Beeindruckend und ich hab das noch nicht beobachten können.
Die Bilder sind klasse.
Herzlichen Dank auch für die informativen Zeilen dazu.
das ist ja eine tolle Doku!!
Beeindruckend und ich hab das noch nicht beobachten können.
Die Bilder sind klasse.
Herzlichen Dank auch für die informativen Zeilen dazu.
Liebe Grüße Ute
Die Freude am Kleinen ist die schwierigste Freude, denn es gehört ein großes Herz dazu.
Rainer Maria Rilke
Die Freude am Kleinen ist die schwierigste Freude, denn es gehört ein großes Herz dazu.
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