Mitteleuropas einzige Honigwespe
Verfasst: 10. Jul 2018, 00:15
Hallo zusammen,
wie schon erwähnt waren unlängst Gabi und Werner zu Besuch und wir konnten 2 sehr schöne
Makroausflüge zusammen machen. Beim zweiten fanden wir eine Kuriosität unter den mitteleuropäischen
Faltenwespen. Nämlich Celonites abbreviatus, die einzige in Mitteleuropa vorkommende Honigwespe.
Im Feld war ich der Meinung eine Biene gefunden zu haben, aber zuhause am Bildschirm wurden einige
Merkmale sichtbar die mich schnell zweifeln liessen (Augen-/Fühlerform), also Benjamin eingeschaltet und,
wie nicht anders zu erwarten, hat er sofort gewusst was wir gefunden hatten und bestimmte das Tierchen zielsicher.
Danke schonmal hierfür!
Jedenfalls hat die kleine Wespe mein Interesse geweckt und ich habe einige Infos recherchiert.
Diese möchte ich mit Euch teilen.
Wie der Name schon verrät sammelt Celonites abbreviatus Pollen und Nektar um den Nachwuchs
zu versorgen, eigentlich wie Bienen. Für die Brut werden einzelne Lehmröhren angelegt die an Steinen oder Ästen
hängend verankert werden. Die Wespen sammeln Pollen indem sie ihren Kopf in die Blüten
(die Art ist auf Lippenblütler mit kurzer Unterlippe spezialisiert) drückt und den Pollen mit den
Härchen auf der Stirn sammelt. Die Härchen sind auf den Bildern ganz gut zu erkennen.
Mit den Vorderbeinen werden die Pollen zum Mund geführt und zusammen mit gesaugtem Nektar im
Kropf "gespeichert". In der Brutröhre wird das Gemisch dann wieder hervor gewürgt und für den
Nachwuchs abgelegt.
Zum Schutz kegelt sich die Wespe, ähnlich wie beim Schlafen ein und versucht mit der "Gürteltiernummer"
der Gefahr zu entkommen. Was ich bei der schlafenden Wespe spannend finde ist, dass die Flügel abgeknickt
werden, unterhalb des Hinterleibs vorgeführt werden und zwischen Kopf und Hinterteil wieder hervortreten.
Hätte ich nicht gedacht, dass die Flügel das aushalten.
Die Wespen werden zwischen 7 und 9 mm groß (klein)
Das Vorkommen erstreckt sich vom südlichen Mitteleuropa bis Nordafrika und Kleinasien.
Der Lebensraum sind trockene, warme und steinige Areale, also genau das was es im Maintal reichlich gibt.
Die Flugzeit reicht von A7 - E8 in nur einer Generation.
Das Vorkommen der Wespe ist in Deutschland auf wenige, klimatisch begünstigte Gebiete beschränkt.
Auch von den oben erwähnten Futterpflanzen ist sie abhängig (oligolektisch). Dementsprechend selten
ist die Wespe in Deutschland. Wir hatten also ziemlich Glück und ich bin dementsprechend happy
über den Fund.
Leider habe ich versäumt ein Foto von oben zu machen um die abgeknickten Flügel besser zu dokumentieren ...
Anfängerfehler ...
Ich hoffe Werner ergänzt auch ein paar Bilder, er hat ein anderes Individuum fotografiert, da wir glücklich
genug waren 2 Stück zu finden.
Die Bilder sind bis auf eines alles Stacks mit der Raynox. Das Einzelbild ist nicht vergrößert nur leicht beschnitten.
Gestalterisch war das eine echte Herausforderung ... wie setzt man eine Kugel am Stiel ansprechend in Szene?
Viel Spass mit den Fotos dieser goldigen kleinen Wespe,
Flo
wie schon erwähnt waren unlängst Gabi und Werner zu Besuch und wir konnten 2 sehr schöne
Makroausflüge zusammen machen. Beim zweiten fanden wir eine Kuriosität unter den mitteleuropäischen
Faltenwespen. Nämlich Celonites abbreviatus, die einzige in Mitteleuropa vorkommende Honigwespe.
Im Feld war ich der Meinung eine Biene gefunden zu haben, aber zuhause am Bildschirm wurden einige
Merkmale sichtbar die mich schnell zweifeln liessen (Augen-/Fühlerform), also Benjamin eingeschaltet und,
wie nicht anders zu erwarten, hat er sofort gewusst was wir gefunden hatten und bestimmte das Tierchen zielsicher.
Danke schonmal hierfür!
Jedenfalls hat die kleine Wespe mein Interesse geweckt und ich habe einige Infos recherchiert.
Diese möchte ich mit Euch teilen.
Wie der Name schon verrät sammelt Celonites abbreviatus Pollen und Nektar um den Nachwuchs
zu versorgen, eigentlich wie Bienen. Für die Brut werden einzelne Lehmröhren angelegt die an Steinen oder Ästen
hängend verankert werden. Die Wespen sammeln Pollen indem sie ihren Kopf in die Blüten
(die Art ist auf Lippenblütler mit kurzer Unterlippe spezialisiert) drückt und den Pollen mit den
Härchen auf der Stirn sammelt. Die Härchen sind auf den Bildern ganz gut zu erkennen.
Mit den Vorderbeinen werden die Pollen zum Mund geführt und zusammen mit gesaugtem Nektar im
Kropf "gespeichert". In der Brutröhre wird das Gemisch dann wieder hervor gewürgt und für den
Nachwuchs abgelegt.
Zum Schutz kegelt sich die Wespe, ähnlich wie beim Schlafen ein und versucht mit der "Gürteltiernummer"
der Gefahr zu entkommen. Was ich bei der schlafenden Wespe spannend finde ist, dass die Flügel abgeknickt
werden, unterhalb des Hinterleibs vorgeführt werden und zwischen Kopf und Hinterteil wieder hervortreten.
Hätte ich nicht gedacht, dass die Flügel das aushalten.
Die Wespen werden zwischen 7 und 9 mm groß (klein)
Das Vorkommen erstreckt sich vom südlichen Mitteleuropa bis Nordafrika und Kleinasien.
Der Lebensraum sind trockene, warme und steinige Areale, also genau das was es im Maintal reichlich gibt.
Die Flugzeit reicht von A7 - E8 in nur einer Generation.
Das Vorkommen der Wespe ist in Deutschland auf wenige, klimatisch begünstigte Gebiete beschränkt.
Auch von den oben erwähnten Futterpflanzen ist sie abhängig (oligolektisch). Dementsprechend selten
ist die Wespe in Deutschland. Wir hatten also ziemlich Glück und ich bin dementsprechend happy
über den Fund.
Leider habe ich versäumt ein Foto von oben zu machen um die abgeknickten Flügel besser zu dokumentieren ...
Anfängerfehler ...
Ich hoffe Werner ergänzt auch ein paar Bilder, er hat ein anderes Individuum fotografiert, da wir glücklich
genug waren 2 Stück zu finden.
Die Bilder sind bis auf eines alles Stacks mit der Raynox. Das Einzelbild ist nicht vergrößert nur leicht beschnitten.
Gestalterisch war das eine echte Herausforderung ... wie setzt man eine Kugel am Stiel ansprechend in Szene?
Viel Spass mit den Fotos dieser goldigen kleinen Wespe,
Flo