Neues aus der Parasitologie ...
Verfasst: 19. Mai 2024, 12:35
Grüßt Euch.
Zwei neue, und wie ich hoffe interessante und sehenswerte Anekdoten aus dem Reich der Parasitologie.
1. Erst am Monitor fiel mir das Ei auf der Wanze auf. Beim Nachforschen, wer das Ei abgelegt haben könnte, bin ich auf die Wanzenfliege (Phasia hemiptera) gestossen. Sie legt ihre Eier an großen Baumwanzen ab. Laut Internet schlüpfen die Larven nach 2-3 Tagen und fressen sich anschließend in die Wanze hinein. Sie ernähren sich vom Körpergewebe der Wanze. Die Verpuppung erfolgt nach ungefähr zwei Wochen. Schlupf der adulten Tiere nach zweieinhalb bis vier Wochen, wobei sich die Männchen wohl etwas schneller entwickeln als die als die Weibchen. Die adulten Individuen Sie ernähren sich von Blütenpollen. Sie fliegen in zwei Generationen pro Jahr. Die erste Generation von Mitte April bis Mitte Juni, die zweite Mitte Juli bis Ende September.
2. Letztes Jahr habe ich von meinem Bruder 3 Rosenkohlpflanzen geschenkt bekommen. Obwohl der jetzt nicht zu meinem Lieblingsgemüse zählt, habe ich ihn ausgepflanzt und die sich einfindenden Kohlweisslinge gewähren lassen. Die biologische „Schädlingsbekämpfung“ hat funktioniert und trotz reichlich Raupen am Kohl waren keine wesentlichen Ernteeinbussen zu verzeichnen. Die meisten wurden durch Vögel gefressen. Auch die Kohlweisslings-Brackwespe hat sich eingefunden. Einige der Kohlweisslings-Raupen konnte ich im September an verschiedenen Pflanzen entdecken. In der Annahme, daß die Raupen kurz vor der Verpuppung stünden, habe ich sie an mehreren Tagen besucht. Eine Verpuppung fand auch tatsächlich statt, aber anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich fand die Kokons der Kohlweisslings-Brackwespe (Cotesia glomerata). Absolut faszinierend, was es über die Kohlweisslings-Brackwespe zu googeln gibt. Es werden beispielsweise Braco-Viren-Partikel in die Raupe übertragen, die offenbar die Immunantwort der Weisslingsraupe beeinflussen, so daß die Brackwespenlarven nicht effektiv bekämpft werden können. Zudem spinnt die Raupe noch ein Gespinst über die Kokons der Brackwespe und schützt die Kokons durch Abwehrbewegungen.
P.S. Ich hoffe, die Bestimmung der Wanzenfliege ist korrekt. Auch war ich lange Zeit bei dem Detail des beginnendes Austritts der Brackwespenlarven aus der Raupe unsicher. Aber ich habe mir verschiedene "Raupen-Füsse" angeschaut und meine, daß es die "Maden" der Brackwespe sind, die gerade austreten.
Zwei neue, und wie ich hoffe interessante und sehenswerte Anekdoten aus dem Reich der Parasitologie.
1. Erst am Monitor fiel mir das Ei auf der Wanze auf. Beim Nachforschen, wer das Ei abgelegt haben könnte, bin ich auf die Wanzenfliege (Phasia hemiptera) gestossen. Sie legt ihre Eier an großen Baumwanzen ab. Laut Internet schlüpfen die Larven nach 2-3 Tagen und fressen sich anschließend in die Wanze hinein. Sie ernähren sich vom Körpergewebe der Wanze. Die Verpuppung erfolgt nach ungefähr zwei Wochen. Schlupf der adulten Tiere nach zweieinhalb bis vier Wochen, wobei sich die Männchen wohl etwas schneller entwickeln als die als die Weibchen. Die adulten Individuen Sie ernähren sich von Blütenpollen. Sie fliegen in zwei Generationen pro Jahr. Die erste Generation von Mitte April bis Mitte Juni, die zweite Mitte Juli bis Ende September.
2. Letztes Jahr habe ich von meinem Bruder 3 Rosenkohlpflanzen geschenkt bekommen. Obwohl der jetzt nicht zu meinem Lieblingsgemüse zählt, habe ich ihn ausgepflanzt und die sich einfindenden Kohlweisslinge gewähren lassen. Die biologische „Schädlingsbekämpfung“ hat funktioniert und trotz reichlich Raupen am Kohl waren keine wesentlichen Ernteeinbussen zu verzeichnen. Die meisten wurden durch Vögel gefressen. Auch die Kohlweisslings-Brackwespe hat sich eingefunden. Einige der Kohlweisslings-Raupen konnte ich im September an verschiedenen Pflanzen entdecken. In der Annahme, daß die Raupen kurz vor der Verpuppung stünden, habe ich sie an mehreren Tagen besucht. Eine Verpuppung fand auch tatsächlich statt, aber anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich fand die Kokons der Kohlweisslings-Brackwespe (Cotesia glomerata). Absolut faszinierend, was es über die Kohlweisslings-Brackwespe zu googeln gibt. Es werden beispielsweise Braco-Viren-Partikel in die Raupe übertragen, die offenbar die Immunantwort der Weisslingsraupe beeinflussen, so daß die Brackwespenlarven nicht effektiv bekämpft werden können. Zudem spinnt die Raupe noch ein Gespinst über die Kokons der Brackwespe und schützt die Kokons durch Abwehrbewegungen.
P.S. Ich hoffe, die Bestimmung der Wanzenfliege ist korrekt. Auch war ich lange Zeit bei dem Detail des beginnendes Austritts der Brackwespenlarven aus der Raupe unsicher. Aber ich habe mir verschiedene "Raupen-Füsse" angeschaut und meine, daß es die "Maden" der Brackwespe sind, die gerade austreten.