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Die Hausmutter (Noctua pronuba)

Verfasst: 27. Mai 2008, 14:51
von StefH
Das nächste Raupenprojekt ist abgeschlossen :D Ich hatte im April im Garten eine weitere Raupe gefunden, recht dunkelbraun. Aufgrund der Färbung dachte ich erst an eine Kohleule, die wurde es nicht, es schlüpfte eine Hausmutter.

Die Raupen ernähren sich von allen möglichen niedrigen Pflanzen (Salat, Kohl, Löwenzahn etc.). Die Hausmutter überwintert als Raupe und kann auch im Winter fressend gefunden werden.

Die Flügelfarbe der Vorderflügel variiert von hellbraun mit dunklen Flecken über gelbgrün bis zu dunkelbraun. Die Weibchen haben etwas hellere Flügel als die Männchen. Bei den Hinterflügeln ist die Färbung gelb mit schwarzen Rändern. Die Flügelspannweite beträgt zwischen fünf und sechs Zentimeter. Ein besonderes Merkmal unterscheidet die Hausmutter von anderen Nachtfaltern. Sie kann ohne Aufwärmung der Flügel durch schnelles Vibrieren abfliegen. Im Flug werden Feinde durch die gelb-schwarze Färbung der Hinterflügel, die gut sichtbar ist, abgeschreckt.

Die Art ist weit verbreitet und bewohnt alle Lebensräume. In der Nacht dringt die häufig in Häusern ein, um tagsüber darin zu ruhen. Deshalb bekam sie auch den Namen Hausmutter.

(Quelle: Wikipedia)

Das erste Bild zeigt die komplette Raupe im letzten Raupenstadium. Zuvor hatte sie sich gehäutet.

2. Bild: Frisch gehäutet. Der Kopf noch ganz hell. Die Ansicht von unten zeigt die Brustbeine und die Mundwerkzeuge.

3. Bild: der alte "Gesichtspanzer", ca. 1,5mm breit, deswegen die schlechte Qualität :?

4. Bild: Beim Kohl fressen.

5. Bild: Beim "einmotten" für die Verpuppung. Dabei wird Erde oder hier eben abgekaute Pflanzenteile mit Fäden verwoben.

Morgen geht's mit der Puppe und dem Falter weiter :wink:

Verfasst: 28. Mai 2008, 08:28
von StefH
Und weiter geht's...

Die Verpuppung dauerte diesmal genau 4 Wochen :shock:, ein paar Tage länger als bei den Achateulen.

Bild 1 zeigt eine Raupe kurz vor der Verpuppung (schon sehr verkürzt), dann die Puppe und rechts die letzte abgestreifte Raupenhaut.

Bild 2: Die Hausmutter nach dem Schlupf. Der eine Flügel war hinten etwas umgebogen, was der flugfähigkeit aber keinen Abbruch tat. Sie wollte leider nicht für das Foto auf eine Grünpflanze ziehen, sie zog den Deckel des Behälters vor :evil:

Bild 3: Absolut grauslig das Bild. Der erste Flug führte in meine Sandtonne im Hof, aber hier sind die orangefarbenen Unterflügel zu sehen. Da drin ist es nur ziemlich dunkel, deswegen mußte ich blitzen :?

Verfasst: 28. Mai 2008, 11:45
von SilkeP.
Das ist wieder mal eine Super Doku von Dir.....

Wie schaffst Du das bloss, dass Du auch immer gleich zur Stelle bist, wenn die schlüpfen?

Verfasst: 28. Mai 2008, 12:15
von StefH
Den Schlupf habe ich nicht gesehen!! Die Nachtfalter schlüpfen immer nachts, spätestens früh morgens. Die Flügel sind also immer schon fertig :(
Den Behälter habe ich im Wohnzimmer stehen *pfeif* Da kann ich dann immer gucken, ich gehe ja nicht arbeiten. Derzeit ist es draußen ja wärmer als hier drin.

Verfasst: 28. Mai 2008, 22:00
von Jürgen Fischer
Hi Stefanie, umfassend, hochinformativ und super gemacht! Respekt!
Ich seh schon, wir müssen doch noch sowas wie Best of Doku einführen, damit solche Highlights, die weit über das technische Fotografieren hinausgehen, erhalten bleiben!
Danke für dein Engagement!
LG Jürgen

Verfasst: 28. Mai 2008, 22:17
von Magdalena Schaaf
Hallo Stefanie,

wieder eine ganz tolle Doku von Dir!
Du bist für mich die Raupen-Mama :)
Ich stimme Jürgen in allen Punkten zu.

Grüße,
Magdalena

Verfasst: 28. Mai 2008, 22:28
von Toni
Danke Stefanie,

eine echte Bereicherung!

Der Kopfpanzer schaut aus als wenn der Raupenkopf noch drinsteckt (war mein erster Gedanke).

Verfasst: 28. Mai 2008, 23:30
von goelux
Hallo Stefanie,

wieder ein Volltreffer. Gefällt mir ausgezeichnet!

Gruß,
Sebastian

Verfasst: 29. Mai 2008, 08:18
von StefH
Danke!!!
Hab schon ein neues Projekt :DD Psychiden (Sackträger) :wink: Scheint bei mir im Garten eine Hochburg zu sein und das seit Jahren.

Verfasst: 29. Mai 2008, 12:33
von Frank Divossen
Hallo Stefanie,

wieder eine tolle Doku und Bilder, danke.