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Mord am Kaiserstuhl

Verfasst: 13. Jul 2009, 21:21
von Petra L
Montagabend… Irgendwo in Deutschland…

Nichts ahnend beendet die Fotografin ihre kleine Fotosafari in den Rebbergen und begibt sich auf den Heimweg…
Am Rand einer Böschung fällt ihr eine Hummel auf, die sich scheinbar schon zur Ruhe begeben hat.
Eine günstige Gelegenheit, die Sache mit den „scharfen Augen“ zu üben, denkt sich die Fotografin – und setzt diesen Gedanken sogleich in die Tat um. Voll auf die Augen konzentriert, ahnt sie nicht, welches Drama sich direkt vor ihrer Linse abspielt…

Bis… ja… bis sie die Hummel auch noch von der anderen Seite ablichten will….

Viel Spaß beim Anschauen wünscht
Petra

Verfasst: 14. Jul 2009, 08:52
von Peterle-Oth
Phantastische Aufnahmen. Schon beeindruckend welche Kräfte so ein Spinnchen aufbringt.

gruß Peter

Verfasst: 14. Jul 2009, 15:00
von Petra L
Hallo Peter,

freut mich, dass Dir meine Aufnahmen gefallen.
Ich hab auch ganz schön gestaunt, als ich der Spinne zusah.
Vor allem hat sie sich während des Wendemanövers, also als sie die Hummel über Kopf herum stemmte, "erleichtert". Ein weisses Sekret schoss plötzlich aus ihrem Unterleib (s. Foto 04), und sie schien mir hinterher ein wenig dünner als zuvor. Was das war, weiss ich allerdings nicht. Vielleicht weiss ja einer der Biologen hier Rat?

Netten Gruß
Petra

Verfasst: 14. Jul 2009, 15:06
von Monika E.
Hallo Petra

da hast du aber tolle Aufnahme dieses Dramas gemacht. Ich frage mich ja immer wie lange diese Spinnchen an so einer Mahlzeit haben, und was am Ende davon noch übrig bleibt.

Liebe Grüsse

Monika

Verfasst: 14. Jul 2009, 15:19
von Petra L
Hallo Monika,

leider weiss ich auch nicht, wie lange so eine Hummel-Mahlzeit "langt".
Irgendwann musste ich auch mal heim. Und so habe ich das Ende des Dramas nicht mehr mitbekommen. :)

Viele Grüße
Petra

Verfasst: 14. Jul 2009, 16:24
von Helge Schaaf
Hallo Petra,

Zufälle gibt es.
Eine ähnliche Szenerie habe ich im Mai am Schellinger Kreuz fotografiert.

siehe hier: http://www.makro-forum.de/ftopic31594.html .

Deine Fotos gefallen mir persönlich ausgezeichnet. Die "Krabbe" ist vieleicht einen kleinen Ticken zu hell, das kann aber auch an meinen Monitor liegen und stört mich nicht weiter. Es ist schon erstaunlich wieviel Kraft die kleinen Spinnen aufbringen, um ihre teilweise größeren Opfer zu händeln. Haste gut beobachtet. :DH:

LG Helge

Verfasst: 14. Jul 2009, 17:44
von nurWolfgang
Hallo Petra,

eine schöne Serie von Bildern, aber der Titel sollte eventuell Mundraub heißen :DD

Gruß

Wolfgang

Verfasst: 14. Jul 2009, 18:52
von Petra L
Hallo Helge,

Ist ja witzig, dass Du eine ähnliche Situation erwischt hattest. :)
Ist das die gleiche Spinne?
Bei meiner Spinne waren rote Flecken auf dem Leib. War das Blut vom Opfer???
Tage zuvor habe ich schon einmal eine solche Spinne gesehen. Die war allerdings deutlich kleiner und hatte einen langen roten Streifen auf dem Leib...

Netten Gruß
Petra

Verfasst: 14. Jul 2009, 19:26
von Petra L
Hallo Wolfgang,

schön, dass sie Dir gefällt, meine kleine Serie.
Den Titel werde ich allerdings nicht ändern. Ich habe nämlich gerade mal nachgeschaut, wie die Spinne ihre Opfer tötet. Und das ist eindeutig "Mord". :lol:

Es scheint tatsächlich eine "Misumena vatia" zu sein, eine "Veränderliche Krabbenspinne". Habe ich dank des Links von Helge herausgefunden (Danke Helge!) Und zwar ein Weibchen. Denn nur sie können ihre Farbe wechseln (von weiss über grünlich zu gelb-weiss). Die Männchen sind immer grünlich.
Auch die Grösse deutet auf ein Weibchen hin. Diese werden bis 11 mm gross, die Männchen nur 3 bis 5 mm.

Die Krabbenspinne lauert fliegenden Insekten auf, die teilweise deutlich größer sind als sie selbst (Hornissen, Faltern, Bienen, Wespen etc.).
Mit einem tödlichen Giftbiss in den Nacken des Opfers betäubt sie selbiges und hält es dann mit den langen Vorderbeinen so weit von sich fort, dass es nicht stechen kann.

Genau so empfand ich die Hummel: zur Untätigkeit erstarrt, hilflos ausgeliefert.

Und dann - stell Dir das mal vor - saugt sie ihr Opfer aus. :shock:
Genau in der Phase habe ich Misumena wohl angetroffen. Denn ihre Augen waren fast die ganze Zeit nicht zu sehen.
Mundraub ist also nicht völlig von der Hand zu weisen, trifft es aber nur teilweise 8)

Da sie häufig ihr gesamtes Leben auf einer einzigen Pflanze verbringt, stehen die Chancen gut, dass ich sie noch mal wiedertreffen werde. Von Mai bis Juli sollen sie "findbar" sein.

Also dann... guten Appetit :lol:

Verfasst: 14. Jul 2009, 20:23
von Helge Schaaf
Greenhorn hat geschrieben:Hallo Helge,

Ist ja witzig, dass Du eine ähnliche Situation erwischt hattest. :)
Ist das die gleiche Spinne?
Bei meiner Spinne waren rote Flecken auf dem Leib. War das Blut vom Opfer???
Tage zuvor habe ich schon einmal eine solche Spinne gesehen. Die war allerdings deutlich kleiner und hatte einen langen roten Streifen auf dem Leib...

Netten Gruß
Petra


Hallo Petra,

ich denke mal das es eine Spinne der selben Art ist.
Diese Spinnen sind ja in der Farbgebung sehr variabel.
Ich habe sie Schneeweiß aber auch schon in Gelb vorgefunden.
Für genaue Bestimmungsfragen zu Spinnen, bist Du aber mit Sicherheit besser bei MacroCrew Mitglied Jürgen aufgehoben. :D

Noch einen schönen Abend.

LG Helge