Dornfinger
Verfasst: 21. Mär 2007, 00:10
Hallo, hier die kleine Doku über Cheiracanthium punctorium dem Großen grünen Dornfinger:
Bild 1 zeigt die Art vor ihrem geöffneten, sackartigen Wohngespinst. Diese Art der Unterkunft ist bei der Familie der Sackspinnen namens gebend und in diesem Gespinst spielen sich viele Lebensabläufe der meist nachtaktiven Tiere ab. Öffnet man den Sack, reagieren die Sackspinnen (vor allem die großen) meist (zu Recht) sehr gereizt. Kleinere lassen sich allerdings schnell auf den Boden fallen und verschwinden.
Bild 2 zeigt das Paarungsvorspiel des Dornfingers im vorsichtig geöffneten Kokon. Das gelb-rot gefärbte Männchen sitzt unten, und ist an den verdickten Palpen (Tastern) sehr gut zu erkennen. Diese Palpen fungieren ja bei Spinnen als sekundäre Begattungsorgane und werden in das Geschlechtsteil des Weibchens eingeführt.
In Bild 3 sieht man im Gegenlicht ein Päärchen während der Paarungszeit im gemeinsamen Wohngespinst. Stört man den Dornfinger während dieser Phase oder auch während der folgenden Zeit, in der das Weibchen die Eier und später die Jungtiere bewacht, so reagiert das Weibchen sehr aggressiv und ist anders als die meisten heimischen Spinnen jederzeit bereit den Störenfried zu attackieren.
Bild 4 zeigt nun warum Ch. punctorium für den Menschen gefährlich werden kann, denn sie ist als eine der wenigen heimischen Spinnen in der Lage mit ihren großen Cheliceren (Kieferklauen) die menschliche Haut zu durchdringen. Deswegen sind Bissunfälle mit der Art gar nicht mal so selten und aufgrund der beachtlichen Giftwirkung auch ernst zu nehmen. Die Literatur beschreibt bis zu 3 Tage anhaltende Schmerzen, Fieberanfälle, Schüttelfrost und Lähmungserscheinungen und Allergiker und Menschen mit schlechtem Allgemeinzustand sollten schon einen Arzt aufsuchen. Allerdings ist punctorium auch so fair und warnt mit einer schönen gelb-roten Farbkombination vor ihrer Gefährlichkeit, hat also eine ausgesprochene Warntracht. Antreffen kann man die (mit Beinen ca. 5DM Stück große) Art, vorwiegend in sehr warmen Gegenden in Halbtrockenrasen und langrasigem Ödland. Ich habe sie in Deutschland sehr häufig im Freiburger Raum und im Brandenburgischen gefunden, und es waren immer sehr schöne und prickelnde Begegnungen !!
So genug gelabert, ich hoffe ihr verzeiht mir die schlechte Bildqualität und findet die kleine Doku nicht ganz daneben!!
LG Jürgen
Bild 1 zeigt die Art vor ihrem geöffneten, sackartigen Wohngespinst. Diese Art der Unterkunft ist bei der Familie der Sackspinnen namens gebend und in diesem Gespinst spielen sich viele Lebensabläufe der meist nachtaktiven Tiere ab. Öffnet man den Sack, reagieren die Sackspinnen (vor allem die großen) meist (zu Recht) sehr gereizt. Kleinere lassen sich allerdings schnell auf den Boden fallen und verschwinden.
Bild 2 zeigt das Paarungsvorspiel des Dornfingers im vorsichtig geöffneten Kokon. Das gelb-rot gefärbte Männchen sitzt unten, und ist an den verdickten Palpen (Tastern) sehr gut zu erkennen. Diese Palpen fungieren ja bei Spinnen als sekundäre Begattungsorgane und werden in das Geschlechtsteil des Weibchens eingeführt.
In Bild 3 sieht man im Gegenlicht ein Päärchen während der Paarungszeit im gemeinsamen Wohngespinst. Stört man den Dornfinger während dieser Phase oder auch während der folgenden Zeit, in der das Weibchen die Eier und später die Jungtiere bewacht, so reagiert das Weibchen sehr aggressiv und ist anders als die meisten heimischen Spinnen jederzeit bereit den Störenfried zu attackieren.
Bild 4 zeigt nun warum Ch. punctorium für den Menschen gefährlich werden kann, denn sie ist als eine der wenigen heimischen Spinnen in der Lage mit ihren großen Cheliceren (Kieferklauen) die menschliche Haut zu durchdringen. Deswegen sind Bissunfälle mit der Art gar nicht mal so selten und aufgrund der beachtlichen Giftwirkung auch ernst zu nehmen. Die Literatur beschreibt bis zu 3 Tage anhaltende Schmerzen, Fieberanfälle, Schüttelfrost und Lähmungserscheinungen und Allergiker und Menschen mit schlechtem Allgemeinzustand sollten schon einen Arzt aufsuchen. Allerdings ist punctorium auch so fair und warnt mit einer schönen gelb-roten Farbkombination vor ihrer Gefährlichkeit, hat also eine ausgesprochene Warntracht. Antreffen kann man die (mit Beinen ca. 5DM Stück große) Art, vorwiegend in sehr warmen Gegenden in Halbtrockenrasen und langrasigem Ödland. Ich habe sie in Deutschland sehr häufig im Freiburger Raum und im Brandenburgischen gefunden, und es waren immer sehr schöne und prickelnde Begegnungen !!
So genug gelabert, ich hoffe ihr verzeiht mir die schlechte Bildqualität und findet die kleine Doku nicht ganz daneben!!
LG Jürgen