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Tiere und Pflanzen des Jahres 2011

Verfasst: 4. Sep 2011, 11:26
von EricJ
Beitrag von Ute verfasst!

Die Große Kerbameise (Formica exsecta)

Hunderttausende von ihnen leben gemeinsam im Ameisenhügel. Zusammengehalten werden sie vom speziellen Duft
ihrer Königin (diese kann bis zu 20 Jahre alt werden!) Dieser kennzeichnet alle Mitglieder des Ameisenstaates.
Auch ihre Wege zum Bau oder zu Nahrungsquellen werden mit Geruchsstoffen markiert.

Die Große Kerbameise findet man von Spanien bis Ostsibirien. Ihr Lebensraum sind offene oder leicht beschattete Flächen
mit oft hohem Grasanteil, wie z.B. Waldlichtungen oder offener Magerrasen mit einzelnen Baumgruppen. Zu trockenen Steppen werden
ebenso gemieden wie zu fette Weiden oder flussnahe Auen. Sie besiedelt auch Moorgebiete. Ihre Kuppeln bestehen meist aus feinerem Material als die
der Roten Waldameise und sind oft mit Grashalmen bedeckt. Bis zu 150 cm Höhe kann der Bau oberirdisch erreichen und weit ins Erdreich hinunterführen.
Dort unten hält das Volk von Oktober bis März Winterruhe. Schwarmzeit ist zwischen Juni und August. Dann steigen die jungen Königinnen und die Männchen
zum Hochzeitsflug auf. Die Männchen sterben nach der Paarung. Ihre Aufgabe ist erfüllt. Die Königinnen kehren entweder zum Nest zurück,
welches sich bei Überbevölkerung aufspaltet. Dadurch können Kolonien mit einer Größe von 50 - 300 Nestern entstehen.
Gründen sie nach dem Hochzeitsflug einen eigenen Staat, ziehen sie in die Nester anderer Ameisenarten ein
und versklaven sie. Die fremden Arbeiterinnen ziehen die erste Brut auf. Die Nahrung der Kerbameisen besteht aus Honigtau und Insekten.

Ihr wichtiges Erkennungsmerkmal ist die starke, mittige Einbuchtung des Hinterkopfes. Der „bauchige“ Abschnitt des Hinterleibes (Gaster)
und die hintere Kopfhälfte sind braunschwarz bis schwarz gefärbt. Die dazwischen liegenden Segmente und die Beine sind meist rotbraun gefärbt.
Arbeiterinnen werden 4,5 – 7,5 mm, die Königinnen 7,5 – 9,5 mm und die Männchen 4 – 9mm groß.

Die Große Kerbameise ist auf der Roten Liste Deuschlands als gefährdet eingestuft.

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