Eiablage der Speer-Azurjungfer im Tauchgang
Verfasst: 17. Jan 2012, 10:11
Hallo Makro-Freunde,
mittlerweile haben wir im Forum einige Dokus von verschiedenen Libellenarten bei der Eiablage bewundern dürfen, welche ich gern um eine ganz außergewöhnliche Eiablage ergänzen möchte.
Eine ausführlichere Version mit weiteren Hintergrundinfos zu den verschiedenen Eiablagen findet ihr auf meinem Libellen-Blog. Ich überlegte erst den gesamten Beitrag hier zu posten, jedoch entspräche die Dokumentation nicht den Forenregeln, da mehr als die erlaubten 5 Fotos dazu notwendig wären.
Sehr viele Libellenarten fliegen im Tandem, also in Begleitung der Männchen zur Eiablage. Dabei werden die Eier entweder einzeln in meist pflanzliches Material eingestochen oder die Eier werden im Flug, oftmals Klümpchenweise ins Wasser, bzw. in trockengefallene Bereiche in Ufernähe geworfen.
Eine ganz außergewöhnliche Eiablage lässt sich bei den Mond-Azurjungfern (Coenagrion lunulatum) und den Speer-Azurjungfern (Coenagrion hastulatum) beobachten, wobei ich die letztgenannte Art fotografisch dokumentieren konnte, wenn auch in bescheidender Qualität.
Die Speer-Azurjungfer besiedelt vorzugsweise Moorgewässer (Hochmoore) und saure Gewässer und hat ihren Verbreitungsschwerpunkt im Norden unseres Landes sowie dem moorreichen Alpenvorland. Aktuell wird die Speer-Azurjungfer in der Roten Liste Deutschlands in der Kategorie 3 als gefährdet eingestuft.
Die Speer-Azurjungfer ist recht schreckhaft, von daher ist es sehr schwierig sie sauber zu fotografieren.
Paarungsaktivitäten lassen sich fast ausschließlich am frühen Nachmittag, in der Zeit von 14:00-15:00 Uhr beobachten.
Die eigentlich Paarung findet zumeist auf Weidensträuchern und ähnliche Gewächsen, welche im oder am Gewässer stehen statt und das ganze in, für Schlanklibellen, ungewöhnlich, oftmals unter einer Minute andauernden, kurzen Zeit. Nach vollzogener Paarung begibt sich das Pärchen als Tandem zur Eiablage, bevorzugt dem Ufer etwas vorgelagerte Bereiche mit verschiedenen Pflanzengesellschaften bestehend aus z.B. Binsen, Seggen, Laichkraut, Tausendblatt oder ähnlichem.
Anfangs sieht alles noch nach einer, für Azurjungfern typischen Eiablage im Tandem aus.
Zunächst fliegt das Tandem von einer Pflanze zur anderen und das Weibchen prüft durch einen Probestich, ob sich die Pflanze für die Entwicklung ihrer Eier eignet. Hält das Weibchen ein Substrat für geeignet, taucht es zunächst mit dem Abdomen in das Wasser ein und sticht mit ihrem Legedorn ein Ei nach dem anderen in die Pflanze ein, was jedoch auch bei anderen Arten der Kleinibellen häufig so in der Art und Weise beobachtet werden kann.
Nun aber kommt der Unterschied! Langsam bewegt sich das Männchen mit dem angekoppelten Weibchen rückwärts. Das Weibchen taucht dabei immer tiefer und erreicht so die Bereiche der Pflanzen, welche voraussichtlich auch bei anhaltender Trockenheit noch unter Wasser stehen, da ihre Eier nicht wie die Eier der meisten anderen Arten, bei denen die Eier auch eine längere Zeit der Trockenheit problemlos überstehen, überleben können. Die Wissenschaft vermutet aber auch, dass das Abtauchen eine gute Verteidigungsstrategie gegenüber konkurierender Männchen darstellt.
Schließlich taucht auch das Männchen vollständig unter die Wasseroberfläche. Das Tandem kann so bis zu 1 Meter tief tauchen und bis zu 70 Minuten unter Wasser bleiben. Am Körper von Weibchen und Männchen bilden sich beim Tauchgang kleine Luftbläschen, womit sie sich die lange Zeit mit Sauerstoff versorgen.
Viele Grüße Andreas
mittlerweile haben wir im Forum einige Dokus von verschiedenen Libellenarten bei der Eiablage bewundern dürfen, welche ich gern um eine ganz außergewöhnliche Eiablage ergänzen möchte.
Eine ausführlichere Version mit weiteren Hintergrundinfos zu den verschiedenen Eiablagen findet ihr auf meinem Libellen-Blog. Ich überlegte erst den gesamten Beitrag hier zu posten, jedoch entspräche die Dokumentation nicht den Forenregeln, da mehr als die erlaubten 5 Fotos dazu notwendig wären.
Sehr viele Libellenarten fliegen im Tandem, also in Begleitung der Männchen zur Eiablage. Dabei werden die Eier entweder einzeln in meist pflanzliches Material eingestochen oder die Eier werden im Flug, oftmals Klümpchenweise ins Wasser, bzw. in trockengefallene Bereiche in Ufernähe geworfen.
Eine ganz außergewöhnliche Eiablage lässt sich bei den Mond-Azurjungfern (Coenagrion lunulatum) und den Speer-Azurjungfern (Coenagrion hastulatum) beobachten, wobei ich die letztgenannte Art fotografisch dokumentieren konnte, wenn auch in bescheidender Qualität.
Die Speer-Azurjungfer besiedelt vorzugsweise Moorgewässer (Hochmoore) und saure Gewässer und hat ihren Verbreitungsschwerpunkt im Norden unseres Landes sowie dem moorreichen Alpenvorland. Aktuell wird die Speer-Azurjungfer in der Roten Liste Deutschlands in der Kategorie 3 als gefährdet eingestuft.
Die Speer-Azurjungfer ist recht schreckhaft, von daher ist es sehr schwierig sie sauber zu fotografieren.
Paarungsaktivitäten lassen sich fast ausschließlich am frühen Nachmittag, in der Zeit von 14:00-15:00 Uhr beobachten.
Die eigentlich Paarung findet zumeist auf Weidensträuchern und ähnliche Gewächsen, welche im oder am Gewässer stehen statt und das ganze in, für Schlanklibellen, ungewöhnlich, oftmals unter einer Minute andauernden, kurzen Zeit. Nach vollzogener Paarung begibt sich das Pärchen als Tandem zur Eiablage, bevorzugt dem Ufer etwas vorgelagerte Bereiche mit verschiedenen Pflanzengesellschaften bestehend aus z.B. Binsen, Seggen, Laichkraut, Tausendblatt oder ähnlichem.
Anfangs sieht alles noch nach einer, für Azurjungfern typischen Eiablage im Tandem aus.
Zunächst fliegt das Tandem von einer Pflanze zur anderen und das Weibchen prüft durch einen Probestich, ob sich die Pflanze für die Entwicklung ihrer Eier eignet. Hält das Weibchen ein Substrat für geeignet, taucht es zunächst mit dem Abdomen in das Wasser ein und sticht mit ihrem Legedorn ein Ei nach dem anderen in die Pflanze ein, was jedoch auch bei anderen Arten der Kleinibellen häufig so in der Art und Weise beobachtet werden kann.
Nun aber kommt der Unterschied! Langsam bewegt sich das Männchen mit dem angekoppelten Weibchen rückwärts. Das Weibchen taucht dabei immer tiefer und erreicht so die Bereiche der Pflanzen, welche voraussichtlich auch bei anhaltender Trockenheit noch unter Wasser stehen, da ihre Eier nicht wie die Eier der meisten anderen Arten, bei denen die Eier auch eine längere Zeit der Trockenheit problemlos überstehen, überleben können. Die Wissenschaft vermutet aber auch, dass das Abtauchen eine gute Verteidigungsstrategie gegenüber konkurierender Männchen darstellt.
Schließlich taucht auch das Männchen vollständig unter die Wasseroberfläche. Das Tandem kann so bis zu 1 Meter tief tauchen und bis zu 70 Minuten unter Wasser bleiben. Am Körper von Weibchen und Männchen bilden sich beim Tauchgang kleine Luftbläschen, womit sie sich die lange Zeit mit Sauerstoff versorgen.
Viele Grüße Andreas