Die Hauptvorkommen liegen in den Alpen und im Alpenvorland sowie in nordostdeutschen Flachlandregionen. Hier entstanden sie oft in Verlandungszonen von Seen oder Flüssen. Aber auch Durchströmungs- und Quellmoore können kalkreich sein. Moore sind in der Regel sauer und Kalk, welches sich unter sauren Bedingungen schnell zersetzt, ist dort daher oftmals Mangelware. Kalkmoore werden jedoch durch kalkreiches Mineralbodenwasser gespeist, wodurch sich neutrale bis leicht basische Verhältnisse ergeben. Sie sind durch einen PH-Wert von 6,4 bis 8,5 gekennzeichnet und können sowohl nährstoffarm als auch nährstoffreich sein. Übermäßige Nährstoffanreicherung und die Wandlung in sogenannte Reichmoore ist jedoch eine der Gefährdungsursachen dieser Lebensräume.
Kalkreiche Niedermoore sind besonders artenreich. Viele Schmetterlinge und Libellen sind auf diesen Lebensraum angewiesen. Seltene Schnecken wie Schmale und Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana und Vertigo angustior) finden hier optimale Verhältnisse und gleichzeitig ausreichend Minderalien, um ihre Gehäuse aufzubauen. Ringelnattern (Natrix natrix), Waldeidechse (Zootoca vivipara) und Braunkehlchen kommen hier ebenfalls vor. Die Pflanzenwelt wird zum Beispiel durch seltene und gefährdete Arten wie Trollblume (Trollius europaeus), Sumpfdotterblume (Caltha palustris), seltene Binsen und Orchideen charakterisiert. Typisch sind spezialisierte Braunmoose, die dem Lebensraumtyp auch den Beinamen Braunmoosmoor gaben.
Beitragsersteller: Ajott (AGEID6829)
Fotograf: | LaLuz (AGFID2063) |