Steinbruch

Einführung - Felswand - Steinbruch - Steinschutt und Geröllfluren - Trockenmauer

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Steinbruch

Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:17

In Deutschland gibt es gut über 200 aktive Steinbrüche (Stand 2015) in denen zum Beispiel Festgesteine wie Basalt, Sandstein, Kalkstein, Mamor oder Granit abgebaut werden.

Als im wahrsten Sinne einschneidende Eingriffe in die Landschaft verändern Steinbrüche vorher dort befindliche Lebensräume oft massiv. Dennoch können sie sich aus naturschutzfachlicher Sicht zu sehr wertvollen Sekundärhabitaten entwickeln. Oft noch während der Betriebszeit siedeln sich in beruhigteren Bereichen der Abbaufläche typische Pionier- und Offenlandarten an. Nährstoff- und Wasserarmut sowie extreme Klimabedingungen prägen den Lebensraum. Die typischerweise mosaikartige Verteilung von Kleinstlebensräumen mit unterschiedlichen Mikroklimaten und Bodenstrukturen ermöglicht dabei die Ansiedelung einer Vielzahl an sehr unterschiedlichen Arten.

In den entstanden Felswänden brüten Turm-, Baum- und Wanderfalken ebenso gern wie Uhus. Eidechsen und Schlangen besiedeln gerne die besonnten Bereiche. Kleinräumige Wasserflächen wie alte Reifenspuren können Gelbbauchunken (Bombina variegata) oder Kreuzkröten (Bufo calamita) als Laichgewässer dienen. Auch viele gefährdete Insekten und Pflanzenarten, die sich auf die Besiedelung von Rohböden und sehr dynamische Standorten spezialisiert haben, nehmen den Erstazlebensraum gerne als Rückzugsgebiet an. So findet man hier Ödlandschrecken, Sandlaufkäfer, Pflanzen der Trockenrasen oder aber auch Orchideen (Orchidaceae).

Schon bei der Genehmigung der Nutzung wird festgelegt, welche Folgenutzung für einen Steinbruch nach der Stillegung in Frage kommen. Nicht selten wird die Renaturierung in Betracht gezogen, die den ehemaligen Steinbruch als wichtigen Sekundärlebensraum erhält. Schon während der Abbauphase kommt dabei oftmals ein gezieltes Naturmangement zum Einsatz, welches die Schaffung ungestörter Refugien vorsieht, an welchem die Arten Fuß fassen und von dem aus neue Bereiche besiedelt werden können.
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Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:17

stillgelegter Kalksteinbruch

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