Hoplitis papaveris - Mohn-Mauerbiene
Wissenswertes: | Die Mohn-Mauerbiene sammelt Pollen von 6 Pflanzenfamilien: Asteraceae, Campanulaceae, Caryophyllaceae, Cistaceae, Convolvulaceae und Papaveraceae. |
Merkmale: | Größe: 9 bis 12 mm. Weibchen: rostbraun behaartes Rückenschild, weiße Bauchbürste und schmale Rückensegmentbinden. Die Männchen haben ein zweispitziges Endsegment, sind am ehesten durch das Auftreten in Nestnähe zu erkennen. |
Verwechslungsarten: | Osmia mitis. Wegen der völlig anderen Lebensweise ist die Verwechslungsgefahr allerdings gering. |
Lebensraum: | Sandgruben, Ruderalstellen auf Lockerlöss oder Sand, Flugsandfelder. |
Aktivitätsmaximum: | Flugzeit: Anfang Juni bis Mitte August |
Gefährdung: | sehr selten. Gebietsweise verschollen, nur noch einzelne Vorkommen, die weit verstreut sind. |
Besonderheiten: | Die Männchen schlafen gerne in Glockenblumen. Die Nester können in kleinen Kolonien, aber auch einzeln vorkommen. Die Brutzellen werden mit Blütenblättern - bevorzugt von Klatschmohn - ausgekleidet. Es können aber auch andere Blütenblätter, wie z. B. Moschus-Malve, Kornblume und Blut-Storchenschnabel Verwendung finden. Nach der Eiablage und dem Eintrag von Proviant werden vorstehende Blütenblätter nach innen umgeschlagen. Der Nesteingang wird mit Sand und gelegentlich auch mit kleinen Steinchen zugedeckt. |
Fotograf: | Jürgen Fischer (AGFID723) |
Bildtitel: | Die Mohnbiene (Hoplitis papaveris) |
Aufnahmeland: | Deutschland |
Bundesland/Kanton: | Oberfranken |
Information zum Bild: | Bild 1 Nun kehrt das Weibchen zum Bau zurück um das geerntete Blatt im Bau für die Innenausstattung zu verarbeiten. Der Akt des Eintragens ist bei der Art und bei allen von mir bislang beobachteten Blattschneiderinnen extrem schnell. Sie verharren nicht vor dem Eingang sondern verschwinden sofort im Loch. Eine Sekundensache. Da sich der Einschlupfwinkel ständig ändert, ist man als Fotograf oft an der Nase herumgeführt. Bild 2 zeigt hoffentlich ein Männchen und damit die Aufgabe, die ich mir für nächstes Jahr gestellt habe, nämlich etwas mehr über die Männchen und die Paarung zu erfahren. Die Männchen sind etwa gleich gefärbt und gezeichnet wie die Weibchen, aber einen Tick kleiner. Außerdem fleigen sie auch oft (ohne Blattstückchen) von Nest zu Nest, wohl um Weibchen zu suchen. Eine sichere Unterscheidung liefert das letzte Hinterleibstergit, das zwei kleine Auswüchse trägt. Das zu dokumentieren bleibt also auch noch offen. Bild 3 Mit etwas Glück kann man Nester finden, die noch austapeziert werden müssen. Wenn man sich vor so ein Nest legt um die heimkehrende Biene zu beobachten und zu fotografieren, muss man sich wieder sehr vorsichtig verhalten und Abstand halten. Auf keinen Fall darf man die Nestumgebung verändern, also Steinchen entfernen, störende Pflanzen wegschneiden oder ähnliches. Die Mohnbienen orientieren sich zu ihrem Nest, wie viele andere Solitärbienen optisch und finden unter Umständen das veränderte Zuhause nicht mehr. Ich hätte z.B. bei den drei Bildern gerne auf das Holzstückchen verzichtet, das direkt vor dem Nesteingang lag. Aber auch so war ich mit den Bildern zufrieden, zumal der Einschlupf ins Nest wiederum sehr schnell und ohne langes Manövrieren erfolgt. Die Biene bleibt dann meist ca. 10 Minuten im Nest um die Tapezierarbeiten zu erledigen, bevor sie einen neuen Ernteflug startet. |
vorgefundener Lebensraum: | Acker |
Aufnahmedatum: | Juni 2020 |