Schnecken (Gastropoda) - Art: Helix pomatia - Weinbergschnecke

Den Wirbeltieren (Vertebrata) stehen im Tierreich die Wirbellosen (Invertebrata) gegenüber. Die Arten dieser wesentlich größeren Gruppe zeichnen sich durch das Fehlen eines ausgeprägten Innenskeletts und einer Wirbelsäule aus.
Hier sollen nur Vertreter der Gruppen vorgestellt werden, die als Motiv für Makrofotografen in Frage kommen, z.B.:
* Aus dem Stamm der Ringelwürmer die Unterklassen der Egel (z.B. Blutegel) und der Wenigborster (z.B. Regenwurm)
* Aus dem Stamm der Weichtiere die Klasse der Schnecken (z.B. Weinbergschnecke, Tigerschnegel)
* Aus dem Stamm der Gliederfüßer die Unterstämme der Krebstiere (z.B. Mauerassel, Kellerassel) und der Tausendfüßer (z.B. Steinläufer, Saftkugler)

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Schnecken (Gastropoda) - Art: Helix pomatia - Weinbergschnecke

Beitragvon Artengalerie » 7. Jun 2020, 14:52

ARTENNAME



Familie:
FAMILIE
Gattung:
GATTUNG
Art:
ART







Wissenswertes:
Weinbergschnecken haben in den großen Fühlern jeweils ein Auge und können mit diesen Fühlern auch riechen. Mit den kleinen Fühlern können sie tasten
und schmecken. Hören können sie nicht. Die Raspelzunge, die etwa 40 000 kleine Zähnchen enthält, dient dem Abweiden von Algenbewüchsen und dem Zerkleinern von weichen, welken flanzenteilen,
von denen sie sich ernährt. Das Gehäuse der Weinbergschnecke ist normalerweise rechtsgewendelt. Nur bei einem von 20 000 Exemplaren ist es linksgewendelt. Sie können in der freien Natur über 5 Jahre alt werden. Die Weinbergschnecke ist in der Lage, leichte Beschädigungen des Gehäuses zu reparieren. Die Weinbergsschnecken sind zum Aufbau ihres Gehäuses auf Kalk angewwisen.Die
Merkmale:
Eine ausgewachsene adulte Schnecke kann bis zu 10 cm lang werden. Das Gehäuse ist bräunlich mit einem Durchmesser von bis zu 5 cm.
Verwechslungsarten:
Lebensraum:
Die Weinbergsschnecke ist sehr anpassungsfähig. Lichte Wälder, Gebüsche und offene Lebensräume die nicht zu trocken sind. Sie ist wärmeliebend und standorttreu.
Aktivitätsmaximum:
Die Wintermonate verbringt die Weinbergsschnecke in Kälestarre in ihrem Gehäuse, nachdem sie sich in die Erde zurückgezogen haben.
Gefährdung:
In Deutschland ist die Weinbergsschnecke unter Schutz gestellt.
Besonderheiten:










Fotograf:
Gabi Buschmann (AGFID230)
Bildtitel:
Die Badewanne unserer Weinbergschnecken
Aufnahmeland:
Deutschland
Bundesland/Kanton:
Hessen
vorgefundener Lebensraum:
Natürlicher Garten
Aufnahmedatum:
07.06.2020
Information durch Fotografen:
eine Vogeltränke, die mittlerweile recht zugewuchert ist und überwiegend im Schatten liegt und von den Vögeln und Insekten nicht mehr genutzt wird, hat doch noch eine Funktion gefunden: Die Weinbergschnecken lieben es anscheinend, ab und an mal ein Bad zu nehmen :lol: . Ich konnte sie schon oft dabei beobachten, manchmal sind sie sogar ganz untergetaucht. Heute habe ich mal zur Kamera gegriffen und das Bad der Schnecke abgelichtet. Ich vermute, dass neben dem Befeuchten des Körpers auch das Abweiden des Algenbewuchses in der Tränke die Ursache für den Badebesuch ist :-) .
Informationen zur Weinbergsschnecke:
Das Gehäuse der Weinbergschnecke ist normalerweise rechtsgewendelt. Nur bei einem von 20 000 Exemplaren ist es linksgewendelt. Man nennt diese Exemplare die Schneckenkönige. Nachdem ich das gelesen habe, werde ich mir jetzt jede Weinbergschnecke im Garten mal genauer anschauen, vielleicht entdecke ich ja einen Schneckenkönig :D .
Link zur Dokumentation:
https://www.makro-forum.de/viewtopic.php?f=15&t=157304
Dateianhänge
Kamera: E-M1MarkII
Objektiv: 40-150mm Zuiko @ 90mm
Belichtungszeit: 1/200s
Blende: f/5
ISO: 640
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe):
Stativ: Gitzo Explorer, Markins
Infos zu Multishot-Techniken (z.B. Stack, HDR, Stitch):
---------
Aufnahmedatum: 07.06.2020
Region/Ort: Rhein-Main
vorgefundener Lebensraum:Garten
Artenname: Weinbergschnecke - Helix pomatia
NB
sonstiges:
OOG71344_WEinbergschnecke---Kopie.jpg (539.1 KiB) 3102 mal betrachtet
OOG71344_WEinbergschnecke---Kopie.jpg
Zuletzt geändert von Werner Buschmann am 21. Feb 2021, 22:45, insgesamt 22-mal geändert.
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Schnecken (Gastropoda) - Art: Helix pomatia - Weinbergschnecke

Beitragvon Artengalerie » 25. Mai 2021, 01:15






Fotograf:
Dirk, lyskfisker (AGFID9401)
Bildtitel:
Paarung der Weinbergschnecken
Aufnahmeland:
Norwegen, Oslo
vorgefundener Lebensraum:
Südwärts gewandte Hügelböschung mit Kalkböden
Infos des Fotografen:
Weinbergschnecken sind Hermaphroditen ("zweigeschlechtliche Wesen"), also Zwitter.
Jedes Individuum ist mit sowohl weiblichen wie auch männlichen Keimzellen ausgestattet,
was die Partnersuche erleichtert, und damit die Erfolgschancen der Fortpflanzung erhöht,
sowie gleichzeitig die Reproduktionsrate im Idealfall verdoppelt.
Die Schnecken sind jedoch nicht autogam, d.h. in der Lage sich selbst zu befruchten;
sie brauchen dazu notwendigerweise einen Partner. Es kommt aber nicht in jedem Fall zur wechselseitigen, sondern gelegentlich nur zur einseitigen Befruchtung.

Die Partnerfindung erfolgt über Pheromone (Sexuallockstoffe), die aus einer am Kopf befindlichen Drüse abgesondert werden.
Treffen zwei paarungsbereite Weinbergschnecken aufeinander, kommt es zunächst oft zu einem langwährenden Paarungsvorspiel oder Liebesspiel,
das bis zu 20 Std. andauern kann. Dabei richten die Schnecken sich auf und legen die Sohlen ihrer muskulösen Kriechfüße aufeinander.
Sie betasten sich gegenseitig, beinahe zärtlich, mit Lippen und Fühlern und wiegen sich dabei sanft hin und her.
Im Verlaufe des Liebesspieles kann zum Einsatz eines Kalkstiletts ("Liebespfeil") kommen, den die Schnecken sich (gegenseitig) in den Fuß stechen.
Über den Liebespfeil werden dem Partner Hormone injiziert, die dem "Schützen",
durch Beeinflussung bestimmter Organe im Genitalapparat des getroffenen Partners, einen genetischen Vorteil verschaffen.

Die sich anschließende, eigentliche Begattung findet in einem vergleichsweise geringen Zeitraum statt.
Die Geschlechtsöffnung zum kompliziert aufgebauten doppelten Genitalapparat befindet sich nicht,
wie man vermuten könnte, auf der Unterseite der aufeinandergepressten Füße, sondern auf der rechten Körperseite kurz hinter dem Kopf.
Beim Schneckenkönig (siehe Beitrag oben) sitzt die Öffnung auf der linken Seite.
Dieses anatomische Hindernis ist vermutlich auch der Grund für die relative Seltenheit der Linksgedrehten.
Sie können ihr Anderssein durch (versuchte) Paarung mit Rechtsgedrehten nicht weitervererben.
Die relative Wahrscheinlichkeit, dass sich zwei Schneckenkönige im gleichen Habitat befinden,
sich begegnen, paaren und ihre (verdrehten) Gene weitervererben, ist verschwindend gering.
Ein solches Ereignis ist reine Theorie, und es bleibt bei der statistisch vorkommenden Mutationsrate.
Aufnahmedatum:
13.05.2021
Dateianhänge
Kamera: Canon EOS 80D
Objektiv: Sigma 150mm f/2.8 OS
Belichtungszeit: 1/250s
Blende: f/3.5
ISO: 200
Beleuchtung: Abend, bewölkt
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): 0/0
Stativ: Bohnensack
Infos zu Multishot-Techniken (z.B. Stack, HDR, Stitch):
---------
Aufnahmedatum: 13.05.2021
Region/Ort: Oslo, Gressholmen-Rambergøya Naturreservat
vorgefundener Lebensraum: Südwärts gewandte Hügelböschung mit Kalkböden
Artenname: Weinbergschnecke (Helix pomatia), Paarung
kNB
sonstiges: Wegrandfotografie
MFV_20210513-Helix pomatia-IMG_4505.jpg (489.35 KiB) 2664 mal betrachtet
MFV_20210513-Helix pomatia-IMG_4505.jpg
Zuletzt geändert von Gabi Buschmann am 28. Mai 2021, 16:11, insgesamt 3-mal geändert.

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